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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Enzym 449<br />

• Metallionen-Katalyse:<br />

Metallionen können als strukturstabilisierende Koord<strong>in</strong>ationszentren, Redox-Partner (oft Eisen- o<strong>der</strong> Kupfer-Ionen)<br />

o<strong>der</strong> als Lewis-Säuren (häufig Z<strong>in</strong>k-Ionen) die Katalyse unterstützen. Sie können negative Ladungen stabilisieren<br />

bzw. abschirmen o<strong>der</strong> Wassermoleküle aktivieren.<br />

Enzymk<strong>in</strong>etik<br />

Hauptartikel: Enzymk<strong>in</strong>etik<br />

Die Enzymk<strong>in</strong>etik beschäftigt sich mit dem zeitlichen Verlauf enzymatischer Reaktionen. E<strong>in</strong>e zentrale Größe<br />

hierbei ist die Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit. Sie ist e<strong>in</strong> Maß für die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Substratkonzentration mit <strong>der</strong> Zeit,<br />

also für die Stoffmenge Substrat, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Reaktionsvolumen pro Zeite<strong>in</strong>heit umgesetzt wird<br />

(E<strong>in</strong>heit: mol/(l·s)). Neben den Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen wie Temperatur, Salzkonzentration und pH-Wert <strong>der</strong> Lösung,<br />

hängt sie von den Konzentrationen des Enzyms, <strong>der</strong> Substrate und Produkte sowie von Effektoren (Aktivatoren o<strong>der</strong><br />

Inhibitoren) ab.<br />

Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit steht die Enzymaktivität. Sie gibt an, wie viel aktives Enzym<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Enzym-Präparation bef<strong>in</strong>det. Die E<strong>in</strong>heiten <strong>der</strong> Enzymaktivität s<strong>in</strong>d Unit (U) und Katal (kat), wobei 1 U<br />

def<strong>in</strong>iert ist als diejenige Menge Enzym, welche unter angegebenen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong> Mikromol Substrat pro M<strong>in</strong>ute<br />

umsetzt: 1 U = 1 µmol/m<strong>in</strong>. Katal wird selten benutzt, ist jedoch die SI-E<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Enzymaktivität: 1 kat = 1 mol/s.<br />

E<strong>in</strong>e weitere wichtige Messgröße bei Enzymen ist die spezifische Aktivität (Aktivität pro Massene<strong>in</strong>heit, U/mg).<br />

Daran kann man sehen, wie viel von dem gesamten Prote<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lösung wirklich das gesuchte Enzym ist.<br />

Die gemessene Enzymaktivität ist proportional zur Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit und damit stark von den<br />

Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen abhängig. Sie steigt mit <strong>der</strong> Temperatur entsprechend <strong>der</strong> RGT-Regel an: e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong><br />

Temperatur um ca. 5–10 °C führt zu e<strong>in</strong>er Verdoppelung <strong>der</strong> Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit und damit auch <strong>der</strong><br />

Aktivität. Dies gilt jedoch nur für e<strong>in</strong>en begrenzten Temperaturbereich. Bei Überschreiten e<strong>in</strong>er optimalen<br />

Temperatur kommt es zu e<strong>in</strong>em steilen Abfallen <strong>der</strong> Aktivität durch Denaturierung des Enzyms. Än<strong>der</strong>ungen im<br />

pH-Wert <strong>der</strong> Lösung haben oft dramatische Effekte auf die Enzymaktivität, da dieser die Ladung e<strong>in</strong>zelner für die<br />

Katalyse wichtiger Am<strong>in</strong>osäuren im Enzym bee<strong>in</strong>flussen kann. Jenseits des pH-Optimums verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t sich die<br />

Enzymaktivität und kommt irgendwann zum Erliegen. Ähnliches gilt für die Salzkonzentration bzw. die Ionenstärke<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung.<br />

Michaelis-Menten-Theorie<br />

Hauptartikel: Michaelis-Menten-Theorie<br />

E<strong>in</strong> Modell zur k<strong>in</strong>etischen Beschreibung e<strong>in</strong>facher Enzymreaktionen ist die Michaelis-Menten-Theorie<br />

(MM-Theorie). Sie liefert e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit v e<strong>in</strong>er Enzymreaktion<br />

sowie <strong>der</strong> Enzym- und Substratkonzentration [E 0 ] und [S]. Grundlage ist die Annahme, dass e<strong>in</strong> Enzym mit e<strong>in</strong>em<br />

Substratmolekül e<strong>in</strong>en Enzym-Substrat-Komplex bildet und dieser entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> Enzym und Produkt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Ausgangsbestandteile zerfällt. Was schneller passiert hängt von den jeweiligen Geschw<strong>in</strong>digkeitskonstanten k ab.<br />

Das Modell besagt, dass mit steigen<strong>der</strong> Substratkonzentration auch die Reaktionsgeschw<strong>in</strong>digkeit steigt. Das<br />

geschieht anfangs l<strong>in</strong>ear und flacht dann ab, bis e<strong>in</strong>e weitere Steigerung <strong>der</strong> Substratkonzentration ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss<br />

mehr auf die Geschw<strong>in</strong>digkeit des Enzyms hat, da dieses bereits mit Maximalgeschw<strong>in</strong>digkeit V max arbeitet. Die<br />

MM-Gleichung lautet wie folgt:

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