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Balla, Balint<br />

• 1955 erfolgt die Magyarisierung in den heutigen Nachnamen Balla.<br />

• 1956 übernahm er während der Revolutionsereignisse verschiedene politische Funktionen und<br />

begann sich erstmals für Soziologie zu interessieren. Die Gründe dafür waren Gedanken des<br />

Umbruches nach der Revolution und der Hunger nach positivistischen Veränderungen.<br />

• 1959 wechselte er zu der Firma Videotron in Stuhlweißenburg, zu einem ehemaligen Rüstungsbetrieb,<br />

welcher elektronische Konsumgüter produzierte und startete den Versuch die ungarische<br />

Marktwirtschaft mit dem Humanismus in Verbindung zu setzen.<br />

• 1962 unternahm er erste industrie- soziologische Untersuchungen. Bis 1965 arbeitete er in der<br />

Fabrik Tungsram, einer der bedeutendsten kapitalistischen Industriebetriebe Ungarns. Seine Versuche<br />

ungarische Betriebe zu reformieren sind auf Grund seiner niedrigen Positionierung nicht<br />

gelungen. Jedoch schaffte er es, soziologische Untersuchungen im Betrieb durchzuführen. Dafür<br />

stand ihm eine kleine Gruppe junger Frauen zur Verfügung, mit welchen er verschiedene Gespräche,<br />

Untersuchungen und Experimente vorgenommen hatte. Von da an begann auch sein Interesse<br />

für ungarische Soziologie, und beschäftigte sich damit, wie das Sowjetsystem verändert werden<br />

konnte. 1956 schaffte es der ungarische Ministerpräsident András Hegedüs, der bis zum Aufstand<br />

1956 ungarischer Premierminister war und später als Soziologe arbeitete, ein soziologisches Institut<br />

in Ungarn aufzubauen. Im Institut waren vorerst nur Philosophen und Volkswirte eingestellt, da es<br />

bis dahin noch kein Soziologiestudium gab.<br />

• 1965 erfolgte mit einem zweijährigen Touristenvisum der Aufbruch zu einem Studium der Soziologie<br />

nach Deutschland.<br />

• 1965-1967 begann Balla sein soziologisches Studium an der Universität Münster und arbeitete in<br />

einer Sozialforschungsstelle in Dortmund bei Prof. Dr. Helmut Schelsky, den er neben weiteren<br />

Soziologen wie György Széll, einem Professor für Soziologie an der Universität Osnabrück und<br />

einem Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Osnabrücker Friedensgespräche, Rene König,<br />

ebenfalls Soziologe in Köln, Herausgeber der „Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie“<br />

und Präsident der International Sociological Association und Schlüsselfigur bei der<br />

internationalen Vernetzung der deutschen Soziologie, Niklas Luhmann, ein Abteilungsleiter an der<br />

Sozialforschungsstelle der Universität Münster und Professor für Soziologie in Bielefeld, kennen<br />

lernen durfte. Helmut Schelsky war zu diesem Zeitpunkt Assistent von Hans Freyer an der Universität<br />

Münster und bekam von 1960-1965 eine Stelle als Ordentlicher Professor der Soziologie an<br />

derselben Universität. Als Direktor der Forschungsstelle Dortmund der Universität Münster erwarb<br />

er sich bei der Gründung der Universität Bielefeld große Anerkennung. Balint Balla beschäftigte<br />

sich mit den drei soziologischen Lehren, die zu diesem Zeitpunkt in Deutschland aufgebrochen<br />

waren (einerseits die Lehre des Empirikers und Positivisten René König und andererseits die Lehre<br />

des Marxismus und Neomarxismus der Schelskyaner).<br />

• 1967 gab der Soziologe seinen ungarischen Pass ab, da sein Visum nicht verlängert werden konnte.<br />

Auf Grund seiner guten deutsprachigen Kenntnisse und seiner „deutschstämmigen“ Herkunft<br />

wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft anerkannt. Im selben Jahr vollzog er die Eheschließung<br />

mit Waltraud Jäger, welche er in Duisburg kennenlernte. Zusammen lebten sie in Berlin.<br />

• 1968 arbeitete Balint Balla als Wissenschaftlicher Oberassistent an der Technischen Universität<br />

Berlin und ist nach Westberlin gesiedelt.<br />

• 1969 war er Mitbegründer der Európai Protestáns Magyar Szabadegyetem (Freie Akademie der<br />

Ungarn in Europa).<br />

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