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Sombart, Werner<br />

134.2. Historischer Kontext<br />

1. Russland:<br />

Sombarts Bedeutung in Russland wurde in dem Werk „Werner Sombart in Russland: Ein<br />

vergessenes Kapitel seiner Lebens- und Wirkungsgeschichte“ (2004) von Joachim Zweynert<br />

und Daniel Riniker aufgearbeitet. Dort gehörte er für Jahrzehnte zu den meistgelesenen<br />

ausländischen Gelehrten.<br />

2. Erster Weltkrieg (1914-1918):<br />

Die Politischen Ereignisse, die zum ersten Weltkrieg führten, zeigten bei Sombart große<br />

Wirkungen. Dies verdeutlicht auch das 1915 veröffentlichte heute als „Schmähschrift“<br />

bezeichnete Werk Händler und Helden (1915). Darin bezog er eine ethnozentrierte<br />

Position in Bereichen wie deutsche Kultur und deutscher Militarismus. Er sah das deutsche<br />

Volk als Heldenvolk gegen England. An dieser „Kriegspsychose“ litten zur damaligen<br />

Zeit viele Gelehrte. Sombarts Ruf nahm durch diese Schrift großen Schaden, speziell<br />

über die Grenzen Deutschlands, zumal er die Schrift bis 1935 nicht aus dem Verkehr zog.<br />

3. Bildung des Nationalsozialismus:<br />

Sombart sah sich selbst als einer, der seinen eigenen Ruhm überlebt hat. Grund für diese<br />

pessimistische Äußerung ist, dass er als Wegbereiter des Nationalsozialismus bezeichnet<br />

wurde und heute noch bezeichnet wird. Basis für diese Beschuldigung bildet u.a. das<br />

Schlusswort der Schrift „Die Zukunft des Kapitalismus“ (1932) in dem er seine Hoffnung<br />

auf einen „Träger eines entschlossenen Willens“ bzw. eines „Einzelwillens" in der Art von<br />

Lenin oder Mussolini äußerte (vgl. vom Brocke, 1997, S. 53).<br />

In der Schrift „Deutscher Sozialismus“ (1934) bekannte er sich offen zum „Führerprinzip“.<br />

Einschränkend zu dieser Aussage soll erwähnt werden, dass für Sombart dieser von „einem<br />

obersten Führerwillen“, den er nur von Gott erhalten kann, geleitet werden soll.<br />

Seine in dem Werk „Die Juden und das Wirtschaftsleben“ (1911) geäußerte Bewunderung<br />

um die Leistung für die Juden für den Aufbau des europäischen Wirtschaftslebens musste<br />

als antisemitische Propaganda unfreiwillig dienen. Auch Hitler las dieses Werk.<br />

Sombarts unklare Position zur NSDAP mündete schließlich in einen wahrnehmbaren Rückzug,<br />

wie seine Schriften nach 1934 zeigen. (vgl. vom Brocke, 1997, S. 54ff).<br />

In dem Werk „Vom Menschen. Versuch einer geisteswissenschaftlichen Anthropologie.“<br />

distanziert er sich deutlich von der NS-Rassenideologie. Der Vertrieb dieses Werkes wird<br />

von den Nationalsozialisten behindert.<br />

134.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

958<br />

1. Prägende Persönlichkeiten des jungen Sombart:

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