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Popitz, Heinrich<br />

Ab 1922 war er Honorarprofessor für Steuerrecht und Finanzwissenschaft an der Universität von<br />

Berlin und von 1925 - 1929 bekleidete er das Amt des Staatssekretärs. Am 1. November 1932 wurde<br />

Johannes Popitz zum Reisminister ohne Geschäftsbereich und zum kommissarischen Leiter des<br />

preußischen Finanzministeriums und bereits am 21. April 1933 wurde er zum preußischen Minister<br />

ernannt.<br />

Johannes Popitz trat während des aufkommenden Nationalsozialismus der NSDAP 3 bei und bekam<br />

bereits 1937 das Goldene Parteiabzeichen verliehen. Er begann sich aber noch im selben<br />

Jahr gegen das Naziregime aufzulehnen, da er gegen die Verfolgung der Juden und deren Deportierung<br />

war. Popitz begann sich zusehends in Widerstandskreisen zu engagieren. Er arbeitete<br />

sogar an einem "Vorläufigen Staatsgesetz" für Carl Friedrich Goerdeler 4 (ein Verschwörer gegen<br />

das Regime), welches im Falle eines gelungenen Putschs gegen Hitlers Regierung in Kraft<br />

treten sollte. Um diesen Machtwechsel so gewaltfrei wie möglich ebnen zu können, setzte sich<br />

Popitz im Sommer 1943 mit Heinrich Himmler 5 in Verbindung, in der Hoffnung diesen von seinem<br />

Vorhaben überzeugen zu können. Im Falle eines Gelingens des Attentates vom 20. Juli 1944<br />

wurde Popitz selbst von den Verschwörern um Claus Graf Schenk von Stauffenberg als Finanzund<br />

Kulturminister vorgesehen. Nach dem Scheitern des Attentats wurde Popitz jedoch einen Tag<br />

später verhaftet und am 3. Oktober 1944 vom Volksgerichtshof unter Roland Freisler zum Tode<br />

verurteilt. Am 2. Februar 1945 wurde Johannes Popitz schließlich in Berlin-Plötzensee gehängt.<br />

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/PopitzJohannes/index.html 6<br />

117.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Heinrich Popitz promovierte bei Karl Jaspers 7 (* 23. Februar 1883 in Oldenburg; † 26. Februar 1969<br />

in Basel) , der ein bedeutender deutscher Psychiater und Philosoph war. In seiner Philosophie wurde<br />

er vor allem durch Søren Kierkegaard 8 , Baruch de Spinoza 9 , Friedrich Nietzsche 10 und Immanuel<br />

Kant 11 beeinflusst. Karl Jaspers wird als einer der Vorreiter der modernen Existenzphilosophie 12<br />

angesehen.<br />

Das anthropologische Menschenbild in Jaspers' Philosophie ist geprägt durch eine vierstufige Seinsweise<br />

als Verwirklichungsdimensionen des Menschen:<br />

1. das biologische Dasein als rücksichtsloser, vitaler Daseinswille mit Macht-, Geltungs- und Genussinteressen<br />

– zugleich der Erfahrungsraum, in dem Phänomenologie und Positivismus ihre Grenzen<br />

finden. 2. das Bewusstsein überhaupt als Medium des objektiven Denkens im Sinne des kantischen<br />

Verstandes (das Ichsein), das den Bereich der Logik bestimmt.<br />

1.<br />

3 http://de.wikipedia.org/wiki/NSDAP<br />

4 http://de.wikipedia.org/wiki/Carl%20Friedrich%20Goerdeler<br />

5 http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich%20Himmler<br />

6 http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/PopitzJohannes/index.html<br />

7 http://de.wikipedia.org/wiki/Karl%20Jaspers<br />

8 http://de.wikipedia.org/wiki/S%F8ren%20Kierkegaard<br />

9 http://de.wikipedia.org/wiki/Baruch%20de%20Spinoza<br />

10 http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich%20Nietzsche<br />

11 http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel%20Kant<br />

12 http://de.wikipedia.org/wiki/Existenzphilosophie<br />

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