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Mills, C. Wright<br />

102.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

- Bereits in seiner Studienzeit an der University of Texas lernt Mills Karl Marx, in Seminaren von<br />

Edward Everett Hale, kennen und wird von Marx auch in weiterer Folge beeinflusst und geprägt. Zu<br />

jener Zeit wurde der Marxismus von vielen amerikanischen Soziologen ignoriert oder vernachlässigt,<br />

jedoch Mills war einer der wenigen, die sich bemühten den Marxismus und seine soziologischen<br />

Theorien am Leben zu halten. Allerdings las Mills erst Mitte der 50ziger Jahre Karl Marx, denn er<br />

konnte kein Deutsch und war somit auf sehr wenige englische Übersetzungen angewiesen. Mills<br />

selbst war kein Marxist. Während der Arbeit an seinem letzten Buch „The Marxist“ schrieb er;<br />

. . . ..“ich war niemals so richtig emotional in den Marxismus oder Kommunismus involviert, habe<br />

also niemals dazu gehört, dennoch kenne ich das Zeug ziemlich gut. Aber abgesehen davon finde ich,<br />

dass ich auf seltsame Weise aufgeregt werde, wenn ich an diesen Dingen arbeite".<br />

- Eine andere prägende Person für Mills war Max Weber, der einen überaus großen Einfluss auf ihn<br />

hatte. Mills und Hans Gerth veröffentlichten 1946 das Buch "From Max Weber: Essay in sociology",<br />

wo sie Arbeiten von Max Weber übersetzten. In späterer Folge ist in fast allen Schriften von Mills,<br />

ein Einfluss von Max Weber zu erkennen. Diese Beiden, Karl Marx und Max Weber, bezeichnete<br />

Mills auch als Helden.<br />

- Durch die Kollaboration mit Hans Gerth, in der Mills viel über die neuen Mittelschichten im<br />

Deutschland der Weimarer Zeit, über ihre Orientierungslosigkeit bis hin zur Anfälligkeit für den<br />

Nationalsozialismus erfuhr, wurde sein Interesse an der deutschen Soziologie geweckt. Hans Gerth<br />

war für den jungen und wissbegierigen Mills so etwas wie eine wandelnde Bibliothek. Die engere<br />

Zusammenarbeit mit Gerth begann 1940/41 mit einem großen Projekt und zwar mit der Übersetzung<br />

der wichtigsten Texte Max Webers ins Englische, verbunden mit einer Umfangreichen Einführung.<br />

Die Arbeitsteilung bei der Übersetzung war von vornherein klar; Gerth übersetzte aus dem Deutschen,<br />

während Mills die Rohübersetzung in ein geschliffenes amerikanisches Englisch brachte.<br />

- Zu anderen Zeitgenössischen Soziologen, wie Talcott Parson, Paul F. Lazersfeld oder Robert<br />

K. Merton, die damals die amerikanische Soziologie dominierten, hatte Mills teilweise eine sehr<br />

kritische Haltung. Persönlich wie intellektuell blieb Mills immer ein Außenseiter und er war sich<br />

dieser Tatsache auch bewusst.<br />

- Prägend für seine soziologische, wie politische Haltung waren sicher auch seine vielen und ausgedehnten<br />

Reisen durch Europa und Lateinamerika, wo er eine etwas differenziertere Haltung<br />

gegenüber der amerikanischen Gesellschaft annahm.<br />

102.4. Werke<br />

• Gerth, Hans (translator), Mills, C. Wright (editor)<br />

• 1946 From Max Weber / Essays in Sociology<br />

Mills, C. Wright<br />

• 1948 The New Men of Power / America´s Labor Leaders<br />

Mills, C. Wright<br />

• 1951 White Collar / The American Middle Classes<br />

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