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Rezeption und Wirkung<br />

• Der dritte Aufsatz beschreibt die Gesellschaft als symbolische Interaktion. Soziale Ordnung stellt<br />

nur den Rahmen dar, in dem Akteure ihre Handlungen kreieren.<br />

• Die Aufsätze Vier bis Zwölf beschäftigen sich mit detaillierteren Fragen. So behandelt Blumer im<br />

sechsten Aufsatz die Studie „The Polish Peasant in Europe and America“ von Znaniecki, Florian<br />

und Thomas, William I .<br />

Blumer diskutiert darüber hinaus die methodologische Probleme der Soziologie und grenzt sich<br />

klar von der traditionellen wissenschaftliche Methoden ab. Im Gegensatz zu der objektivistischen<br />

Vorgangsweise, plädierte Blumer für eine Methode, die auf strukturierte Fragebögen und statistische<br />

Datenanalysen verzichtet. Der Symbolische Interaktionismus geht nämlich von einer weiteren<br />

Ebene zwischen Subjekt und Objekt aus. Diese Ebene besteht aus dem subjektivem Prozess der<br />

Interpretation. Die Bedeutung, die Akteure Objekten zuteilen, wird durch andere Akteure bestätigt<br />

oder widerlegt. Also kann ein Akteur nicht alleine entscheiden, welche Bedeutung ein Objekt hat. Die<br />

Bedeutungszuteilung ist im ablehnenden, wie im zustimmenden Fall, ein Resultat der Interaktion. So<br />

werden die Bedeutungen von Handlungen durch den Verlauf der Interaktion bestimmt. Der Prozess<br />

der Symboldeutung ist eine dauernde wechselseitige Anpassung der Interpretationen der Akteure.<br />

Sobald Akteure Objekten Bedeutungen zuweisen, werden ihre Handlungen von deren Bedeutungen<br />

bestimmt.<br />

Blumer entwickelt weiters ein Bewusstsein dafür, dass sich die Situativität des Handeln in der<br />

Moderne verändert hat und verweist auf die daraus resultierenden Probleme für die empirische<br />

Sozialforschung. Als einer der Ersten betritt er das neue empirische Feld, der "Massenkommunikation".<br />

Blumer beschreibt, wie die Strukturen sozialer Organisation loser werden und mit ihnen die<br />

Routinisierung abnimmt. Das soziale Handeln wird vernetzter und komplexer, dadurch verliert die<br />

Handlungssituation an Stabilität. Nach Blumers Auffassung reproduzieren sich die sozialen Organisationen<br />

einer Gesellschaft durch soziales Handeln. Es wird immer wichtiger, die Realität des sozialen<br />

Handelns immer wieder neu zu konstruieren, als sich an Normen und Regeln zu halten. Dadurch<br />

nimmt die Reziprozität des sozialen Handelns, die Gewissheit, dass die Interaktionspartner sich an<br />

gemeinsame Regeln halten, ab. Die Aufgabe der Rollenübernahme wird immer anspruchsvoller,<br />

da die kooperationssichernde Antwort, die dem generalisierten Anderen gegeben wird, mit dessen<br />

Komplexität (der, der sozialen Organisation einer Gesellschaft) riskierter und selektiver werden<br />

muss.<br />

Das Phänomen der Massenkommunikation ist ein wichtiger Teil der Forschung im Symbolischen<br />

Interaktionismus. Blumer führte zwei Studien über die Wirkung von Kinofilmen durch. „Movies<br />

and Conduct“, “Movies, Delinquency and Crime”. Die Massenkommunikation bekam relativ viel<br />

Beachtung, da hier die interpretativen Prozesse der Rollenübernahme des generalisierten Anderen<br />

deutlich sichtbar und erkennbar werden.<br />

23.5. Rezeption und Wirkung<br />

Blumer gilt als Begründer der Schule des Symbolischen Interaktionismus.<br />

23.6. Literatur<br />

• Kaesler, Dirk/Vogt, Ludgera [Hrsg.] (2000):<br />

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