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Millar, John<br />

101.2. Historischer Kontext<br />

101.2.1. Schottland im 18. Jahrhundert<br />

Das 18. Jahrhundert war eine Zeit, in der sich das Land wirtschaftlich sowie gesellschaftlich in<br />

einer problematischen Lage befand. Die Vertreibung der Hochländer sowie das Verbot der Gälischen<br />

Sprache und der Ausübung ihrer Kultur führte zu einer zunehmenden Orientierungslosigkeit der<br />

Bevölkerung. Ein weiterer Störfaktor der Gesellschaft war der Anschluss Schottlands an England<br />

durch den act of union. Durch ihn herrschte in der Bevölkerung Unzufriedenheit. Dieser act of<br />

unit zog unter anderem Konsequenzen in der Thronfolge nach sich, welche die Bevölkerung als<br />

Einmischung in ihre Kultur und Politik auffasste. Die wirtschaftliche Lage war durch die wenigen<br />

Exportgüter und durch die eher primitive Agrargesellschaft geschwächt, ebenso der Handel.<br />

Im Gegensatz dazu etablierte sich aber eine geistige Elite in Schottland, die von einem auflkärerischen<br />

Wandel durchwirkt war, durch welchen die Sozialwissenschaften aufblühen konnten, ein markantes<br />

Zeichen dieser Zeit. Das 18. Jahrhundert war also auch das Jahrhundert der Aufklärung und der<br />

Emanzipation des Geistes.<br />

Die Arbeit von John Millar zeigt in ihren Theorien und Erkenntnissen, dass er von dieser Aufbruchstimmung<br />

beeinflusst wurde. Vorallem seine Erkenntnisse auf dem Wirtschaftlichen Gebiet und<br />

seine Schichtungstheorien können auf seine Gedanken über die gesellschaftlichen Veränderungen in<br />

seinem Heimatland zurückgeführt werden.<br />

101.2.2. Die Rolle Edinburghs in der Aufklärung<br />

Viele Philosophen und Gelehrte aus den verschiedensten Bereichen befanden sich zu dieser Zeit in<br />

Edinburgh, wo augrund des Anschlusses an England viele Adelige die Stadt verlassen hatten, um<br />

Richtung London, der neuen Hauptstadt, zu gehen. Nun konnte sich in der Stadt die intelektuelle<br />

Szene entwickeln. Diese Gesinnung wurde auch in Glasgow spürbar, wo sich John Millar aufhielt.<br />

Aufgrund von Schiffsverbindungen kam er auch in Berührung mit dem Handel, der dort getrieben<br />

wurde.<br />

In Edinburgh stand die größte Universität des Landes, wo auch viele bekannte Professoren unterrichteten.<br />

Unter ihnen befanden sich bereits bekannte Namen wie James Watt, William Cullen, Adam<br />

und David Hume. Mit ihnen stand John Millar schon in seinen frühen Jahren in Kontakt.<br />

Millar war von diesem neuen Geist, der auch, wie oben erwähnt, Glasgow erreicht hatte, beeinflusst.<br />

Millars Überlegungen zur sozialen Ungleichheit sind geprägt von den Einflüssen seiner Zeit. Er<br />

versuchte, die Ursache der sozialen Ungleichheiten in den Strukturbedingungen einer Gesellschaft<br />

zu finden. Auch die Verbindung von sozialer Ungleichheit und dem Handel kann auf den Einfluss<br />

der Zeit zurückzuführen sein.<br />

101.3. Theoriegeschichtlicher Kontext<br />

Der schottische Philosoph und Historiker Millar war Anhänger der Lehre von Adam Smith und<br />

ebenfalls ein berühmter Mitbegründer der modernen Philosophie, sowie ein bedeutender Moralphilosph.<br />

Als Professor an der Glasgow University genoss er einen guten Ruf, er ging auf die Interessen<br />

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