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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biodiesel 107<br />

Im September 2005 führte <strong>der</strong> US-Bundesstaat M<strong>in</strong>nesota als erster Staat <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten e<strong>in</strong>e<br />

Beimischung von 2 % Biodiesel zum regulären Diesel e<strong>in</strong>. [14] Seit 2007 gilt <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e<br />

Beimischungspflicht von 4,4 % Biodiesel zu herkömmlichem Diesel. Im Zuge <strong>der</strong> politischen Bemühungen um die<br />

Senkung des Kohlendioxidausstoßes wurde <strong>in</strong> zahlreichen weiteren Län<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Beimischung e<strong>in</strong>geführt o<strong>der</strong> ist<br />

geplant.<br />

Produkt<br />

Eigenschaften<br />

Biodiesel ist je nach verwendetem Rohmaterial e<strong>in</strong>e gelbe bis dunkelbraune, mit Wasser kaum mischbare Flüssigkeit<br />

mit hohem Siedepunkt und niedrigem Dampfdruck. Der Flammpunkt liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel über 130 °C und ist damit<br />

signifikant höher als bei regulärem Diesel. Die Dichte liegt bei 0,88 g/cm 3 . Die Viskosität ist vergleichbar mit <strong>der</strong><br />

von Diesel.<br />

Der Cloud Po<strong>in</strong>t von re<strong>in</strong>em Biodiesel variiert signifikant mit dem verwendetem Rohmaterial. Auf Rapsöl<br />

basieren<strong>der</strong> Biodiesel geliert bei circa −10 °C, bei <strong>der</strong> Verwendung von tierischen Fetten als Rohstoff liegt <strong>der</strong> Cloud<br />

Po<strong>in</strong>t bei circa +16 °C. Nach <strong>der</strong> Norm EN 14214 produzierter und mit Additiven versetzter Biodiesel flockt bei<br />

etwa −20 °C aus, während Diesel je nach Menge <strong>der</strong> zugebenden Additive bei bis zu −40 °C nutzbar ist.<br />

Im Vergleich zu regulärem Diesel besitzt Biodiesel e<strong>in</strong>e höhere Wasserlöslichkeit, die gegebenenfalls Korrosion<br />

begünstigen kann, ist schwefelärmer und enthält we<strong>der</strong> Benzol noch an<strong>der</strong>e Aromaten.<br />

Die Schmiereigenschaften von Rapsmethylester s<strong>in</strong>d besser als von m<strong>in</strong>eralischem Diesel, wodurch sich <strong>der</strong><br />

Verschleiß <strong>der</strong> E<strong>in</strong>spritzmechaniken verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t. [15] Überalterter o<strong>der</strong> qualitativ m<strong>in</strong><strong>der</strong>wertiger Biodiesel jedoch<br />

kann zu Korrosion und erhöhtem Verschleiß an elementaren Teilen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>spritzpumpe führen.<br />

Qualitätsstandards<br />

Das Europäische Komitee für Normung hat im Jahr 2003 für Biodiesel (Fettsäuremethylester – FAME) den Standard<br />

EN 14214 festgelegt. Damit werden Grenzwerte unter an<strong>der</strong>em für Wassergehalt, Gesamtverschmutzung, Dichte,<br />

Viskosität, chemische Zusammensetzung und Flammpunkt des Biodiesels def<strong>in</strong>iert.<br />

Biodiesel, das aus re<strong>in</strong>em Soja- o<strong>der</strong> Palmöl hergestellt wurde, kann die Norm EN 14214 bislang nicht erfüllen, im<br />

Gegensatz zu <strong>der</strong> <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten von Amerika für Biodiesel gültigen Norm nach ASTM D 6751 [16] .<br />

Biodiesel aus Mischungen verschiedener biogener Öle kann jedoch als Beimischung zu fossilem Diesel je nach<br />

[17] [18]<br />

Jahreszeit bis zu 10% zugemischt werden.

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