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Kropotkin, Peter<br />

sozialistischen Ideen, auch denen des Anarchisten Michael Bakunin. Er wird Mitarbeiter der Genfer<br />

Sektion der Internationale. In Neuchatel und im Jura schließt sich Bakunin dem föderalistischen<br />

Anarchismus an.<br />

Rückkehr nach Sankt Petersburg: Kropotkin wird Mitglied des revolutionären Tschaikowski-Kreises,<br />

einer Gruppierung der sog. "Narodniki".<br />

• 1874: Kropotkin wird verhaftet und ohne Prozess in der Peter-Paul-Feste eingekerkert.<br />

• 1876: Abenteuerlicher Ausbruch unter Mitwirkung zahlreicher Helfer aus dem Petersburger<br />

Militärgefängnis (ausführlich beschrieben in den Memoiren). Flucht nach England.<br />

• 1877: Rückkehr in die Schweiz. Arbeit in der anarchistischen Jura-Föderation. Er nimmt an<br />

verschiedenen internationalen sozialistsichen Kongressenteil.<br />

• 1878: Reisen nach England, Frankreich, Spanien.<br />

• 1879: Gründung der Zeitschrift Le Révolté.<br />

• 1882: Verhaftung in Lyon im Zusammenhang mit Aufständen in der Umgebung.<br />

• 1883: Anarchistenprozess in Lyon. Kropotkin wird zu fünf Jahren Haft verurteilt.<br />

• 1886: Kropotkin wird vorzeitig aus der Haft entlassen. Er lebt zunächst in Paris, geht dann aber<br />

nach London.<br />

In den folgenden Jahren wird Kropotkin nicht mehr direkt revolutionär oder agitatorisch wirksam.<br />

Er widmet sich seinen Arbeiten zu Philosophie, Geschichte, Moral und Anarchismus, sowie<br />

verschiedenen soziologischen und naturwissenschaftlichen Themen.<br />

• 1897: Vortragsreise nach Nordamerika.<br />

• 1905-1914: Mehrere Aufenthalte in Frankreich, der Schweiz und Italien.<br />

• ab 1914: Kropotkin rückt im ersten Weltkrieg- zum Entsetzen vieler seiner Freunde und der<br />

Mehrzahl der Anarchisten- von seiner antimilitaristsichen Postion ab und unterstützt die Aliierten.<br />

• 1917: In Folge der Februarrevolution Rückkehr nach Russland: Empfang durch ca. 60.000 Menschen<br />

in St.Petersburg.<br />

Kropotkin berät die Kerenski-Regierung. Er tritt für eine Fortsetzung des Krieges gegen Deutschland<br />

sowie für eine republikanische Verfassung Russlands ein.<br />

• 1918-1921: Die Verfolgung der Anarchsiten durch die Geheimpolizei der Bolschewiki bringt<br />

Kropotkin zu einer Wiederannäherung an den Anarchismus. Kropotkin warnt vor den Folgen der<br />

Politik der Bolschewiki.<br />

1919 trifft er Lenin (auf dessen Wunsch), und versucht diesen (erfolglos) von seiner Politik abzubringen<br />

• 1921: Am 8. Februar stirbt Kropotkin. Die Beisetzung findet in Moskau Stadt, wo hunderttausende<br />

Menschen seinem Sarg folgen. Die Beerdigung stellt die letzte große anarchistische Demonstration<br />

vor der kompletten Auslöschung des russischen Anarchsimus durch die sowjetische Diktatur dar.<br />

80.2. Historischer Kontext<br />

Kropotkins Leben fällt in eine sehr unruhige Epoche der europäischen Geschichte: In Russland gab es<br />

viele politische Strömungen, die gegen die Autokratie des zaristischen Regimes opponierten, darunter<br />

zahlreiche sozialrevolutionäre Bewegungen wie die "Narodniki"("Volkstümler"-eine, wenngleich sehr<br />

polemische, Beschreibung der politischen Strömungen findet sich in Dostojewskis "Die Dämonen").<br />

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