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Tönnies, Ferdinand<br />

• Thomas Hobbes of Malmsbury: The elements of law, natural and politic. (1889)<br />

• Thomas Hobbes: Behemoth, or, The long parliament. (1889)<br />

• Marquis von Halifax: Charakterbild eines Königs. (Übersetzer und Herausgeber) (1910)<br />

Original von George Savile: A character of King Charles the Second, and political, moral and<br />

miscellaneous thoughts and reflections erschienen im Jahr 1750<br />

• Thomas Hobbes: Naturrecht und allgemeinses Staatsrecht in den Anfangsgründen (Elements of<br />

the law natural and politics)<br />

Einführung von Ferdinand Tönnies (1926)<br />

145.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

145.5.1. Die Sitte<br />

"Die Sitte" ist eine Niedergangsschilderung.<br />

"Sitte" meint die Gesamtheit der geltenden Normen und Werte wie sie schon immer gegolten haben.<br />

Der Ordnung der Natur steht eine eindeutige Ordnung des menschlichen Lebens gegenüber. Die<br />

Sitte geht aus einer uralten Gesellschaft hervor. Von einer echten Sitte wird ein starres, treues Muster<br />

wiedergegeben. Glückliche Völker verfügen über eine Sitte. Es gelten "Gleichheit", "Einfachheit",<br />

"Naivität", "Wärme", "Herzlichkeit" und "heimatliche Grobheit". Legitimiert werden jene Werte<br />

durch die Achtung vor dem ungeschriebenen Gesetz. Diesen Werten kommt "Zähmung" zu Hilfe,<br />

d.h. die Sitte erfordert Gehorsam. Der Sitte soll jedoch auch ein sozialer Willen entsprechen ("Wesenwille").<br />

Dies ist als freiwillige Motivation zu sehen, dass man sich dem fügt, was unausweichlich<br />

ist.<br />

Tönnies betont, dass der Kapitalismus, die Großstadt, die Warenproduktion und die Macht des Geldes,<br />

die Herrschaft in der Gesellschaft angetreten haben. Auch den Frauen ist in diesem Schema eine<br />

Rolle zugeschrieben, nämlich die der Keuschheit, des Schamgefühls und der Treue.<br />

Die Sitte als Problem geht aus dem historischen Umbruch hervor und ist mit Ratlosigkeit und<br />

Anfechtung in seiner Bewertung zu verbinden.<br />

145.5.2. Wesen- und Kürwille<br />

Der Wesenwille ist ein vegetativer, animalischer und mentaler Wille. Seinen Ausdruck findet er in<br />

Gefallen, Gewohnheit und Gedächtnis. Es ist ein zweckhaftes Denken nur enthalten. Mittel und<br />

Zweck bilden eine unaufhebbare Einheit. Der Wesenswille ist Ausdruck organischer Einheit<br />

Der Kürwille ist ein isoliert-autonomer Wille und findet seinen Ausdruck in Bedacht, Belieben und<br />

Begriff. Der Kürwille wird von zweckhaftem Denken dominiert. Die Wahl der Mittel ist rational und<br />

bezieht sich auf spezifische Zwecke. Der Kürwille ist Ausdruck mechanischer Einheit.<br />

Beide Willensformen führen zu einer Bejahung Anderer. Ihr Wirkungsfeld - nicht mehr, nicht weniger<br />

- ist der Erkenntnisgegenstand der Soziologie. Die entsprechende Verneinung Anderer ist Gegenstand<br />

der Sozialbiologie.<br />

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