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Theorien<br />

Die Horkheimers machten sich indessen über Genf 74 und Paris 75 auf die Flucht und 1934 erfuhr die<br />

„Kritische Theorie“ 76 eine neue Heimat in den USA, an der „New York University“ 77 , wo alsbald die<br />

„New School for Social Research“ 78 – bestehend bis heute als Ort der kritischen Theorie - gegründet<br />

wurde.<br />

1936 erschien in Paris ein umfangreicher Band mit dem Titel „Studien über Autorität und Familie“ 79 .<br />

Es sind die zusammengefassten und vielfältigen Forschungsansätze der Frankfurter Schule, besonders<br />

mit den Forschungsberichten und Grundsatzartikeln von Max Horkheimer, Herbert Marcuse 80 und<br />

Erich Fromm 81 . Die Hauptaussage darin lautet, dass durch die Familie im Allgemeinen und durch<br />

die Autorität des Vaters in der hochkomplexen Industriegesellschaft und daraus abgeleitet der<br />

Autorität der Ökonomie 82 im Speziellen, kapitalistische Herrschaftssysteme 83 reproduziert werden.<br />

Horkheimer nennt dies ein Existenzurteil. 84 , 85 , 86<br />

Theoretisches Wirken im neuen Umfeld<br />

In New York 87 angekommen führte Max Horkheimer die Tradition der Frankfurter Schule, insbesondere<br />

die „Zeitschrift für Sozialforschung“ fort. Darin erschien 1937 Max Horkheimers Aufsatz „Von<br />

der traditionellen zur kritischen Theorie“. Gegen die Meinung vieler der damaligen Zeit wird darin<br />

die Botschaft publiziert, dass wissenschaftliche Aussagen immer auch gesellschaftliche Tatsachen<br />

sind, soll heißen, Theorien 88 haben immer auch eine Form von gesellschaftlicher Praxis und spricht<br />

sich somit gegen das Postulat der Werturteilsfreiheit 89 von Max Weber 90 aus. Aufgrund der engen<br />

Verbindung zwischen Sigmund Freuds 91 Psychoanalyse 92 und marxscher Gesellschaftskritik 93 wird<br />

die "Kritische Theorie" im angloamerikanischen Sprachraum auch als "Freudomarxismus" 94 bezeichnet.<br />

Horkheimer greift in seinem Aufsatz weiters die Geschichtsinterpretation von Karl Marx 95<br />

auf und sympathisiert mit dessen Marxismus. Nun nach vielen Jahren seiner Gründung und einem<br />

Leben im Exil spricht der Horkheimer Kreis erstmals offen über eine Klassenanalyse bzw. über ein<br />

Klassenbewusstsein 96 . Aus Angst vor dem Nationalsozialistischen Terrors hatte Horkheimer 1931<br />

74 http://de.wikipedia.org/wiki/Genf<br />

75 http://de.wikipedia.org/wiki/Paris<br />

76 http://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Theorie<br />

77 http://de.wikipedia.org/wiki/New_York_University<br />

78 http://de.wikipedia.org/wiki/New_School_for_Social_Research<br />

79 http://de.wikipedia.org/wiki/Autorit%25C3%25A4t_und_Familie<br />

80 Kapitel 92 auf Seite 675<br />

81 http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Fromm<br />

82 http://de.wikipedia.org/wiki/%25C3%2596konomie<br />

83 http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalismus<br />

84 Vgl. Korte (2004a), Seite 83ff<br />

85 Vgl. Korte (2004b), Seite 129, 120ff, 134ff<br />

86 Vgl. Kaesler (2003), Seite 630<br />

87 http://de.wikipedia.org/wiki/New_York_City<br />

88 http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie<br />

89 http://de.wikipedia.org/wiki/Werturteilsstreit<br />

90 Kapitel 156 auf Seite 1083<br />

91 http://de.wikipedia.org/wiki/Sigmund_Freud<br />

92 http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse<br />

93 http://de.wikipedia.org/wiki/Marxismus<br />

94 http://de.wikipedia.org/wiki/Freudomarxismus<br />

95 Kapitel 94 auf Seite 689<br />

96 http://de.wikipedia.org/wiki/Klassenbewusstsein<br />

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