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Das Werk in Themen und Thesen<br />

• Die Krise des Zionismus. Essays und Kommentare 2. Berlin 1989.<br />

• Menschen in finsteren Zeiten. München 1989.<br />

• Was ist Politik? Fragmente aus dem Nachlaß. München 1993.<br />

• "...in keinem Besitz verwurzelt". Die Korrespondenz (mit Kurt Blumenfeld). Hamburg 1995.<br />

• Briefe 1925 bis 1975 und andere Zeugnisse aus den Nachlässen. (an Martin Heidegger) Frankfurt/-<br />

Main 1998.<br />

• Denktagebuch 1950-1973, 2 Bde., München 2002.<br />

12.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

Was Hannah Arendt in ihren Büchern immer wieder zum Ausdruck brachte, ist der Mut zur Wahrheit.<br />

In ihren Thesen darüber lehnt sie sich oft an Immanuel Kant, Thomas Hobbes und Karl Jaspers<br />

an. Es muss möglich sein, die Wahrheit öffentlich aussprechen zu können und nicht bloß Kritik im<br />

stillen Kämmerchen zu äußern, so Arendt. Weiters war sie, so schreibt sie selbst, keine Anhängerin<br />

von Ideologien, denn die absolute Wahrheit existiere, so Arendt, nicht. Arendt verlangte nicht nach<br />

einer allgemeinen Akzeptanz ihrer Gedankengänge. Dies wird auch in folgenden Werken deutlich:<br />

12.5.1. Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft<br />

An dem Werk: "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" hat Arendt über 10 Jahre lang gearbeitet.<br />

Es wid nicht zuletzt deshalb auch als ihr Hauptwerk bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen<br />

umfangreichen zeitdiagnostischen Text des 20. Jahrhunderts, mit dem sie eine Diagnose der<br />

politischen Desaster der 1. Hälfte des 20. Jahrhundert vorlegt – betreffend Nationalsozialismus und<br />

Stalinismus. Viele Autoren widmeten sich der Frage nach den Ursachen des Nationalsozialismus,<br />

wobei Arendts Buch als eines der wenigen, in englischer Sprache 1951 in den USA publiziert wurde.<br />

Nach mehreren Ausgaben (1966, 1986. . . ) wurde das Werk schließlich in drei Teile gegliedert:<br />

Antisemitismus, Imperialismus und Totale Herrschaft.<br />

Merkmal totaler Herrschaft ist der Terror, der durch die Vernichtung ideologisch fiktiver Gegner an<br />

Stärke zunimmt und politisches Denken dahingehend zerstört, dass sie ihre Opfer manipuliert. Am<br />

deutlichsten bemerkbar wird dies durch die Konzentrationslager, in denen Arendt die eigentliche<br />

zentrale Institution totaler Machtausübung sieht. Voraussetzung aber dafür sei der „Untergang der<br />

Klassengesellschaft“ und die Aufspaltung der orientierungslos gewordenen Masse. Die Vernichtung<br />

in den Konzentrationslagern veranlasst Arendt zu dem Standpunkt, dass eine Menschheit, welche<br />

heimatlos und überflüssig erscheint, völlig ausrottbar ist.<br />

Sie stellte sich unter anderem auch die Frage, wie totalitäre Staaten charakterisiert werden können,<br />

wobei sie zum Schluss kommt, dass diese sich dadurch kennzeichnen, dass sie politischen Zwang,<br />

sei es durch die Geheimpolizei oder durch Konzentrationslager, ausüben und die Massenmedien<br />

manipulativ verwenden.<br />

Die ersten Teile des Buches, Antisemitismus und Imperialismus, sollen aufzeigen, weshalb es<br />

in der europäischen Geschichte der letzten 200 Jahre zu Elementen kam, die rückblickend als<br />

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