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Das Werk in Themen und Thesen<br />

• Pyramids of Sacrifice: Political Ethics and Social Change (dt.: Die Welt der Reichen, die Welt der<br />

Armen). 1974<br />

• The Capitalist Spirit: Toward a Religious Ethic of Wealth Creation. 1990<br />

• The Capitalist Revolution (dt.: Die kapitalistische Revolution). 1982<br />

• The Limits of Social Cohesion: Conflict and Mediation in Pluralist Societies : A Report of the<br />

Bertelsmann Foundation to the Club of Rome<br />

21.4. Das Werk in Themen und Thesen<br />

Berger ist bekannt für seine Meinung, dass soziale Wirklichkeit eine Form des Bewußtseins ist.<br />

Zentral in seinem Werk ist die Beziehung zwischen Gesellschaft und Individuum. In Bergers Werk<br />

die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, welches er gemeinsam mit Luckmann verfasste,<br />

entwickeln die beiden eine soziologische Theorie von "Gesellschaft als subjektive Realität und als<br />

objektive Realität". Ihre Analyse der Gesellschaft als subjektive Realität beschreibt den Prozess, in<br />

welchem die Auffassung der Realität vom Individuum und dessen Interaktion mit den Sozialstrukturen<br />

produziert wird. Sie schreiben darüber, wie neue menschliche Konzepte oder Erfindungen<br />

ein Teil unserer Realität werden und bezeichnen diesen Vorgang dals "reification" (= übersetzt<br />

Vergegenständlichung/Verdinglichung). Die objektive Wirklichkeit konstituiert sich vor allem daraus,<br />

dass sie intersubjektiv geteilt wird. Mit dieser Akzeptanz und dem gemeinsamen Wissensvorrat<br />

kann man schließlich von einer objektiven Realität sprechen. Wirklichkeit wird definiert als die<br />

Qualität von Phänomenen, ist ungeachtet unseres Wollens vorhanden. Wissen wird definiert als<br />

die Gewissheit, dass Phänomene wirklich sind und bestimmte Eigenschaften haben. Im ersten Teil<br />

des Buches geht es um die Grundlagen des Wissens in der Alltagswelt u.a. wird die These „Die<br />

Alltagswelt ist strukturiert durch eine bestimmte Wirklichkeitsordnung“ behandelt. Der zweite Teil<br />

befasst sich mit der Gesellschaft als objektive Wirklichkeit und der dritte Teil widmet sich dem<br />

Thema Gesellschaft als subjektive Wirklichkeit. Eine der zentralen Thesen dabei ist Bedeutung der<br />

Sprache für die Konstruktion der Wirklichkeit. Sprache und Wirklichkeit decken sich. Damit existiert<br />

nur, was auch sprachlich gefasst werden kann da im umgekehrten Sinne die Sprache zur Vermittlung<br />

von Wirklichkeit verwendet wird.<br />

Das zentrale Arbeits- und Forschungsfeld Bergers ist die Religionssoziologie. Seine Zugang zu dieser<br />

kennzeichnet sich nicht durch eine religiöse Unmusikalität,wie dies z.B. Max Weber von sich sagt,<br />

sondern Berger beschreibt seinen Zugang zur Religion durchaus auch auf sehr persönliche Weise.<br />

Auch Bergers Beiträge zur Familiensoziologie waren äußerst fruchtbar, insbesondere deshalb, weil<br />

sie einseitige Orientierungen bei der Frage nach höheren Geburtenraten aufbrochen haben.<br />

Bekannt wurde Berger u.a. auch durch sein gemeinsam mit Brigitte Berger (Long Island University)<br />

und Hansfried Kellner (TH Darmstadt) publiziertes Werk "Das Unbehagen in der Modernität"<br />

(engl. The Homeless Mind" Modernization and Consciousness), in welchem wissenssoziologisch<br />

bereits im Jahre 1973 die "Globalisierungsdebatte" und die Debatte um die "Wissensgesellschaft"<br />

vorweggenommen wurde. Sowohl in Bergers "Invitation to Sociology" (dt. Einladung zur Soziologie)<br />

als auch in dem 1981 gleichfalls mit Hansfried Kellner publizierten Buch "Sociology Reinterpreted;<br />

An Essay on Method and Vocation" (dt. "Für eine neue Soziologie" 1984) wird eine an Max Weber<br />

orientierte wissenssoziologische Sicht der Soziologie vorgestellt.<br />

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