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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Erneuerbare Energie 469<br />

Zeitliche Verfügbarkeit von Strom aus Erneuerbaren Energien<br />

(siehe Artikel Kraftwerksmanagement und Regelenergie)<br />

Der Bedarf an Strom (Lastgang) schwankt stark. Da elektrische<br />

Energie nur aufwendig und mit Verlusten speicherbar ist, wird sie<br />

durch das Kraftwerksmanagement durch technische und<br />

organisatorische Maßnahmen entsprechend dem Bedarf bereitgestellt.<br />

In Deutschland wurden die sogenannte Grund- bzw.Mittellast bisher<br />

vor allem von Braunkohle- und Kernkraftwerken bzw. vor allem von<br />

Ste<strong>in</strong>kohlekraftwerken abgedeckt. Die Spitzenlast lieferten vor allem<br />

Gas- und Pumpspeicherkraftwerke. Mit zunehmenden Anteilen an<br />

Strom aus Erneuerbaren Energien ist e<strong>in</strong> verän<strong>der</strong>tes<br />

Kraftwerksmanagement notwendig. Zwar können<br />

Lastgang: Verlauf des Stromverbrauchs (Pr<strong>in</strong>zip)<br />

Geothermiekraftwerke Grundlast und Wasserkraftwerke, Biomassekraftwerke und Biogasanlagen Grundlast und/<br />

o<strong>der</strong> Spitzenlast abdecken. Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie und W<strong>in</strong>d unterliegt dagegen starken<br />

Schwankungen. Teilweise korrelieren diese aber mit dem Lastgang. So wird Strom aus Sonnenenergie zu den<br />

Hauptbedarfszeiten bereitgestellt. Strom aus W<strong>in</strong>denergie fällt verstärkt im W<strong>in</strong>ter an und kann die zu <strong>der</strong> Zeit<br />

verr<strong>in</strong>gerten Ausbeuten von Solaranlagen ausgleichen.<br />

Verschiedene Maßnahmen können e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation e<strong>in</strong>gesetzt werden, um höhere Anteile an Strom aus<br />

Erneuerbare Energien an <strong>der</strong> Versorgung zu ermöglichen. Studien, z. B. <strong>der</strong> Fraunhofer IWES im Auftrag des BEE<br />

(Dezember 2009) belegen, dass so e<strong>in</strong>e zuverlässige Stromversorgung möglich ist. [48]<br />

Bedarfgerechte Stromerzeugung<br />

Bei <strong>der</strong> Wasserkraft kann die Energieumwandlung mehrere Wochen bis Monate, bei den Biogasanlagen mehrere<br />

Stunden ohne größere Verluste aufgeschoben werden. Photovoltaik- und W<strong>in</strong>denergieanlagen können zum<strong>in</strong>dest<br />

abgeschaltet und <strong>in</strong>nerhalb von etwa 30 s (Selbsttest und Anfahren e<strong>in</strong>es Photovoltaik-Wechselrichters) bis wenige<br />

M<strong>in</strong>uten (größere W<strong>in</strong>denergieanlagen) wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Betrieb genommen werden. Dies ist sogar e<strong>in</strong> Vorteil gegenüber<br />

großen Dampfkraftwerken und Kernkraftwerken, die nach e<strong>in</strong>er Abschaltung mehrere Stunden bis zur vollen<br />

Leistung benötigen. Allerd<strong>in</strong>gs wird durch die Abschaltung von Photovoltaik- o<strong>der</strong> W<strong>in</strong>denergieanlagen, an<strong>der</strong>s als<br />

bei Biogasanlagen und konventionellen Kraftwerken, ke<strong>in</strong> Brennstoff gespart. Daher ist es meist wirtschaftlicher,<br />

den Strom für nachrangige, zeitlich weniger fixierte Zwecke zu „verschwenden“ o<strong>der</strong> Energiespeicher damit<br />

aufzuladen.<br />

Zur Deckung e<strong>in</strong>es akuten Strommangels können Wasserkraftwerke und Biogaskraftwerke kurzzeitig über ihrer<br />

Durchschnittsleistung, die durch den Nachschub an Wasser und Biomasse begrenzt ist, betrieben werden.<br />

Durch exakte Vorhersagen des Wetters und entsprechende Modellierungen ist es zudem möglich, die Erträge aus<br />

W<strong>in</strong>d- und Sonnenenergie immer exakter vorherzusagen. [49] Das Kraftwerksmanagement kann die kurzfristig und<br />

vor allem die längerfristig regelbaren Kraftwerke so besser steuern.

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