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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Brennerei 305<br />

Steuerrechtliche E<strong>in</strong>teilung<br />

Spirituosen werden <strong>in</strong> Deutschland mit <strong>der</strong> Branntwe<strong>in</strong>steuer belegt. Der Umfang <strong>der</strong> Besteuerung wird je nach<br />

Anlage unterschiedlich ermittelt, Struktur und Verteilung <strong>der</strong> Brennrechte haben starke historische Wurzeln. Bei den<br />

vor allem <strong>in</strong> Süd- und Südwestdeutschland verbreiteten 29.000 Abf<strong>in</strong>dungsbrennereien Deutschlands erfolgt die<br />

Besteuerung anhand <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> verarbeiteten <strong>Rohstoffe</strong> und <strong>der</strong> daraus zu erwartenden Alkoholmenge, die<br />

jährlich erzeugte Menge ist auf 300 Liter re<strong>in</strong>en Alkohols begrenzt. Als Stoffbesitzer werden Personen bezeichnet,<br />

die bis zu 50 Liter Alkohol aus selbst erzeugtem Obst <strong>in</strong> Abf<strong>in</strong>dungsbrennereien brennen lassen dürfen. Dieses<br />

Privileg nutzen jährlich 100.000 bis 200.000 Personen. Bei den größenmäßig nicht beschränkten<br />

Verschlussbrennereien wird die tatsächlich produzierte Alkoholmenge besteuert. [2]<br />

Illegal betriebene Brennereien, bei <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Steuern entrichtet werden, heißen Schwarzbrennerei. Ihr Betrieb wird<br />

als Steuerh<strong>in</strong>terziehung verfolgt.<br />

<strong>Rohstoffe</strong> und Produkte<br />

Brennereien verarbeiten <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e Vielzahl zucker- und stärkehaltiger <strong>Rohstoffe</strong>, die Betriebe spezialisieren<br />

sich jedoch meist auf die Verarbeitung e<strong>in</strong>es Rohstoffs o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe von <strong>Rohstoffe</strong>n zu bestimmten<br />

Erzeugnissen. Unter den Betrieben, die Ware zur direkten Verwendung als Genussmittel herstellen, gibt es<br />

beispielsweise Kartoffelbrennereien und Obstbrennereien (für Obstbränden wie Obstler), daneben Whisky- und<br />

Abs<strong>in</strong>thdestillerien.<br />

Bei Betrieben, die Agraralkohol (Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs) produzieren, ist das Endprodukt zu<br />

m<strong>in</strong>destens 96% re<strong>in</strong>es Ethanol und dabei geruchs- und geschmacksneutral. Der Großteil des weltweit erzeugten<br />

Agraralkohols wird unter <strong>der</strong> Bezeichnung Bioethanol als Biokraftstoff e<strong>in</strong>gesezt. Neben <strong>der</strong> Weiterverarbeitung zu<br />

Spirituosen wie Liköre o<strong>der</strong> Wodka wird Agraralkohol auch bei <strong>der</strong> Herstellung von Arzneimitteln, Kosmetika,<br />

Re<strong>in</strong>igungsmitteln, Des<strong>in</strong>fektionsmitteln, Frostschutzmitteln, Farben und Lacken verwendet. In Deutschland wird<br />

e<strong>in</strong> erheblicher Teil des Agraralkohols von kle<strong>in</strong>en landwirtschaftliche Brennereien hergestellt. Die<br />

Bioethanolherstellung für die Kraftstoffherstellung erfolgt weitgehend <strong>in</strong> groß<strong>in</strong>dustriellen Bioethanolanlagen, auch<br />

im Biokraftstoffsektor jedoch gibt es regionale Erzeugerstrukturen mit landwirtschaftlichen Brennereien [3] . [4]<br />

Referenzen<br />

[1] bundesrecht.juris.de, Brennereiordnung (Anlage zur Branntwe<strong>in</strong>monopolverordnung), abgerufen am 30. November 2007 (http:/ /<br />

bundesrecht. juris. de/ brenno_1998/ <strong>in</strong>dex. html)<br />

[2] Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Kle<strong>in</strong>- und Obstbrennereien <strong>in</strong> Deutschland (http:/ / www. bmelv.<br />

de/ cln_163/ sid_F6BDD2745156C2FD3ED9D2B6D9A2E82E/ SharedDocs/ Standardartikel/ Landwirtschaft/ Agrarmaerkte/ Produkte/<br />

Kle<strong>in</strong>-undObstbrennereien. html), abgerufen am 24.2.2010<br />

[3] E85 Regionol (http:/ / www. bhd-mr-westfalen. de/ <strong>in</strong>dex. php?si=188& li=2& fl=176& lang=de& css=css/ standard), abgerufen am<br />

24.2.2010<br />

[4] Bundesm<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Agraralkohol (http:/ / www. bmelv. de/ SharedDocs/<br />

Standardartikel/ Landwirtschaft/ Agrarmaerkte/ Produkte/ Agraralkohol. html?nn=741826), abgerufen am 24.2.2010

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