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8.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

8.3.1. Karl Marx<br />

Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Karl Marx (1818 - 1883) war ein deutscher Soziologe, Philosoph und politischer Journalist. Sein<br />

Hauptinteresse galt dem Modernisierungsprozess. Insbesondere beschäftige er sich mit dem Kapitalismus<br />

und der bürgerlichen Gesellschaft.<br />

Für Karl Marx ist die Soziologie die Wissenschaft, die die sozialen Verhältnisse durch die ökonomische<br />

Basis erklärt. Seine Leitfrage ist, was den Gesellschaftswandel antreibt. Sein Erklärungsmodell<br />

ist ein historisch-materialistisch-dialektisches. Als Basiseinheit dienen ihm die Arbeitsverhältnisse.<br />

Für ihn geht die Gesellschaft dem Individuum voraus. Den Modernisierungsprozess versteht er als<br />

Domestizierung und die Produktivkraftentfaltung als treibendes Veränderungsprinzip. Durch die<br />

Modernisierung entsteht schließlich Entfremdung, eine Warenfocusierung und die kapitalistische<br />

Krise.<br />

8.3.2. Max Weber<br />

Max Weber (1864 - 1920) war ein deutscher Soziologe, Jurist und Nationalökonom. Sein Hauptinteresse<br />

galt ebenfalls dem Modernisierungsprozess.<br />

Für Max Weber ist die Soziologie die Wissenschaft von den Ursachen und Folgen sozialer Handlungen.<br />

Seine Leitfrage ist, die Bestimmung des modernen Ethos und wie er sich in Wirtschaft, Kultur<br />

und Wissenschaft äußert. Sein methodologischer Individualismus, seine verstehende Soziologie<br />

und seine Handlungstheorie dienen als Erklärungsmodell. Die Basiseinheit sind bei Max Weber<br />

die sozialen Akteure und ihre sozialen Handlungen. Ebenso wie bei Marx geht das Individuum der<br />

Gesellschaft voraus. Modernisierung bedeutet für Max Weber Rationalisierung und der protestantische<br />

Ethos (Religion) ist das treibende Veränderungsprinzip. Als Folge der Modernisierung entsteht<br />

Entzauberung und Sinnverlust.<br />

8.3.3. Max Horkheimer<br />

Max Horkheimer (1895 - 1973) war deutscher Soziologe und Sozialphilosoph. Sein Hauptinteresse<br />

galt dem erweiterten Modernisierungsprozess. Horkheimer gründete zusammen mit Theodor Adorno<br />

die Kritsche Theorie und die Franfurter Schule.<br />

Für Max Horkheimer ist die Soziologie die Analyse der objektiven Gesetze der Gesellschaftsbewegungen.<br />

Seine Leitfrage ist, weshalb sich die Gesellschaft trotz steigender Aufklärung zum<br />

Unmenschlichen entwickelt. Sein Erklärungsmodell ist ein an Hegel und Marx angelehnter dialektischer<br />

Materialismus. die Basiseinheit sind kapitalitische Tauschverhältnisse. Im Gegensatz zu Marx<br />

und Weber sieht Horkheimer das Individuum von der Gesellschaft bestimmt. Modernisierung ist für<br />

ihn (noch stärker wie für Marx) eine verstärkte Domestizierung. Das treibende Veränderungsprinzip<br />

ist einerseits die instrumentelle Naturbeherrschung und andererseits das Profitgesetz.<br />

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