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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biologische Abbaubarkeit 231<br />

Der zuweilen verwendete, unscharfe Ausdruck Elim<strong>in</strong>ation hat mit<br />

e<strong>in</strong>em biologischen Abbau nichts zu tun. E<strong>in</strong>e Elim<strong>in</strong>ation von Stoffen<br />

beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kläranlage bedeutet, dass diese Stoffe zwar<br />

durch Sedimentation o<strong>der</strong> Filtration aus dem Abwasser entfernt<br />

werden; die Stoffe s<strong>in</strong>d aber nun im Klärschlamm e<strong>in</strong>gebunden und<br />

damit weiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umwelt.<br />

Testverfahren<br />

Allgeme<strong>in</strong> anerkannt s<strong>in</strong>d die OECD-Testverfahren, die auch im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Chemikalienzulassung verwendet werden. Für bestimmte<br />

Tenside existieren weiterh<strong>in</strong> gesetzlich vorgeschriebene Testverfahren,<br />

Biologisch abbauende Mulchfolie aus PLA-Blend<br />

Bio-Flex<br />

die weniger aussagekräftig s<strong>in</strong>d. Für die Klassifizierung als Biokunststoff wird auch die Kompostierbarkeit<br />

untersucht.<br />

Leichte biologische Abbaubarkeit (OECD 301)<br />

Die Tests <strong>der</strong> OECD-Testserie 301 (A - F) weisen e<strong>in</strong>en raschen und vollständigen biologischen Abbau nach.<br />

Leichte biologische Abbaubarkeit e<strong>in</strong>en schnellen und e<strong>in</strong>igermaßen vollständigen Abbau e<strong>in</strong>er Prüfsubstanz <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em aquatischen Milieu unter aeroben Bed<strong>in</strong>gungen. Unterschiedliche Testmethoden stehen für gut o<strong>der</strong> schlecht<br />

lösliche sowie für flüchtige Substanzen zur Verfügung.<br />

• Kohlendioxid - Entwicklungstest (OECD 301 B): Das durch den biologischen Abbau <strong>der</strong> Prüfsubstanz entstehende<br />

Kohlendioxid wird regelmäßig über 28 Tage analysiert und ist Indikator für den biologischen Abbau. Dieser sog.<br />

Sturm-Test wird für die Untersuchung schlecht wasserlöslicher Chemikalien verwendet.<br />

• Geschlossener Flaschentest OECD 301 D): Die biologische Abbaubarkeit <strong>der</strong> Prüfsubstanz wird bestimmt, <strong>in</strong>dem<br />

<strong>in</strong> regelmäßigen Intervallen über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 28 Tagen <strong>der</strong> Verbrauch von gelöstem Sauerstoff ermittelt<br />

wird. Dieser Test wird für flüchtige Chemikalien verwendet.<br />

• Modifizierter OECD-Screen<strong>in</strong>g-Test (OECD 301 E): Die biologische Abbaubarkeit <strong>der</strong> Prüfsubstanz wird über<br />

die Messung des Dissolved Organic Carbon (= gelöster organischer Kohlenstoff) über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 28<br />

Tagen ermittelt. Dieser Test wird bei ausreichend wasserlöslichen Chemikalien angewendet.<br />

Inhärente Abbaubarkeit (OECD 302)<br />

Die Tests <strong>der</strong> OECD-Testserie 302 (A - C) weisen e<strong>in</strong>e zwar e<strong>in</strong>geschränkte, grundsätzlich aber doch mögliche<br />

biologischen Abbaubarkeit <strong>der</strong> untersuchten Chemikalie nach. Substanzen, die solche Tests bestehen, gelten als<br />

grundsätzlich o<strong>der</strong> <strong>in</strong>härent biologisch abbaubar.<br />

• Der Zahn-Wellens-EMPA-Test (OECD 302 B) untersucht die aerobe biologische Abbaubarkeit <strong>der</strong> Prüfsubstanz<br />

und gibt das Ergebnis über die Abnahme des chemischen Sauerstoffbedarfs o<strong>der</strong> des Dissolved Organic Carbon<br />

an. Es handelt sich um den meistverwendeten Test für die Untersuchung <strong>der</strong> <strong>in</strong>härenten Abbaubarkeit. Er liefert<br />

zusätzlich Informationen über das Adsorptionsverhalten des untersuchten Stoffs.<br />

Tensidverordnungs-Test<br />

Häufig f<strong>in</strong>den sich auf Wasch- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln Herstellerangaben, wonach die dort verwendeten Tenside als<br />

biologisch abbaubar bezeichnet werden, weil sie „alle gesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen bezüglich <strong>der</strong> biologischen<br />

Abbaubarkeit vollständig erfüllen“. Die Prüfungen nach den EU-Richtl<strong>in</strong>ien 82/242/EEC bzw. 82/243/EEC (bzw.<br />

nach <strong>der</strong> Tensidverordnung zum deutschen Wasch- und Re<strong>in</strong>igungsmittelgesetz) sehen jedoch nur vor, dass<br />

anionische und nicht-ionische Tenside h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Waschwirkung zu 80 Prozent abgebaut se<strong>in</strong> müssen;<br />

kationische Tenside s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den gesetzlichen Prüfverfahren nicht berücksichtigt. Die Testverfahren untersuchen nur

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