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Foucault, Michel<br />

• 1982-1983 Seminare an den Universitäten von Vermont und Berkeley zu Selbsttechnologien und<br />

Regierungstechniken des 20. Jahrhunderts<br />

• 1984 Michel Foucault stirbt an den Folgen von Aids am 25. Juni<br />

48.2. Historischer Kontext<br />

Foucaults Zeit im Gymnasium fiel in die Jahre des zweiten Weltkrieges. Diese Jahre hob er später<br />

als prägend für sein Denken hervor. Er hatte auch immer die Hoffnung auf eine Umgestaltung der<br />

Gesellschaft, die sich als durchlässig für den Faschismus 1 erwiesen hatte.<br />

In einem zweijährigen Praktikum als Psychologe 2 am psychiatrischen Krankenhaus Saint-Anne in<br />

Paris sammelte er Erfahrungen im Umgang mit den „Kranken“. Daraus resultierte sein erstes großes<br />

Buch „Geschichte des Wahnsinns“, das 1961 erschien. In diesem Buch bezieht er sich nicht auf die<br />

wissenschaftlichen Grundlagen des Wahnsinns sondern versucht aufzuzeigen, dass zu jeder Zeit so<br />

etwas wie den "Wahnsinn" gab, jedoch immer etwas anderes darunter verstanden wurde.<br />

Für die Generation von 1968, die nicht nur die Macht 3 , sondern auch den Prozess der Herstellung von<br />

Wissen kritisierte, leistete Foucault eine beträchtliche Arbeit des Denkens. Die politische Bewegung<br />

von 1968 die Foucault unterstütze scheiterte. Schon vor 1968 war er in Tunis, wo er miterleben<br />

konnte, wie sich Studenten dieses Landes unter Einsatz ihres Lebens für existentiellere Forderungen<br />

als jene in Europa einsetzten mussten. Das wichtigste Ereignis zum Thema Macht, das Foucault<br />

noch lange begleitete war der Aufstand in französischen Gefängnissen. Er versuchte zwischen den<br />

Gefangenen, denen man kein freies Wort zugestand und dem Staat zu vermitteln. Gemeinsam mit<br />

Sartre 4 setzte er sich für die Rechte der Gefangenen ein.<br />

Foucault hatte sich schon in den sechziger Jahren gegen den Stalinismus 5 ausgesprochen. Auch der<br />

kommunistischen Partei Frankreichs wirft er stalinistische Strukturen vor.<br />

Er kritisiert den Marxismus indem er sagt, dass der Marxismus 6 „zur Verarmung der politischen<br />

Phantasie beigetragen hat.“ Die Politik 7 betrachtet er nicht mehr als die Sache einer Partei, die sich<br />

das Monopol darauf anmaßt, sondern als die Angelegenheit der verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Bewegungen und der Subjekte, die ihre Wahl treffen. (Schmid, W. S. 24)<br />

48.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Foucaults Homosexualität war sehr prägend für sein Leben und für seine Arbeit. Durch die Homosexualität<br />

wusste er was es bedeutet, einer ausgeschlossenen Gruppe anzugehören oder ein ausgeschlossenes<br />

Individuum zu sein. Aus diesem Grund beschäftigte er sich auch gerne mit Minderheiten<br />

und ausgeschlossenen Gruppen, wie zum Beispiel mit den Wahnsinnigen oder den Gefangenen.<br />

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus<br />

2 http://de.wikipedia.org/wiki/Psychologe<br />

3 http://de.wikipedia.org/wiki/Macht<br />

4 http://de.wikipedia.org/wiki/Sartre<br />

5 http://de.wikipedia.org/wiki/Stalinismus<br />

6 http://de.wikipedia.org/wiki/Marxismus<br />

7 http://de.wikipedia.org/wiki/Politik<br />

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