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Beck-Gernsheim, Elisabeth<br />

motivierte Beck- Gernsheim dazu, ihre Habilitation über Geburtenrückgang und Kinderwunsch zu<br />

verfassen. Sie selbst beschrieb diese Zeit als turbulent, da sie sich an eine Thematik heranwagte, die<br />

gesellschaftlich wirksame Weltbilder und Werte und damit auch die dahinter stehenden Machtstrukturen<br />

der Geschlechterverhältnisse hinterfragte. Auch die aktuellen Interessen von Beck- Gernsheim<br />

decken sich mit den neueren gesellschaftlichen Entwicklungen: Sie bindet die Herausforderungen<br />

der Medizin- und Gentechnologie, die den Begriffen Schwangerschaft, Mutterschaft und Elternschaft<br />

eine neue Bedeutung verleihen, ebenso in ihren weiteren Forschungsbereich ein wie die globalen<br />

Migrationsbewegungen, deren soziologische Konsequenzen sie wissenschaftlich herausfordern und<br />

faszinieren. Was sie allerdings als Einschränkung empfindet, ist die universitäre Innovations- Ideologie<br />

(Bologna- Prozess u.ä.), die durch ihre starke Bürokratisierung Forschungsprozesse verzögert<br />

und damit motivationshemmend wirkt.<br />

18.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Im Jahre 1968 lernte Beck- Gernsheim bei der Vorbereitung für ein Proseminar ihren Mitstudenten<br />

und zukünftigen Ehemann Ulrich Beck kennen, mit dem sie über aktuelle soziologische und<br />

gesellschaftliche Themen diskutierte. Er wurde zu einem wichtigen Wegbegleiter, der ihr stets als<br />

kompetenter Gesprächspartner zur Seite stand und sie auch in schwierigen beruflichen Situationen<br />

unterstützte. Einen nicht geringen Einfluss auf Beck- Gernsheims Schaffen hatte auch der sie bei der<br />

Promotion betreuende Professor Karl Martin Bolte, bei dem sie ihre erste Assistentenstelle antrat und<br />

der sie für die Leitung des Projekts „Frau und Beruf“ gewinnen konnte. In dieser Phase kooperierte<br />

sie mit Ilona Oster, mit der sie lebhafte und intensive Diskussionen über die gesellschaftliche Lage<br />

von Frauen führte. Im Rahmen dieses Projekts kam es auch zu Beck-Gernsheims feministischer Inspiration.<br />

Karl Martin Bolte war es auch, der sie in eine Kommission zum Thema Geburtenrückgang<br />

berief, die für Beck- Gernsheim eine intensive Auseinandersetzung mit den Gebieten der Bevölkerungsentwicklung<br />

und des Geburtenrückgangs zur Folge hatte. Das eigenständige Forschungsprojekt<br />

„Elternschaft und gesellschaftliche Individualisierungsprozesse“ entstand in Zusammenarbeit mit<br />

Maria S. Rerrich, die beruflich wie privat äußerst fruchtbar war.<br />

18.4. Werke<br />

Dissertation und Habilitationsschrift<br />

• Wissenssoziologie im Bezugsrahmen des Theoretischen Pluralismus: Untersuchungen zur wechselseitigen<br />

Kritik von Wissensoziologie, Wissenschaftstheroie und Sozialpsychologie, München<br />

1973<br />

• Geburtenrückgang und Kinderwunsch. Zur Sozialgeschichte der Mutterschaft im 19. und 20.<br />

Jahrhundert, München 1986<br />

Bücher<br />

• Der geschlechtsspezifische Arbeitsmarkt. Zur Ideologie und Realität von Frauenberufen. Aspekte-<br />

Verlag und Campus:Frankfurt 1976<br />

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