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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biotechnologie 280<br />

biotechnologisches Verfahren zur Essigherstellung.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Mikrobiologie<br />

(siehe auch Artikel Mikrobiologie, Louis Pasteur und Robert Koch)<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Biotechnologie basiert wesentlich auf <strong>der</strong> Mikrobiologie,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts entstand. Vor allem die<br />

Entwicklung von Kultivierungsmethoden, <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>kultur und <strong>der</strong><br />

Sterilisation durch Louis Pasteur legten Grundste<strong>in</strong>e zur Untersuchung<br />

und Anwendung (Angewandte Mikrobiologie) von Mikroorganismen.<br />

Im Jahre 1867 konnte Pasteur mit diesen Methoden<br />

Essigsäurebakterien und Bierhefen isolieren. Um 1890 entwickelten er<br />

und Robert Koch erste Impfungen auf <strong>der</strong> Basis isolierter<br />

Krankheitserreger und setzten damit die Grundlage für die<br />

Mediz<strong>in</strong>ische Biotechnologie. Der Japaner Jokichi Takam<strong>in</strong>e isolierte<br />

als erster e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Enzym für die technische Verwendung, die<br />

Alpha-Amylase. Wenige Jahre später nutzte <strong>der</strong> deutsche Chemiker<br />

Otto Röhm tierische Proteasen (eiweißabbauende Enzyme) aus<br />

Schlachabfällen als Waschmittel und Hilfsstoffe für die<br />

Le<strong>der</strong>herstellung e<strong>in</strong>.<br />

Biotechnologie im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Louis Pasteur isolierte erstmals<br />

Essigsäurebakterien und Bierhefen.<br />

Die großtechnische Herstellung von Butanol und Aceton durch Fermentation des Bakteriums Clostridium<br />

acetobutylicum wurde 1916 von dem Chemiker und späteren israelischen Staatspräsidenten Charles Weizmann<br />

beschrieben und entwickelt. [3] Es handelte sich hierbei um die erste Entwicklung <strong>der</strong> Weißen Biotechnologie. Das<br />

Verfahren wurde bis zur Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts angewendet, danach aber durch die wirtschaftlichere<br />

petrochemische Synthese aus <strong>der</strong> Propen-Fraktion des Erdöls abgelöst. Die Herstellung von Citronensäure erfolgte<br />

ab dem Jahr 1920 durch Oberflächenfermentation des Pilzes Aspergillus niger. Im Jahre 1957 wurde erstmals die<br />

Am<strong>in</strong>osäure Glutam<strong>in</strong>säure mit Hilfe des Bodenbakteriums Corynebacterium glutamicum produziert.<br />

Alexan<strong>der</strong> Flem<strong>in</strong>g auf e<strong>in</strong>er Briefmarke<br />

1928/29 entdeckte Alexan<strong>der</strong> Flem<strong>in</strong>g im Pilz [Penicillium<br />

chrysogenum]] das erste mediz<strong>in</strong>isch verwendete Antibiotikum<br />

Penicill<strong>in</strong>. 1943 folgte das Antibiotikum Streptomyc<strong>in</strong> durch Selman<br />

Waksman, Albert Schatz und Elizabeth Bugie. Im Jahr 1949 wurde die<br />

Herstellung von Steroiden <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustriellen Maßstab umgesetzt. Anfang<br />

<strong>der</strong> 1960er Jahre wurden Waschmitteln erstmals biotechnisch<br />

gewonnene Proteasen zur Entfernung von Eiweißflecken zugesetzt. In<br />

<strong>der</strong> Käseherstellung kann das Kälberlab seit 1965 durch das <strong>in</strong><br />

Mikroorganismen hergestellte Renn<strong>in</strong> ersetzt werden. Ab 1970<br />

konnten biotechnisch Amylasen und an<strong>der</strong>e stärkespaltende Enzyme<br />

hergestellt werden, mit denen z. B. Maisstärke <strong>in</strong> den sogenannte<br />

„high-fructose corn syrup“, also Maissirup, umgewandelt und als Ersatz<br />

für Rohrzucker (Saccharose), z. B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Getränkeherstellung, verwendet werden konnte.

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