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Schelsky, Helmut<br />

Weiters geht es ihm um die Frage des Zusammenhaltes dieser Familien. Schelsky diagnostiziert<br />

für die deklassierten Familien, dass sie einen ungewöhnlichen Grad an sozialer Isolierung und<br />

externer Beziehungs- und Kontaktarmut vorweisen. Er verweist darauf, dass der Rückzug der Familien<br />

gewollt war. Laut Schelsky das wohl schwerste Entwicklungsresultat der Modernisierung der<br />

Gesellschaft: Das Auseinanderfallen von Intimität und Öffentlichkeit. Effekt der "Entmassung":<br />

Millionen von Familien leben kontakt- und berührungsarm nebeneinander und wollten für sich leben.<br />

3) Helmut Schelskys Jugendsoziologie<br />

Das von Helmut Schelsky verfasste jugendsoziologische Werk ist das wohl bekannteste und am<br />

meisten zitierte im deutschen Sprachraum. "Die skeptische Generation" wurde 1957 veröffentlicht.<br />

Das besondere an diesem Buch ist, dass es eines der ersten soziologischen Bücher überhaupt war,<br />

das der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.<br />

3.1) Die "skeptische Generation"<br />

Schelsky hatte mit diesem Werk das Ziel, die soziologische Sicht der Verhaltensform "Jugend"<br />

herauszuarbeiten. Er verwendet den Begriff "skeptische Generation", um einen Gegensatz zu<br />

Freiheits- und Naturschwärmereien, Idealismus und intellektuelle Planungs- und Ordnungsschemata<br />

darzustellen. Schelsky verstand den Skeptizismus aus einer "zeitgeschichtlich- politischen<br />

Situation" heraus. Er war der Ansicht, dass frühere Jugendgenerationen immer emotionell und<br />

romantisch gewesen sind und dass, als große Ausnahme in der Geschichte, die Jugendgeneration<br />

nach dem Krieg "leer" und "nüchtern" war.<br />

Besondere Merkmale der "skeptischen Generation":<br />

a) die "skeptische Generation" stößt die politische Generationsgestalt ab<br />

b) Verhaltenssicherheit wird in der Familie, in der Ausbildung und in der Bewältigung des Alltags<br />

gesehen<br />

4) Institutionentheorie<br />

In seiner Institutionentheorie sah Schelsky ein funktionalistisches Modell. Institutionen erfüllen<br />

zuerst biologische und vitale Grundbedürfnisse. Die Befriedigung dieser Bedürfnisse zieht aber neue,<br />

abgeleitete Bedürfnisse mit sich. Die Bedürfnisbefriedigungen und Bedürfnisentwicklungen sind<br />

ohne Ende. Deshalb vollzieht sich dieser Prozess auf einer immer höheren Ebene.<br />

Zitate, sofern nicht anders erwähnt aus: Helmut Schelsky- ein Soziologe in der Bundesrepublik: Eine<br />

Gedächtnisschrift von Freunden, Kollegen und Schülern/ Horst Baier (Hrsg.).- Stuttgart: Enke, 1986<br />

126.6. Rezeption und Wirkung<br />

Helmut Schelsky habilitierte 17 Soziologen<br />

Gründung der Universität Bielefeld<br />

Seine Analysen wurden in den wirtschaftlich starken 1990er Jahren der Bundesrepublik Deutschland<br />

fast vergessen und finden erst seit dem Jahr 2000 steigende Bedeutung.<br />

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