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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Chitosan 377<br />

Chitosan<br />

Chitosan (v. griech. χιτών<br />

„Unterkleid, Hülle, Panzer“) ist e<strong>in</strong><br />

Biopolymer, e<strong>in</strong> natürlich<br />

vorkommendes Polyam<strong>in</strong>osaccharid,<br />

welches sich vom Chit<strong>in</strong> ableitet. Wie<br />

dieses besteht es aus<br />

β-1,4-glykosidisch verknüpften<br />

N-Acetylglucosam<strong>in</strong>resten (genau<br />

2-Acetamido-2-desoxy-β-D-glukopyranose-Resten).<br />

Liegen im Gesamtmolekül mehr<br />

deacetylierte<br />

2-Am<strong>in</strong>o-2-desoxy-β-D-glukopyranose-E<strong>in</strong>heiten<br />

vor, spricht man von Chitosan. So<br />

ergeben sich l<strong>in</strong>eare Moleküle, die aus<br />

etwa 2000 Monomeren bestehen. Es<br />

wurde 1859 von C. Rouget durch<br />

Kochen von Chit<strong>in</strong> mit Kalilauge<br />

entdeckt.<br />

Herkunft<br />

Gew<strong>in</strong>nung<br />

Chitosan wird technisch aus Chit<strong>in</strong> durch Deacetylierung gewonnen.<br />

Dies kann durch (heiße) Natronlauge o<strong>der</strong> enzymatisch erfolgen. Beide<br />

Prozesse werden technisch genutzt, mengenmäßig steht die alkalische<br />

Prozedur e<strong>in</strong>deutig im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Der Grad <strong>der</strong> resultierenden Deacetylierung kann erheblich variieren:<br />

Die Deacetylierung kann vollständig o<strong>der</strong> teilweise erfolgen, woraus<br />

e<strong>in</strong>e Verteilung stark deacetylierter neben wenig deacetylierten<br />

Bereichen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e homogene Deacetylierungsverteilung resultieren<br />

kann, was erhebliche Auswirkungen auf die Molekülgestalt hat.<br />

Gleichzeitig kann aufgrund dieses chemischen E<strong>in</strong>griffes die<br />

Kettenlänge des Polymers abnehmen (Depolymerisation), wodurch die<br />

Schematische Darstellung <strong>der</strong> enzymatischen Synthese von Chitosan aus Chit<strong>in</strong>.<br />

Die Hauptchit<strong>in</strong>quelle für die Herstellung von<br />

Chitosan s<strong>in</strong>d Schalen von Garnelen wie<br />

Pandalus borealis<br />

Löslichkeit verbessert und die Viskosität verr<strong>in</strong>gert wird. Außerdem können bei <strong>der</strong> Behandlung Fremdatome (z. B.<br />

Schwermetalle aus Natronlauge) e<strong>in</strong>gebracht werden. Die Endprodukte können sich daher erheblich <strong>in</strong> ihren<br />

Eigenschaften unterscheiden. Am deutlichsten offenbaren sich diese Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Löslichkeit und Viskosität<br />

z. B. e<strong>in</strong>er 1 %igen Chitosanlösung <strong>in</strong> Essigsäure.

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