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de Saint-Simon, Henri<br />

Nach seiner Heimkehr gibt Saint-Simon seine militärische Karriere auf, um sich ganz und gar der<br />

Wissenschaft zu widmen. Er reist nach Spanien um dort einen weiteren Kanal von Madrid bis zum<br />

Meer zu planen und zu entwerfen.<br />

Als die Revolution ausbricht, verzichtet Saint- Simon auf Rang und Titel und fordert die Abschaffung<br />

aller adeligen und geistlichen Standesvorrechte. Er begrüßt die Revolution und ist einer ihrer stärksten<br />

Anhänger und Verfechter.<br />

Nach Ende der Revolution ( 1793) lebt Saint- Simon gleichsam wie "wie die Götter auf Erden", im<br />

Überfluss. Er verwendet all sein Geld um teure "Gesellschaften" auszurichten. Nur die bekanntesten<br />

und gelehrtesten Leute Frankreichs werden dazu geladen. So baut er sich einen erstaunlichen<br />

Bekanntenkreis auf und fördert mit seinem Geld große Talente und Werke.<br />

Mit 40 beginnt Saint-Simon an der Polytechnischen Schule Mathematik und an der Medizinischen<br />

Fakultät Physiologie zu studieren. Er lernt bei den größten Gelehrten seiner Zeit, die zu seinen<br />

ständigen Gästen werden.<br />

1805 steht Saint- Simon vor dem finanziellen Ruin. Mit diesem Einschnitt beginnt seine geistige<br />

Produktivität. Er besucht nach wie vor Vorlesungen, nimmt eine Stelle als Kopist an und investiert<br />

viel Zeit in seine persönlichen Studien.<br />

1806 kommt es wegen Überarbeitung zu einem Blutsturz. Sein alter vermögender Diener Diard gibt<br />

ihm in dieser Zeit der Krankheit Unterkunft.<br />

1807 entsteht sein Werk „Einführung in die wissenschaftlichen Arbeiten des 19. Jahrhunderts“.<br />

1810 stirbt Henris Freund Diardund, was wiederum eine Periode des Elends einleitet. Saint-Simons<br />

Familie bietet ihm schlussendlich eine kleine Rente an. Im Gegenzug dazu muss er jedoch auf seine<br />

Erbrechte verzichten. Saint Simon nimmt eine Anstellung als Beamter an der Nationalbibliothek an.<br />

1813 vollendet er „ Die Denkschrift über die Wissenschaft des Menschen“ , die er an einflussreiche<br />

Personen versendet um von ihnen Unterstützung zu bekommen.<br />

1817 ensteht „Die Industrie“ , finanziert durch die bedeutendsten Industriellen und Bankiers Frankreichs.<br />

Aufgrund der negativen Ankündigungen eines Kommenden Zusammenbruchs der alten Moral,<br />

die Saint-Simon im dritten Band schildert, entfernen sich jedoch seine Gönner, aus Angst.<br />

1819 erscheint „Der Organisator“ und ist ein großer Erfolg. Keiner glaubte an den „Verrückten“,<br />

Saint-Simon. Doch der Dichter Béranger, der die Musik als Mittel der Volksbelehrung einzusetzen<br />

versteht, feiert ihn nun und wird zu seinem Freund und Schüler. (Der Historiker Thierry und der<br />

Philosoph Comte waren kurze Zeit seine Sekretäre.)<br />

Trotz all des Erfolges lebt Saint-Simon stets in ärmlichen Verhältnissen. Bei einem missglückten<br />

Selbstmordversuch schießt sich Saint-Simon ein Auge aus. Zwei Monate trifft er auf den Bankier<br />

Olinde Rodrigues, der von nun an sein Gönner und Förderer wird. Saint-Simon schreibt die<br />

Verkündigungen des „Neuen Christentums“.<br />

Von vielen Bewunderern umgeben, verfolgte er bis zu letzt seine Absichten eine Zeitschrift zu<br />

veröffentlichen.<br />

Am 22. Mai 1825 stirbt Henri de Saint- Simon in den Armen seine Freundes Olinde Rodrigues in<br />

Paris<br />

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