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• den "Bank Wiring Observations Room" aus der Hawthorne Studie<br />

• die "Norton Street Gang" aus W. F. Whytes Street Corner Society<br />

• die Familie auf der Insel Tikopia,<br />

• Hilltown (eine sozial desintegrierte Gemeinde),<br />

• eine Elektrofirma, zusammen mit den Daten der Arensberg/Macgregor-Studie<br />

Das Werk in Themen und Thesen<br />

Trotz grundsätzlichen Verschiedenheiten dieser Gruppen zieht er dabei folgende Einheitlichkeit<br />

heraus:<br />

• Aktivität<br />

• Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern<br />

• Gefühl der Zusammengehörigkeit und Solidarität<br />

• Explizit oder implizit formulierte Normen<br />

Ergebnis ist, dass es in allen Gruppen gleichermaßen gruppenformende Kräfte gibt, die einer beständigen<br />

Situation von gegenseitiger Abhängigkeit ausgesetzt sind. So gilt beispielsweise: Je häufiger<br />

Menschen freiwillig miteinander in Kontakt treten, desto eher entsteht Sympathie und andersherum<br />

ist die Chance hoch, dass sich Gruppenmitglieder, die sich sympathisch finden, häufig in Kontakt<br />

treten.<br />

Elementarformen sozialen Verhaltens (Social Behavior: Its Elementary Forms), New York<br />

1961<br />

Homans geht dabei mit einer strukturell-individualistischen Theorie davon aus, gesellschaftliche<br />

Ordnungen seien das Ergebnis einer Vielzahl individueller Handlungen. Neben den gesetzmäßigen<br />

Aussagen leugnet er aber keineswegs unbeabsichtigte und unerwünschte Ergebnisse.<br />

Die sechs prägnantesten Hypothesen zur Handlungstheorie formuliert er als Wenn-dann- bzw. Jedesto-Hypothesen:<br />

• Erfolgshypothese: Je häufiger eine bestimmte Handlung einer Person belohnt wird, desto wahrscheinlicher<br />

ist es, dass diese Person diese Handlung wiederholen wird.<br />

• Stimulushypothese: Wenn früher in einer bestimmten Reizsituation Handlungen belohnt wurden,<br />

dann gilt, je ähnlicher die gegenwärtige Reizsituation der damaligen ist, desto wahrscheinlicher ist<br />

es, dass die Handlung wiederholt wird.<br />

• Werthypothese: Je wertvoller das Ziel (z.B. in Hochkostensituationen), desto wahrscheinlicher ist,<br />

dass die erforderliche Handlung ausgeführt wird.<br />

• Deprivations-Sättigungs-Hypothese: Je häufiger eine bestimmte Handlung belohnt wird, desto<br />

weniger wertvoll ist jede weitere Belohnung dieser Art.<br />

• Aggressions-Billigungs-Hypothese: 1) Wenn eine Person für eine Handlung nicht die erwartete<br />

Belohnung erhält, verärgert dies; die Resultate des folgenden aggressiven Verhaltens werden dann<br />

für die Person wertvoll. 2) Wenn eine Person nicht die erwartete Bestrafung erhält, sondern eine<br />

Belohnung bekommt, wird diese Person auch das gleichartige Handeln anderer tolerieren und diese<br />

Ergebnisse als wertvoll erachten.<br />

• Rationalitätshypothese: Hat eine Person die freie Wahl zwischen mehreren Handlungsoptionen,<br />

wird sie jene bevorzugen, deren Handlungskonsequenzen multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit<br />

am größten ist.<br />

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