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Elias, Norbert<br />

• 1941-1954: Cambridge: Lecturer bei der "Workers Educational Association" (Labour Party).<br />

Danach unterrichtet er als Lecturer Soziologie, Psychologie, Nationalökonomie und Wirtschaftsgeschichte<br />

an den Extension Courses (Volkshochschulkurse) der University of London in Leicester<br />

Zusammenarbeit mit Psychoanalytiker Sigmund Heinrich Foulkes<br />

• 1954-1975: Elias lässt sich in Leicester nieder<br />

• 1954-1962: Lecturer of Sociology an der University of Leicester; starke Beteiligung am Aufbau<br />

des dortigen Department of Sociology<br />

• 1962: Versetzung in Ruhestand<br />

• 1962-1964: Professor of Sociology an der University of Ghana in Accra<br />

• 1964-1990: Rückkehr aus Ghana; Arbeit als Privatgelehrter; Zahlreiche Gastprofessuren in<br />

Deutschland und Amsterdam<br />

• 1975-1990: fester Wohnsitz in Amsterdam<br />

• 1977: Ehrung: Er erhält den zum ersten Mal vergebenen Theodor Adorno-Preis; seit dem Exil:<br />

seine erste bedeutende öffentliche Anerkennung seiner Arbeit in Deutschland<br />

• 1.8.1990: gestorben in Amsterdam<br />

41.2. Historischer Kontext<br />

• Der erste Weltkrieg bricht aus und nach dem Abitur meldet sich Elias als Kriegsfreiwilliger. Seiner<br />

Meinung nach hat ihn der Krieg verändert. Er meint damit nicht Gewalt, Tod und Grausamkeit,<br />

sondern das Erlebnis "der relativen Machtlosigkeit des Einzelnen im Gesellschaftsgefüge." Außerdem<br />

lernt er durch die schrecklichen Erlebnisse, Selbstdisziplin zu entwickeln und die eigenen<br />

Ansprüche zu verringern. Diese Fähigkeiten haben ihm später bei wissenschaftlichen Arbeiten oft<br />

geholfen, an seine Wünsche und Ziele zu glauben und diese auch zu erreichen.<br />

• Aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten kann sein Habilitationsverfahren mit der<br />

Schrift „Der höfische Mensch“ nicht abgeschlossen werden. Das Institut der Soziologie wird<br />

geschlossen. Das Werk erscheint erst 1969 mit dem Titel „Die höfische Gesellschaft“.<br />

• Da Elias jüdischer Abstammung ist, hat er 1933 keine andere Wahl, als ins Exil, zuerst nach<br />

Frankreich und dann nach England, zu gehen. Es ist nicht leicht für ihn, aber aufgrund seiner<br />

starken Selbstdisziplin hält er durch. In dieser Zeit entsteht unter anderem sein bekanntes Werk<br />

„Über den Prozess der Zivilisation.“<br />

41.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Einen großen Einfluss auf Elias' Werk übt sein strenger Doktorvater Richard Hönigswald, insbesondere<br />

im Rahmen der Doktorarbeit mit dem Thema „Idee und Individuum. Ein Beitrag zur Philosophie<br />

der Geschichte“, aus. Elias entwickelt aufgrund seiner Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften<br />

(Medizinstudium) einen kritischen Blick gegenüber der Philosophie, insbesondere der Kantianischen<br />

Philosophie. Er entwickelt Zweifel an der Figur des „vereinzelten Menschen“. Hönigswald kann<br />

diese Kritik nicht teilen und verlangt Änderungen seiner Arbeit, die Elias durchführen muss.<br />

An der Universität in Heidlberg macht Elias Bekanntschaften mit den Hauptvertretern des Instituts<br />

der Soziologie: Alfred Weber, der Kultursoziologe und Karl Mannheim, der junger Privatdozent<br />

ist. Außerdem lernt Elias in einer Studentengruppe Hans Gerth, Richard Löwenthal, Heinrich Taut<br />

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