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Rezeption und Wirkung<br />

ihre Wählerstimmen immer mehr Druck auf den Staat ausüben und stärkte so ihre Machtposition.<br />

Dies führte zu Änderungen, zu ihren Gunsten so wie im Bereich der privaten Produktion durch<br />

Gesetze und staatliche Normen vorzunehmen.<br />

Die Folge war, dass es nun zu einer Aufhebung von Staat und Gesellschaft kam. Der Staat musste<br />

nämlich nun in die Teilhaberechte der Bürger eingreifen, weil der Kapitalismus verlangte, das<br />

Privateigentum in Bezug auf die Produktionsmitteln aufrechtzuerhalten. Daraus folgte, dass die<br />

Trennung von Staat und Gesellschaft sich nach und nach vollzog, denn der Prozess der Teilhabe<br />

setzte sich auch in den Großbetrieben fort und diese übernahmen zunehmend, aufgrund staatlicher<br />

Interventionen, nun sozialpolitische Aufgaben, wie Betriebsrenten oder betriebliche Fürsorge. Der<br />

Spätkapitalismus war so gekennzeichnet durch staatliche Interventionen einerseits und - aufgrund<br />

des Wahlrechts entstehende Massendemokratie - andererseits.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es anfänglich die Öffentlichkeit war, die dem Staat die<br />

Interessen vermittelte. Durch den Aufstieg der Arbeiterschaft, aufgrund des Wahlrechts, bekam das<br />

Bürgertum zunehmend Konkurrenz und verlor an politischer Kraft. Aber auch die Arbeiterschaft war<br />

auf der Verliererseite, denn mit der Übertragung staatlicher Gewalt auf halbstaatliche und private<br />

Organisationen minimierte sich auch ihr politischer Einfluss. Die bürgerliche Öffentlichkeit mit<br />

ihren stilisierten intellektuellen Diskussionen musste sich immer mehr zurückziehen, sie verlor ihre<br />

hohe Wirksamkeit, die sie bei der Emanzipation vom Feudaladel erlangt hatte. Der nachfolgenden<br />

proletarischen Arbeiterschaft wurde durch die frühzeitigen Vorsorgeleistungen die Chance genommen,<br />

sich selbstständig zu solidarisieren und emanzipieren. Diese Chance bekam sie teilweise in der<br />

Mittelstandsschicht wieder.<br />

64.6. Rezeption und Wirkung<br />

Ohne jeglichen Zweifel entfaltete Jürgen Habermas mit seinem (bisherigen) Schaffen einen enormen<br />

Wirkungungskreis. Seine Arbeiten haben die sozialwissenschaftlichen (und philosophischen) Diskussionen<br />

im deutschsprachigen Raum und auch darüber hinaus maßgeblich beeinflusst bzw. angeregt.<br />

In Vielen wecken seine Interpretationen, Analysen und Theorien eine Faszination, aber auch mit<br />

massiven Kritiken sieht sich Habermas seit den Anfängen seiner Arbeit konfrontiert.<br />

Habermas kann wohl als der bekannteste Vertreter, der aus der Frankfurter Schule hervorgegangenen,<br />

Kritischen Theorie bezeichnet werden. Auch heute ist er noch an Debatten beteiligt und beinflusst<br />

Diskussionen über Systemtheorie, Postmoderne, zivilem Ungehorsam und Autoritarismus. Es wird<br />

Habermas auch angerechnet, die angelsächsische Philosophie in Deutschland bekannt gemacht zu<br />

haben. Sein Werk wird als komplexe Diagnose der Chancen und Risiken unserer Zeit bezeichnet.<br />

Habermas darf mit Recht zu den großen Theoretikern des 20. Jahrhunderts gezählt werden, der sich<br />

darum bemühte, geschichtsphilosophische Motive in sozialwissenschaftliche Rekonstruktionen und<br />

Hypothesen zu transformieren.<br />

64.7. Literatur<br />

64.8. Internetquellen<br />

• http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Habermas<br />

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