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144. Thurnwald, Richard<br />

144.1. Biographie in Daten<br />

Thurnwald Richard<br />

• geboren am 18.09.1869 in Wien<br />

• gestorben am 19.01.1954<br />

• Der Österreicher Richard Thurnwald war Jurist, ökonomischer Anthropologe, Funktionalist, Ethnologe<br />

und Soziologe.<br />

• Nach seinem Jurastudium, in welchem er sich auf das öffentliche Recht (Staatsrecht) spezialisierte,<br />

wurde Thurnwald 1896 für den Staatsdienst als Verwaltungsbeamter tätig. Da Bosnien seit 1878<br />

unter österreichisch-ungarischer Verwaltung war, wurde er im Auftrag der Landesregierung als<br />

Beamter nach Bosnien geschickt. Mitte der 1890er wurde er dann nach Graz in die Handelskammer<br />

versetzt und unternahm Reisen nach Italien und Ägypten im Jahre 1898.<br />

• Im Jahre 1900 zog er nach Berlin, wo er Ägyptologie, Assyrologie und Ethnologie studierte und<br />

1901 bis 1906 im Königlichen Museum für Völkerkunde arbeitete. Das Museum gab ihm 1906<br />

den Auftrag eine ethnologische Feldforschung in den deutschen Kolonien im Pazifischen Ozean<br />

in den Ländern: Melanesien, Palau, Yap, Ponape, dem Bismarck-Archipel, auf den Salomonen<br />

und in Bougainville durchzuführen, was er bis 1909 machte. Daraus folgte ein weiterer Auftrag<br />

im Jahre 1912 vom Reichskolonialamt, zur Teilnahme an der Kaiserin-Augusta-Fluß Expedition.<br />

Als erster Weißer erreichte Thurnwald unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges das<br />

Quellgebiet des Sepik. Als er 1915 seine Forschungen endgültig abbrechen musste, gelang ihm die<br />

Ausreise in die USA. An der University of California in Berkley konnte er seine wissenschaftliche<br />

Auswertungsarbeit fortsetzen und erste Ergebnisse publizieren. Erst 1917, kurz vor Kriegseintritt<br />

der USA, wurde ihm die Rückkehr nach Deutschland, unter Zurücklassung fast aller seiner<br />

Unterlagen, möglich.<br />

• Von 1919 bis 1923 lehrte Thurnwald an der Universität in Halle. 1923 wurde ihm die Lehrerlaubnis<br />

für die Friedrich-Wilhems-Universtät in Berlin für die Fächer Völkerpsychologie, Soziologie und<br />

Ethnologie erteilt. Ein Jahr später, im Jahre 1925, gründete er die „Zeitschrift für Völkerpsychologie<br />

und Soziologie“, später „Sociologus“.<br />

• 1930 bis 1931 führte er, in Begleitung seiner Frau Hilde Thurnwald, im Auftrag des "International<br />

Institute of African Languages and Cultures" eine Forschung in Tanganyika, einer ehemaligen<br />

deutschen Kolonie, durch. Die Ergebnisse publizierte er in seiner Studie: "Black and White<br />

in East Africa", heute ein <strong>Klassiker</strong> der Studien zum Kulturwandel. Zwischen 1931 und 1933<br />

wirkte er wiederholt semesterweise als Gastprofessor in Yale und Harvard. 1933 nimmt er die<br />

große Chance zu einer Restudy im südlichen Bougainville im Auftrag des "Australian National<br />

Research Councils" wahr. Wieder begleitet ihn seine Frau und führt - wie schon in Afrika - eigene<br />

Forschungen zum Leben der Frauen durch.<br />

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