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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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BtL-Kraftstoff 335<br />

Herstellung<br />

Rohstoffbereitstellung und -aufbereitung<br />

Die Herstellung von BtL beg<strong>in</strong>nt meist damit, die stark wasserhaltige<br />

Biomasse zu trocknen. Als Ausgangsmaterial können sowohl<br />

Biomasseabfälle wie Stroh o<strong>der</strong> Restholz als auch speziell für die<br />

Kraftstofferzeugung angebaute Nutzpflanzen (Energiepflanzen, z. B. <strong>in</strong><br />

Kurzumtriebsplantagen) Verwendung f<strong>in</strong>den. Nach e<strong>in</strong>er je nach<br />

Verfahren und Anlagentechnik erfor<strong>der</strong>lichen Zerkle<strong>in</strong>erung und<br />

Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Pflanzenteile erfolgt die Vergasung.<br />

Vergasung<br />

Der erste Schritt ist bei den hier behandelten Syntheseverfahren e<strong>in</strong>e<br />

verschieden stark vollendete thermische Spaltung, die Pyrolyse. Bei<br />

Temperaturen von ca. 200°C bis über 1000°C wird die physische und<br />

chemische Struktur <strong>der</strong> Biomasse umgewandelt. Lange Molekülketten<br />

werden durch den Wärmee<strong>in</strong>fluss gespalten. Es entstehen zahlreiche<br />

unterschiedliche flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe mit<br />

kürzerer Kettenlänge sowie mit fortschreitendem Verlauf auch<br />

Verfahrensschema <strong>der</strong> Herstellung von<br />

BtL-Kraftstoffen<br />

vermehrt Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Kohlenstoff und Wasser. Während durch (Luft-)Sauerstoffmangel die<br />

vollständige Oxidation zu Kohlendioxid und Wasser verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird, lässt sich die weitere Beschaffenheit <strong>der</strong><br />

Pyrolyseprodukte neben den primären Prozessbed<strong>in</strong>gungen Temperatur, Druck und Verweilzeit im Reaktor auch<br />

durch zugeführte chemische Reaktanden und Katalysatoren bee<strong>in</strong>flussen. Weitere Varianten <strong>der</strong> Vergasung s<strong>in</strong>d<br />

möglich. Wenn die Reaktion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er flüssigen Lösung durchgeführt wird, die gleichzeitig Reaktionspartner ist,<br />

spricht man auch von e<strong>in</strong>er Solvolyse, bei e<strong>in</strong>er Wasserstoffatmosphäre dagegen von e<strong>in</strong>er Hydrogenolyse.<br />

Carbo-V-Verfahren<br />

Dieses spezielle Verfahren <strong>der</strong> CHOREN Industries GmbH beruht auf e<strong>in</strong>em zweistufigen Prozess, wobei zuerst bei<br />

ca. 450 °C die stückige Biomasse <strong>in</strong> Koks (Biokoks) und teerhaltiges Schwelgas zerlegt wird. Während <strong>der</strong> Biokoks<br />

ausgeschleust wird, erfolgt bei ca. 1500 °C e<strong>in</strong>e Flugstromvergasung des Schwelgases, so dass die längerkettigen<br />

Kohlenwasserstoffe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Moleküle und damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong> teerfreies Synthesegas zerlegt werden können. Die hohe<br />

Temperatur dieses Gases wird anschließend benutzt, um den ausgeschleusten und zermahlenen Biokoks bei nun 900<br />

°C ebenfalls zu vergasen. Der Rohstoff kann dadurch vollständiger genutzt werden als bei an<strong>der</strong>en Verfahren. Das<br />

damit entstandene Rohgas ist teerfrei und nach dem Entstauben und Waschen von ähnlicher Qualität wie aus Erdgas<br />

erzeugtes Synthesegas.

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