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Freyer, Hans<br />

• 1951: Politische Grundbegriffe. Demokratie, Liberalismus, Sozialismus, Konservatismus, an ihrem<br />

Ursprung aufgesucht. Wiesbaden.<br />

• 1955: Theorie des gegenwärtigen Zeitalters. Stuttgart<br />

• 1957: Das soziale Ganze und die Freiheit der Einzelnen unter den Bedingungen des Industriellen<br />

Zeitalters. Berlin-Frankfurt am Main<br />

• 1961: Über das Dominantwerden technischer Kategorien in der Lebenswelt der industriellen<br />

Gesellschaft. Mainz<br />

• 1965: Schwelle der Zeiten. Beiträge zur Soziologie der Kultur. Stuttgart<br />

• 1965: Technik im technischen Zeitalter. Stellungnahmen zur geschichtlichen Situation. Düsseldorf<br />

• 1970: Gedanken zur Industriegesellschaft. Mainz. (besorgt von Arnold Gehlen, eine Publikation<br />

Freyers unvollendeten Werkes „Theorie der Industriegesellschaft“)<br />

• 1986: Preußentum und Aufklärung und andere Studien zu Ethik und Politik. Weinheim<br />

• 1987: Herrschaft, Planung und Technik. Aufsätze zur politischen Soziologie. Weinheim<br />

50.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

In den Werken Freyers finden sich nicht nur Themen der Soziologie sondern auch der Philosophie und<br />

Geschichte, somit ist eine Einteilung nach inhaltlichen Schwerpunkten sehr schwierig. Besser ist eine<br />

Gliederung, die den Wandlungen seines Systemkonzeptes folgt, welche durch die Strukturumbrüche<br />

der Zeit bedingt sind. Zwei Konstanten in Freyers Werk sind die Gedanke des Systems und die<br />

„Leipziger Schule“.<br />

Freyers System der Soziologie<br />

Seine Konzeption der Soziologie drückt die „Selbsterkenntnis einer Gegenwart aus“. Es besteht die<br />

Möglichkeit, dass sich eine Zukunft allein aus der Gegenwart schafft und dass der Mensch seine<br />

eigenen Ideen auch zur Verwirklichung bringen kann. Freyer meint, dass die Soziologie immer eine<br />

Antwort auf vielfältigste Anforderungen der verunsicherten Öffentlichkeit hat. Diese Antwort soll<br />

die „Selbstfindung“ sein, somit ist die Soziologie zum „Organ“ des Gemeinschaftswillen geworden.<br />

Für ihn ist Soziologie „Krisenwissenschaft“, sozusagen eine wissenschaftliche Selbstreflexion einer<br />

Gesellschaft im Umbruch. Freyer verlangt die Umwertung der gesellschaftlichen Utopien zu heuristischen<br />

Arbeitshypothesen in der Wissenschaft, die expressionistischen Zukunftsvisionen sollen rein<br />

mystisch-religiöse Utopien bleiben.<br />

„Die Theorie des objektiven Geistes“<br />

Freyer sagt, dass die „Wirklichkeit“ einer hierarchischen und gleichzeitig fließenden Ordnung von<br />

geistigen Objektivationen auf die eigenen Prinzipien der Formwerdung unterworfen ist. Er analysiert<br />

den Ablöseprozess der Kulturgebilde in dreistufig erfolgenden Objektivationsschritten.<br />

Freyer bezeichnet den ersten Objektivationsschritt als „gegenständliche Wendung“. Zeichen, so meint<br />

Freyer, sind keine spontanen menschlichen Ausdrucksformen mehr, sondern werden zu darstellenden<br />

oder „symbolischen“ Gebärden. Den zweiten Objektivationsschritt bezeichnet er als „objektive<br />

Wendung“. Hier wird das „Zeichen“ zur „Form“, jetzt bezeichnet eine Geste „Gegenständliches“.<br />

Der „objektive Geist“ (oder „Kultur“) wird durch den dritten Objektivationsschritt möglich, welcher<br />

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