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Internetquellen<br />

Max Webers Ehe mit Marianne Schnitger 28 leistete ohne Zweifel einen Beitrag zur schweren<br />

Lebenskrise, welche im Juni 1900 das Aufsuchen einer Nervenheilanstalt erzwang. Sie glich eher<br />

einer asexuellen Arbeitsgemeinschaft und bot Max Weber keine Möglichkeit, einen Ausgleich zu<br />

seinem umfangreichen Engagement in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens, zu bieten. Auch<br />

blieb diese Ehe ohne Kinder.<br />

Aufgrund dieser gesundheitlichen Umstände zog sich Max Weber aus jeglicher Lehrtätigkeit zurück<br />

und sah sich gezwungen, wesentlich kürzer zu treten. Ausgedehnte Reisen und Max Webers<br />

außereheliche, intime Beziehungen zu der schweizer Pianistin Mina Tobler und später zu Else Jaffé,<br />

machten eine langsame Genesung möglich.<br />

Von August bis Dezember im Herbst 1904 bereist Max Weber mit seiner Frau Marianne und dem<br />

Theologen und Kulturtheoretiker Ernst Troeltsch 29 Amerika. Jenes Land, wo der moderne, rationale<br />

Betriebskapitalismus 30 zu jener Zeit seine bis dahin stärkste Erscheinung zeigte. Dort besuchte er<br />

den "International Congress of Arts and Science" anlässlich der Weltausstellung in St. Louis. Diese<br />

Reise hinterließ bei Max Weber starke Eindrücke für seine späteren Arbeiten. Er war konfrontiert mit<br />

der unmittelbaren Begegnung mit protestantischen Sekten 31 , mit der Wahrnehmung der Organisation<br />

der politischen "Maschinerie", mit der Position des amerikanischen Präsidenten, sogar mit der<br />

amerikanischen Frauenbewegung, mit der Rassenfrage, Bürokratie 32 und der Wirtschaft.<br />

Während seiner Münchner Jahre starb Max Webers Mutter Helene und seine Schwester Lilli Schäfer<br />

folgte dieser binnen eines halben Jahres durch Selbstmord nach (7. April 1920). Max Weber erkrankte<br />

wenige Wochen später selbst an einer zu spät diagnostizierten Lungenentzündung und starb am 14.<br />

Juni 1920.<br />

• Politisches Umfeld<br />

Politisch kam Max Weber in einer turbulenten Zeit zur Welt. Schleswig und Holstein 33 wurden<br />

eben an Preußen und Österreich abgetreten, was zu innenpolitischen Konflikten und später zum<br />

Deutsch-französischem Krieg 34 führte. Otto von Bismarck 35 war maßgeblich an diesem Geschehen<br />

sowie an der Proklamation des preußisch dominierten Deutschen Reiches beteiligt. Der Staatsmann<br />

Otto von Bismarck faszinierte Max Weber und die Ereignisse jener Zeit stellten einen wichtigen<br />

Bezugsrahmen für sein politisches Denken dar.<br />

Max Webers Mitgliedschaft im Alldeutschen Verband 36 (1893), sowie im National Sozialen Verein<br />

Friedrich Naumanns(1896), lässt eine nationalistische Einstellung erkennen. Vorwürfe, welche Max<br />

Weber eine nationalsozialistische Gesinnung unterstellen, entbehren jegliche vernünftige Grundlage<br />

und lassen sich nicht belegen. Im Laufe der Zeit geriet Max Weber immer mehr in Konflikt mit<br />

diesen Organisationen und er verließ sie schließlich (1899).<br />

28 http://de.wikipedia.org/wiki/marianne%20Schnitger<br />

29 http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst%20Troeltsch<br />

30 http://de.wikipedia.org/wiki/%20kapitalismus<br />

31 http://de.wikipedia.org/wiki/%20Protestantismus<br />

32 http://de.wikipedia.org/wiki/%20B%FCrokratie<br />

33 http://de.wikipedia.org/wiki/Schleswig-Holstein<br />

34 http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-franz%F6sischer_Krieg<br />

35 http://de.wikipedia.org/wiki/Bismarck<br />

36 http://de.wikipedia.org/wiki/Alldeutscher%20Verband<br />

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