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56.2.3. Kriegsschauplätze nach 1945<br />

Historischer Kontext<br />

Die Kommunistische Jugend Österreichs zählt 218 Kriege in der Zeit von 1945 bis 2000. Die<br />

Häufigkeit der Kriege ist dabei steigend: während in den Jahren der Nachkriegszeit ca. 10 Kriege pro<br />

Jahr zu verzeichnen waren,sind es im Jahr 2000 etwa 35. 1992 kam es im Gefolge der Auflösung der<br />

Sowjetunion und Jugoslawiens zu dem traurigen Höchststand von 55 Kriegen.<br />

Während die Zentren der bürgerlich-kapitalistischen Welt weitgehend kriegsfrei sind, fanden weit<br />

über 90 % der Kriege nach ´45 in Regionen der Dritten und ehemals Zweiten Welt statt (Asien<br />

und Afrika: je 27 %, Naher Osten: 25 %, Lateinamerika: 14 %, Europa: 7 %). Der Befriedung<br />

innerhalb der industriegesellschaftlichen Welt steht allerdings ein relativ hohes Maß an (zumindest<br />

rückläufigen) Kriegsbeteiligungen einiger Industriestaaten (v.a. GB, USA, F) gegenüber.<br />

Zwei Drittel aller Kriege seit 1945 waren innerstaatliche Kriege; von den Kriegstypen sind v.a.<br />

„Antiregimekriege“ vorherrschend.<br />

(Vgl.: Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung: Kriege-Archiv http://www.sozialwiss.unihamburg.de/publish/Ipw/Akuf/kriege_archiv.htm<br />

4 bzw.: Kommunistische Jugend Österreichs: Kriege<br />

nach 1945 http://www.kjoe.at/article.php?story=200402111918343829 5 )<br />

• Fortschreitende Umweltzerstörung und Zunahme von Umweltkatastrophen<br />

• (angebliche wie tatsächliche) atomare Bedrohung durch Kernkraftwerke bzw. Atomwaffen<br />

• Großbritanniens Politik seit 1945<br />

Der Zweite Weltkrieg hatte die frühere Weltmacht Großbritannien zwei Drittel seines Außenhandelsvolumens<br />

gekostet, die Staatsverschuldung verdreifacht und das Land in finanzielle Abhängigkeit zu<br />

Amerika geführt.<br />

Als Nachkriegskonsens der britischen Politik standen daher die Versorgung der Bevölkerung,<br />

die Verbesserung des Lebensstandards sowie die Wiederherstellung der internationalen Konkurrenzfähigkeit<br />

der Wirtschaft im Vordergrund. Der Ausbau des Wohlfahrtsstaates (-> Keynesianismus<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Keynesianismus 6 ) sollte durch ein alle Bürger einbeziehendes<br />

staatlich finanziertes System der sozialen Sicherung und die Übernahme staatlicher Verantwortung<br />

für die Wirtschaft stattfinden.<br />

Trotz deutlich verbessertem Lebensstandards Anfang der siebziger Jahre gelang es nicht, die Wirtschaftskraft<br />

des Landes entscheidend zu stärken; Großbritannien galt als der "kranke Mann Europas",<br />

was zum Wahlsieg der Konservativen Partei, geführt von Margaret Thatcher, im Jahre 1979 führte.<br />

Thatcher betrachtete es nicht als Aufgabe des Staates, Lohn-, Einkommens- oder Konjunkturpolitik<br />

zu betreiben, sondern vertraute auf die Geldpolitik und deren Lenkungswirkung (-> Monetarismushttp://de.wikipedia.org/wiki/Monetarismus<br />

7 ) bzw. eine Politik der Inflationsbekämpfung.<br />

Eine umfassende Privatisierungspolitik führte zu einer fast ausschließlich privatwirtschaftlich<br />

organisierten Marktwirtschaft. Finanzierbarkeit statt Bedarf als Maßstab in der Sozialpolitik, Einzelschicksal<br />

statt gesellschaftliches Problem als Definition der Arbeitslosigkeit. Wo immer dies<br />

möglich schien, zog sich der Staat aus der Gesellschaftspolitik zurück.<br />

4 http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/publish/Ipw/Akuf/kriege_archiv.htm<br />

5 http://www.kjoe.at/article.php?story=200402111918343829<br />

6 http://de.wikipedia.org/wiki/Keynesianismus<br />

7 http://de.wikipedia.org/wiki/Monetarismus<br />

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