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Das Werk in Themen und Thesen<br />

• (1925-1933): „Forschungen zur Völkerpsychologie und Soziologie“, (Herausgeber)<br />

• (1938): "Archivs für Anthropologie, Völkerforschung und Kolonialen Kulturwandel" ab Band 24<br />

(Mitherausgeber)<br />

• (1939): „Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft einschließlich der ethnologischen Rechtsforschung<br />

und des Kolonialrechts“ ab Band 53 (Mitherausgeber)<br />

• Ab 1951: „Sociologus“ (Fortsetzung der „Zeitschrift für Völkerpsychologie und Soziologie“)<br />

(Herausgeber)<br />

144.5. Das Werk in Themen und Thesen<br />

Thurnwalds Interesse galt in erster Linie der Erforschung des kulturellen Wandels, welchen er als treibende<br />

Kraft in der Entwicklung der Technik und der Zivilisation betrachtete. Da Richard Thurnwald<br />

einer der ersten Ethnologen war, der verschiedene Kulturen in ihrem alltäglichen Umfeld beobachtete,<br />

statistische Daten erhob und aufzeichnete, gilt er als der Begründer des deutschsprachigen<br />

wissenschaftlichen Zweigs der Ethnologie: „Ethnosoziologie“ sowie der „Rechtsethnologie“.<br />

144.5.1. Ethnosoziologie<br />

Richard Thurnwald zog den von L.Gumplowicz eingeführten Begriff „Ethnosoziologie“ heran, um<br />

die Vereinigung von Soziologie und Ethnologie unter einer Beschreibung zusammenzufassen. Dieser<br />

Zweig der Ethnologie bzw. Soziologie beschäftigt sich mit der Forschung, Beobachtung und Analyse<br />

von der Entstehung zwischenmenschlicher Beziehungen und ihre Institutionen in verschiedenen<br />

Völkern und Gesellschaften.<br />

Bis 1960 bestand die Annahme, dass sich die sozialen Gebilde und deren Organisationsformen in<br />

nicht-industriellen Ländern primär aus Verwandtschaftsbeziehungen bildeten und von ihnen bestimmt<br />

und geleitet wurden. Ab den 70er Jahren wurde das Individuum in Bezug auf die Gesellschaft und<br />

dessen soziales System zum Mittelpunkt der Forschung in der Ethnosoziologie. Als Ergebnis wurden<br />

Studien zum Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, Staat, Institutionen, soziale Prozesse and<br />

andere angrenzende Bereiche durchgeführt, wodurch sich die Ethnosoziologie zu einer Wissenschaft<br />

von Ursachen und Verflechtung sozialer Phänomene verschiedener Völker entwickelte.<br />

Thurnwalds Hauptwerk „Die menschliche Gesellschaft in ihren ethnosoziologischen Grundlagen“<br />

(1931 – 1935), welches sich aus fünf Bänden zusammensetzt, sollte dazu beitragen, soziologischethnologische<br />

Erkenntnisse klar dar zu stellen. Die Vorstellung war ähnlich wie die des britischen<br />

Funktionalismus. Im Gegensatz zur damaligen kulturellen-historischen Lehre, versuchte jedoch<br />

Tuhurnwald die Soziologie mit psychologischen Überlegungen zu verbinden.<br />

Da Thurnwald ein sehr vielseitiger Ethnologe war, hat er auch zu anderen Disziplinen wissenschaftliche<br />

und grundlegende Arbeit geleistet. Er forschte neben Themen der Ethnologie und Soziologie,<br />

auch in der Psychologie und der Rechtswissenschaft, wo er als der Gründer der Rechtsethnologie<br />

bekannt ist.<br />

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