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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biogasanlage 173<br />

€-ct/kWh el Grundvergütung (2009) NaWaRo-Bonus KWK-Bonus Technologiebonus Güllebonus Formaldehydbonus<br />

bis<br />

150 kW el<br />

bis<br />

500 kW el<br />

bis 5 MW el<br />

11,67 7 3 bis 2 4 1<br />

9,18 7 3 bis 2 1 1<br />

8,25 4 3 bis 2 0 0<br />

bis 20 MW el 7,79 0 3 0 0 0<br />

Die Vergütungshöhe ist, ab dem Jahr <strong>der</strong> Inbetriebnahme, für 20 Jahre garantiert. E<strong>in</strong> Inflationsausgleich f<strong>in</strong>det nicht<br />

statt. Für Neuanlagen gilt e<strong>in</strong>e Degression <strong>der</strong> Vergütung von 1 % pro Jahr. Für e<strong>in</strong>e Anlage, die 2009 <strong>in</strong> Betrieb<br />

genommen wurde, gelten also für 20 Jahre die Vergütungssätze nach EEG 2009. E<strong>in</strong>e Anlage, die 2010 <strong>in</strong> Betrieb<br />

genommen wird, bekommt für 20 Jahre 99 % dieser Sätze usw.<br />

Der Nawaro-Bonus wird gewährt, wenn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biogasanlage nur Pflanzen o<strong>der</strong> pflanzliche Bestandteile verwendet<br />

werden, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft, Forstwirtschaft, im Gartenbau o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaftspflege anfallen und ke<strong>in</strong>en<br />

an<strong>der</strong>en Zweck als die Verwertung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biogasanlage haben. Darüber h<strong>in</strong>aus darf auch Gülle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Nawaro-Anlage verwendet werden. Bei m<strong>in</strong>destens 30 % Gülleanteil am Substrat (je<strong>der</strong>zeit) wird zudem e<strong>in</strong><br />

Gülle-Bonus gewährt, <strong>der</strong> bei Anlagen bis 150 kW el 4 Cent, bei Anlagen bis 500 kW el 1 Cent/ kWh el beträgt.<br />

Die Höhe des KWK-Bonus ist, je nach Anlagenkonzept, variabel. Er hängt zum e<strong>in</strong>en von <strong>der</strong> Stromkennzahl (SKZ)<br />

ab, die sich durch Division des elektrischen durch den thermischen Wirkungsgrad des Blockheizkraftwerkes<br />

berechnet. Durch Multiplikation von SKZ und <strong>der</strong> Menge (kWh th ) <strong>der</strong> tatsächlich und s<strong>in</strong>nvoll genutzten<br />

BHKW-Abwärme ergibt sich die Strommenge (kWh el ), für die <strong>der</strong> Bonus tatsächlich gewährt wird. E<strong>in</strong> hoher<br />

elektrischer Wirkungsgrad und e<strong>in</strong>e große Menge tatsächlich genutzter Wärme sorgen also für e<strong>in</strong>en hohen Bonus.<br />

För<strong>der</strong>würdige Wärmenutzungskonzepte s<strong>in</strong>d durch das EEG 2009 def<strong>in</strong>iert.<br />

Der Technologiebonus wird bei Verwendung von neuartigen Technologien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biogasanlage gewährt, sofern e<strong>in</strong>e<br />

Wärmenutzung stattf<strong>in</strong>det o<strong>der</strong> bestimmte elektrische Wirkungsgrade erreicht werden. Diese können z. B. die<br />

Verwendung e<strong>in</strong>es Stirl<strong>in</strong>gmotors, e<strong>in</strong>er ORC-Turb<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong>es Kal<strong>in</strong>a-Prozesses, e<strong>in</strong>er Brennstoffzelle o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Gasturb<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>. Zudem gilt <strong>der</strong> Bonus bei Aufbereitung des Biogases auf Erdgasqualität zur E<strong>in</strong>speisung <strong>in</strong> das<br />

Gasnetz, sowie bei bestimmten Verfahren zur Vergärung von Bioabfällen.<br />

Bei Anlagen bis 500 kWel wird e<strong>in</strong> Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungs-Bonus (Erhöhung <strong>der</strong> Grundvergütung um 1,0 c/kWh für<br />

Anlagen nach BImSchG bei E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> entsprechenden Formaldehydgrenzwerte nach<br />

Emissionsm<strong>in</strong>imierungsgebot <strong>der</strong> TA Luft) von 1 Cent/ kWh gewährt, wenn bestimmte Grenzwerte e<strong>in</strong>gehalten<br />

werden.<br />

Wesentliche Neuerungen gegenüber dem EEG 2004 s<strong>in</strong>d die Abschaffung des Technologiebonus für<br />

Trockenfermentation, die Erhöhung <strong>der</strong> Grundvergütung von Kle<strong>in</strong>anlagen und des Nawaro-Bonus, die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>es Gülle- Landschaftspflegematerial-und Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungs-Bonus und die strukturierte För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gase<strong>in</strong>speisung unterschiedlicher Kapazitäten sowie zahlreiche Detailregelungen.<br />

Sicherheit<br />

Da <strong>in</strong> Biogasanlagen große Mengen brennbarer Gase erzeugt und verarbeitet werden, ist die Betriebssicherheit von<br />

großer Bedeutung. Bei falscher Bedienung <strong>der</strong> Biogasanlage, bei Konstruktionsfehlern und Materialschäden besteht<br />

die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Verpuffung bzw. Explosion, wie u.a. bei drei Unfällen <strong>in</strong> Biogasanlagen im Jahr 2007 deutlich<br />

wurde (<strong>in</strong> Riedl<strong>in</strong>gen, Walzbachtal und Dei<strong>der</strong>ode) [5] . Folgenschwer können damit verbundene Umweltschäden<br />

se<strong>in</strong>, vor allem durch E<strong>in</strong>trag von Gärsubstraten o<strong>der</strong> Gärrest <strong>in</strong> Gewässer, wie es bei Biogasunfällen <strong>in</strong> Barßel und<br />

<strong>in</strong> Bassum <strong>der</strong> Fall war [6] . In E<strong>in</strong>zelfällen können auch Schadgase <strong>in</strong> erheblichem Umfang emittiert werden, z.B.<br />

Schwefelwasserstoff bei e<strong>in</strong>em Unfall bei Zeven im Jahr 2005, bei dem vier Menschen starben [7] .

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