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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Enzym 451<br />

Enzymhemmung<br />

Hauptartikel: Enzymhemmung<br />

Als Enzymhemmung (Inhibition) bezeichnet man die Herabsetzung <strong>der</strong> katalytischen Aktivität e<strong>in</strong>es Enzyms durch<br />

e<strong>in</strong>en spezifischen Hemmstoff (Inhibitor). Grundlegend unterscheidet man die irreversible Hemmung, bei <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Inhibitor e<strong>in</strong>e unter physiologischen Bed<strong>in</strong>gungen nicht umkehrbare Verb<strong>in</strong>dung mit dem Enzym e<strong>in</strong>geht (z. B.<br />

Penicill<strong>in</strong> mit <strong>der</strong> D-Alan<strong>in</strong>-Transpeptidase), von <strong>der</strong> reversiblen Hemmung, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> gebildete<br />

Enzym-Inhibitor-Komplex wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Bestandteile zerfallen kann. Bei <strong>der</strong> reversiblen Hemmung unterscheidet<br />

man wie<strong>der</strong>um zwischen<br />

• kompetitiver Hemmung – das Substrat konkurriert mit dem Inhibitor um die B<strong>in</strong>dung an das aktive Zentrum des<br />

Enzyms. Der Inhibitor ist aber nicht enzymatisch umsetzbar und stoppt dadurch die Enzymarbeit;<br />

• unkompetitiver Hemmung – <strong>der</strong> Inhibitor kann ausschließlich an den Enzym-Substrat-Komplex b<strong>in</strong>den. Er<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t die katalytische Umsetzung des Substrates zum Produkt – und<br />

• nicht-kompetitiver Hemmung – <strong>der</strong> Inhibitor b<strong>in</strong>det sowohl an das freie Enzym als auch an den<br />

Enzym-Substrat-Komplex. Der Enzym-Substrat-Inhibitor-Komplex ist katalytisch <strong>in</strong>aktiv.<br />

Regulation und Kontrolle <strong>der</strong> Enzymaktivität im Organismus<br />

Enzyme wirken im lebenden Organismus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em komplexen Geflecht von Stoffwechselwegen zusammen. Um sich<br />

schwankenden <strong>in</strong>neren und äußeren Bed<strong>in</strong>gungen optimal anpassen zu können, ist e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>e Regulation und<br />

Kontrolle des Stoffwechsels und <strong>der</strong> zugrundeliegenden Enzyme nötig. Unter Regulation versteht man Vorgänge, die<br />

<strong>der</strong> Aufrechterhaltung stabiler <strong>in</strong>nerer Bed<strong>in</strong>gungen bei wechselnden Umweltbed<strong>in</strong>gungen (Homöostase) dienen. Als<br />

Kontrolle bezeichnet man Verän<strong>der</strong>ungen, die auf Grund von externen Signalen (z. B. Hormonen) stattf<strong>in</strong>den. Es<br />

gibt schnelle/kurzfristige, mittelfristige sowie langsame/langfristige Regulations- und Kontrollvorgänge im<br />

Stoffwechsel:<br />

Kurzfristige Anpassung<br />

Schnelle Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Enzymaktivität erfolgen als direkte Antwort <strong>der</strong> Enzyme auf verän<strong>der</strong>te<br />

Konzentrationen von Stoffwechselprodukten, wie Substrate, Produkte o<strong>der</strong> Effektoren (Aktivatoren und Inhibitoren).<br />

Enzymreaktionen, die nahe am Gleichgewicht liegen, reagieren empf<strong>in</strong>dlich auf Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Substrat- und<br />

Produktkonzentrationen. Anhäufung von Substrat beschleunigt die H<strong>in</strong>reaktion, Anhäufung von Produkt hemmt die<br />

H<strong>in</strong>reaktion und för<strong>der</strong>t die Rückreaktion (kompetitive Produkthemmung). Allgeme<strong>in</strong> wird aber den irreversiblen<br />

Enzymreaktionen e<strong>in</strong>e größere Rolle bei <strong>der</strong> Stoffwechselregulation und Kontrolle zugeschrieben.<br />

Von großer Bedeutung ist die allosterische Regulation. Substrat- o<strong>der</strong> Effektormoleküle, die im Stoffwechsel<br />

anfallen, b<strong>in</strong>den an allosterische Zentren des Enzyms und verän<strong>der</strong>n se<strong>in</strong>e katalytische Aktivität. Allosterische<br />

Enzyme bestehen aus mehreren Untere<strong>in</strong>heiten (entwe<strong>der</strong> aus gleichen o<strong>der</strong> auch aus verschiedenen<br />

Prote<strong>in</strong>molekülen). Die B<strong>in</strong>dung von Substrat- o<strong>der</strong> Hemmstoff-Molekülen an e<strong>in</strong>e Untere<strong>in</strong>heit führt zu<br />

Konformationsän<strong>der</strong>ungen im gesamten Enzym, welche die Aff<strong>in</strong>ität <strong>der</strong> übrigen B<strong>in</strong>dungsstellen für das Substrat<br />

verän<strong>der</strong>n. E<strong>in</strong>e Endprodukt-Hemmung (Feedback-Hemmung) entsteht, wenn das Produkt e<strong>in</strong>er Reaktionskette auf<br />

das Enzym am Anfang dieser Kette allosterisch hemmend wirkt. Dadurch entsteht automatisch e<strong>in</strong> Regelkreis.<br />

Mittelfristige Anpassung<br />

E<strong>in</strong>e häufige Form <strong>der</strong> Stoffwechselkontrolle ist die kovalente Modifikation von Enzymen, beson<strong>der</strong>s die<br />

Phosphorylierung. Wie durch e<strong>in</strong>en molekularen Schalter kann das Enzym beispielsweise nach e<strong>in</strong>em hormonellen<br />

Signal durch phosphat-übertragende Enzyme (K<strong>in</strong>asen) e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> ausgeschaltet werden. Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er<br />

negativ geladenen Phosphatgruppe zieht strukturelle Än<strong>der</strong>ungen im Enzym nach sich und kann pr<strong>in</strong>zipiell aktive als<br />

auch <strong>in</strong>aktive Konformationen begünstigen. Die Abspaltung <strong>der</strong> Phosphatgruppe durch Phosphatasen kehrt diesen

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