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137.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

Das Werk in Themen und Thesen<br />

Einen Großteil machen seine Werke über Wissenssoziologie aus. Er betrachtete dieses Themengebiet<br />

als „. . . Studium zwischen Gesellschaftsleben einerseits und Geistesleben andererseits. . . “. Im<br />

Gegensatz zu anderen sieht er den Lehrinhalt der Wissenssoziologie darin, dass es notwendig ist die<br />

sozialen Umstände von Geistesleistungen zu studieren um ein Verständnis für Individuen zu erreichen<br />

und um Kulturphänomene zu erforschen. Als Ziel seiner Wissenssoziologie soll das Verhältnis<br />

zwischen Sozialem und Gedanklichem geklärt werden und eine Methodik die intellektuellen Leistungen<br />

auf den Grund geht gefunden werden und Aufschluss über Wesen, Wert und Wirkung dieser<br />

Leistung geben. Stark betrachtete die Wissenssoziologie bei seinen Überlegungen immer von einer<br />

mikrosoziologischen und makrosoziologischen Seite. „Wissen“ bedeutet für Stark in jeder Hinsicht<br />

soziales Wissen. Das schließt für ihn das Wissen über andere Kulturen, Geschichte und Denk- und<br />

Kunstleistungen jeglicher Art mit ein. Naturwissenschaften und formales Wissen aber lehnt Stark<br />

in diesem Bereich ab. Genauso verbannt er den Bereich der Ideologie aus der Wissenssoziologie.<br />

Seiner Meinung nach befasst sich die Ideologielehre mit der Ursache geistiger Fehlurteile und ist<br />

somit die Lehre vom falschen Bewusstsein. Sozial bestimmtes Bewusstsein ist seinen Überlegungen<br />

zufolge aber nie falsch und deshalb können Ideologien immer erst im Nachhinein in das Bewusstsein<br />

eindringen.<br />

Ein weiterer Teil seiner Arbeit befasst sich mit Religionssoziologie. Religion kann laut Stark den<br />

Menschen erniedrigen (statische Religion) aber auch erhöhen (dynamische Religion). Es liegt an<br />

der Person was sie daraus macht. Statische Religion zeigt auf, dass wenn das Gesetz stärker als die<br />

Liebe ist, die höchste Ebene nicht erreicht werden kann. Nur durch die dynamische Religion kann<br />

die Kluft überwunden und die höchste Ebene erreicht werden.<br />

137.6. Rezeption und Wirkung<br />

Werner Stark war weder viel gelesen noch sehr bekannt. Nur die Personen, die sich näher mit Parsons<br />

beschäftigten, konnten feststellen, welche hohe Meinung dieser von Stark hatte. Die Entwicklung der<br />

Soziologie lässt sich in etwa so erklären:“ 1) der Begriff «Soziologie» wird von Comte entlehnt; 2) die<br />

Wissenschaft Soziologie entwickelt sich ab 1887 mit Tönnies; 3) die klassische Soziologie entsteht<br />

1893 mit Durkheim; 4) die akademische Soziologie erlebt 1964 mit Parsons ihren Höhepunkt; und 5)<br />

der Übergang zur modernen Soziologie beginnt u.a. 1987 mit Stark.“ Auch wenn die Behauptung,<br />

dass mit Stark die moderne Soziologie beginnt, etwas übertrieben ist, hat er trotz seiner Unbekanntheit<br />

einen wichtigen Beitrag zur Soziologie geleistet. Mit Werner Stark wurde die Soziologie wieder eine<br />

schwierige und schwer gewöhnlich zu erlernende Wissenschaft.<br />

137.7. Zeitgenossen<br />

• w:John Maynard Keynes 1<br />

• Ralf Dahrendorf 2<br />

1 http://de.wikipedia.org/wiki/John%20Maynard%20Keynes<br />

2 Kapitel 35 auf Seite 253<br />

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