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Marx, Karl<br />

den Umsatz und sind selbst Konsumenten. Sie kaufen diese Waren mit ihrem Lohneinkommen,<br />

deshalb sind sie vom Lohn abhängig und damit von denen, die den Lohn auszahlen.<br />

• Dies machen die Kapitalisten. Sie besitzen die Produktionsmittel.<br />

• Das Kapital ist Geld, das mehr Geld produziert. In anderen Worten: es wird Geld in Güter investiert,<br />

nicht um die menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern um das Geld zu vermehren.<br />

• Für Marx gibt es zweierlei Modelle von Warenzirkulation. Das erste Modell: Waren - Geld - Waren<br />

ist die nicht-kapitalistische Variante. Als Beispiel dafür dient der Fischer, er fängt seine Ware,<br />

verkauft sie und aus dem Geld kauft er sich Brot. Das zweite Modell: Geld - Waren - größere<br />

Summe von Geld. Dieses ist eigentümlich für den Kapitalismus.<br />

• Der kapitalistische Kreislauf hat nur den Zweck, das Geld zu vermehren. Es gilt "kaufen um zu<br />

verkaufen". Ein Geschäftsbesitzer kauft Fische und verkauft diese teurer. Schließlich kauft er ein<br />

Boot und die Ausrüstung und bezahlt jemanden, der fischen geht.<br />

• Kapital ist für Marx eine soziale Beziehung. Geld wird also nur zum Kapital, wenn es auf der einen<br />

Seite den Proletarier gibt, der die Ware produziert und auf der anderen Seiten den Kapitalisten, der<br />

das Geld investiert.<br />

• Es ist damit ein Kräfteverhältnis gegeben. Kapital kann nur durch die Ausbeutung der Arbeiter<br />

wachsen. Sie werden von einem System ausgebeutet, das sie ironischerweise selbst durch ihre<br />

Arbeit erschaffen.<br />

Ausbeutung<br />

• Ausbeutung ist für Marx mehr als nur eine ungleiche Verteilung von Reichtum und Macht.<br />

• Ausbeutung ist ein notwendiger Bestandteil des kapitalistischen Systems.<br />

• Natürlich ist Ausbeutung in allen Gesellschaften vorhanden, aber im Kapitalismus entsteht sie<br />

durch das unpersönliche ökonomische System.<br />

• Die Arbeiter können nicht mehr für sich selbst produzieren. Sie sind auf die Beschäftigung durch<br />

die Kapitalisten angewiesen.<br />

• Der Kapitalismus schafft eine Reservearmee von Arbeitslosen. Wenn jemand nicht für den<br />

geringen Lohn arbeiten will, gibt es genug Ersatz aus der Reservearmee. Und die Kapitalisten<br />

zahlen den Arbeitern nicht den Gesamtwert der Produktion, sondern nur den Wert der Arbeitskraft,<br />

die wie eine Ware von den Lohnarbeitern verkauft wird.<br />

Klassenkonflikt<br />

• Marx verwendete zwar den Begriff der Klasse sehr oft, definierte diesen aber nie ausdrücklich.<br />

Er benutzte ihn oftmals für eine Gruppe von Leuten, die in ähnlicher Lage bezüglich der<br />

Kontrolle über Produktionsmittel sind.<br />

• Marx sah aber auch in diesem Begriff das Potential für Konflikte. Individuen schließen sich zu einer<br />

Klasse zusammen, weil sie in einem gemeinsamen Konflikt mit anderen aufgrund des Mehrwertes<br />

sind.<br />

• Im Kapitalismus gibt es einen inneren Konflikt zwischen denen, die Lohnarbeiter einstellen,<br />

und jenen, deren Arbeit in einen Mehrwert umgewandelt wird. Dieser innere Konflikt schafft<br />

Klassen.<br />

• Für Marx existiert eine Klasse erst richtig, wenn sich die Menschen darin ihrer eigenen Situation<br />

bewusst werden, nämlich dass sie in einem Konflikt mit einer anderen Klasse stehen. Ohne dieses<br />

Bewusstsein ist es nur eine Klasse an sich. Wenn sie sich des Konfliktes bewusst werden, ist es<br />

eine Klasse für sich.<br />

• Marx fand zwei Klassen: Bourgeoisie und Proletariat. Die Bourgeoisie ist ein besonderer Name<br />

für die Kapitalisten in der modernen Wirtschaft. Sie besitzen die Produktionsmittel und beschäftigen<br />

Lohnarbeiter.<br />

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