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Ferguson, Adam<br />

Jahre lang als Pfarrer. Als 1754 das Regiment nach Amerika geschickt wurde, gab Ferguson seine<br />

Priesterlaufbahn auf. Warum er dies tat bleibt ein Rätsel. Es wird spekuliert, dass der Tod seines<br />

Vaters ihn von der Verpflichtung befreite, ein geistliches Amt zu bekleiden, welches ihn nie besonders<br />

reizte. Im gleichen Jahr begab er sich auf eine kurze Reise durch Deutschland, Holland und durch<br />

das schottische Hochland. Die Reise in seine Heimat und den umgebenden Bergen, prägt später seine<br />

Einstellung über den Unterschied zwischen Menschen, die in der Stadt und denen die am Land leben,<br />

welche in seinen Werken von Bedeutung sein wird.<br />

Zur Verteidigung von seinem Freund John Home, der die Tragödie „Douglas“ schrieb, verfasste Ferguson<br />

1754 die Schrift „The Morality of Stage Plays seriously considered“, da die presbyterianische<br />

Kirche Home auf Grund seiner Tragödie stark kritisierte.<br />

* 1755 - 1764: Anfang und Aufstieg seiner akademischen Karriere<br />

1755 machte Ferguson Edinburgh zu seinem festen Wohnsitz, wo er Nachfolger von David Hume<br />

als Bibliothekar und Clerk der Anwaltsfakultät wurde. Dort trat er einem literarischen Kreis von<br />

Denkern und Wissenschaftlern bei, der sich „Select Society“ nannte und sich mit wissenschaftlichen<br />

Themen aus der Philosophie und Philologie befasste. Die Mitglieder der Select Society waren unter<br />

anderem William Robertson, Tytler, Lord Hailes, Lord Monboddo, und Dalrrumple, sowie zwei<br />

seiner engsten Freunde, die ihm später besonders in seiner beruflichen Laufbahn unterstützen: Adam<br />

Smith und David Hume. Da sein Gehalt nur 40£ im Jahr betrug, was schon damals eine erbärmliche<br />

Summe war, nahm er das Angebot, die Söhne von Lord Bute, künftiger Primer Minister und Freund<br />

von den Prinz von Wales, zu erziehen und zu unterrichten an. Als er so plötzlich seinen Posten in der<br />

Anwaltsfakultät verließ, sorgte dies für Feindseligkeit gegenüber Ferguson, da er vorher nicht um<br />

Erlaubnis oder Zustimmung der Bibliothek gebeten hatte und den Posten einfach unbesetzt verließ.<br />

Nach vielen Bemühungen von David Hume, mit Unterstützung von Adam Smith, für Ferguson einen<br />

Lehrstuhl an der Universität von Edinburgh zu erkaufen, übernahm Adam Ferguson schließlich den<br />

Lehrstuhl von dem verstorbenen Dr. John Stewart des Fachgebietes Naturphilosophie. Ferguson<br />

wurde am 4. Juli 1759 in das Amt einberufen und sollte schon im Oktober anfangen zu lehren,<br />

obwohl er wenig Wissen (um nicht zu sagen „keine Ahnung“), von diesem Fach hatte. Doch in<br />

schon drei Monaten holte er das Wissen zu diesem Gebiet auf und wurde zu einem beliebten Lehrer.<br />

Besonders begeistert von Fergusons schnellem Wissenserwerb war David Hume, der ihn später als<br />

„Genie“ bezeichnete, da Ferguson so ein umfangreiches Fach in so kurzer Zeit lernen und zu lehren<br />

meisterte.<br />

* 1764-1784: Fergusons akademischer Erfolg<br />

Das Jahr 1964, war jenes Jahr in dem Fergusons Traum und immer im Visier bleibendes Ziel, die<br />

Professur für Geistes- und Moralphilosophie („Pneumatics and Moral Philosophy“) an der Universität<br />

von Edinburgh Wirklichkeit, wurde. Er wurde bald zu einem populären Professor, dessen Vorlesungen<br />

und Vorträge eine sehr große Hörerzahl genoss, die nicht allein von Studenten, sondern auch von<br />

bedeutenden Persönlichkeiten in der Politik und Gesellschaft besucht wurden. Er erhielt großes Lob,<br />

sowohl von Politikern als auch von Wissenschaftlern, für seine beachtlichen Werke , besonders aus<br />

Schottland und England, sowie Europa und wurde zu einer der bekanntesten Philosophen seiner Zeit<br />

gezählt. Diesen Status bekam er aber nicht nur wegen seinen Vorträge und prominenten Kontakte, die<br />

er während der Jahre an der Universität von Edinburgh geknüpft hatte, sondern auch aufgrund seiner<br />

veröffentlichten Werke. Im Jahre 1766 publizierte Ferguson, trotz der Abratung von David Hume,<br />

welcher meinte, dass das Werk nichts anderes als ein Kommentar zu Montesquieus Werk „Esprit<br />

des Lois“ sei, sein erstes Buch „An Essay on the History of Civil Society“. Dieses Werk, das eine<br />

erweiterte Version von seinem zehn Jahre alten unveröffentlichten Buch „Treatise on Refinement“<br />

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