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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Brennnesseln 317<br />

Schmetterl<strong>in</strong>gsweide<br />

Für die Raupen von rund 50 Schmetterl<strong>in</strong>gsarten s<strong>in</strong>d die Brennnesseln<br />

e<strong>in</strong>e Futterpflanze.<br />

Die Schmetterl<strong>in</strong>gsarten Admiral, Tagpfauenauge, Kle<strong>in</strong>er Fuchs (auch<br />

als Nesselfalter bekannt), Silbergraue Nessel-Höckereule, Dunkelgraue<br />

Nessel-Höckereule, Brennnessel-Zünslereule (Hypena obesalis) und<br />

das Landkärtchen s<strong>in</strong>d dafür sogar auf die Brennnessel angewiesen,<br />

an<strong>der</strong>e Pflanzen kommen für diese Arten nicht <strong>in</strong> Betracht<br />

(Monophagie). Trotzdem sche<strong>in</strong>en sich diese Schmetterl<strong>in</strong>gsarten<br />

kaum gegenseitig Konkurrenz zu machen, denn sie bevorzugen jeweils<br />

an<strong>der</strong>e Wuchssorten <strong>der</strong> Brennnessel o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d relativ selten.<br />

• Die Raupen des Kle<strong>in</strong>en Fuchses s<strong>in</strong>d an trockenen und sonnigen<br />

Stellen zu f<strong>in</strong>den<br />

Raupe Kle<strong>in</strong>er Fuchs auf Brennnessel<br />

• Das Tagpfauenauge mag es zwar gleichfalls sonnig, aber dennoch luftfeucht und bevorzugt daher Plätze an<br />

Gewässern.<br />

Beide Arten benötigen überdies größere Brennnesselbestände.<br />

• Der Admiral dagegen gibt sich schon mit Ansammlungen e<strong>in</strong>iger weniger Pflanzen zufrieden und bevorzugt eher<br />

kümmerliche Brennnesseln.<br />

• Das Landkärtchen sucht sich die schattigsten Wuchsorte <strong>der</strong> Brennnessel aus, die oft großen und dichten Bestände<br />

<strong>in</strong> den fluss- und bachbegleitenden Auwäl<strong>der</strong>n.<br />

Auf fast je<strong>der</strong> Brennnessel s<strong>in</strong>d Fraßspuren e<strong>in</strong>zelner Insekten zu sehen. Dabei müssen diese e<strong>in</strong>e Strategie<br />

entwickelt haben, mit <strong>der</strong> sie die Brennhaare umgehen. Sie fressen sich um die Haare herum und bevorzugen dabei<br />

die Wege entlang <strong>der</strong> Blattnerven und den Blatträn<strong>der</strong>n, da sich dort ke<strong>in</strong>e Brennhaare bef<strong>in</strong>den. Vorteilhaft für die<br />

Insekten: Das Gift dr<strong>in</strong>gt nicht aus <strong>der</strong> Spitze, wenn das Haar unten an <strong>der</strong> Wurzel angefressen wird.<br />

Verwendung<br />

Die meisten <strong>der</strong> folgenden Aspekte beziehen sich auf die Große Brennnessel (U. dioica), die unter an<strong>der</strong>em als Heil-<br />

und Nutzpflanze dient.<br />

Lebensmittel<br />

Junge Brennnesseltriebe werden wegen ihres Vitam<strong>in</strong>gehalts und ihres<br />

fe<strong>in</strong>säuerlichen Geschmacks als Salat und Gemüse geschätzt.<br />

Beson<strong>der</strong>e Verbreitung fanden Brennnesselgerichte <strong>in</strong> Notzeiten, <strong>in</strong><br />

denen Blattgemüse wie Sp<strong>in</strong>at o<strong>der</strong> Gartensalat zugunsten nahrhafterer<br />

Pflanzen kaum angebaut wurden, und bei <strong>der</strong> armen Bevölkerung, da<br />

Brennnesseln auf Brachflächen und <strong>in</strong> lichten Wäl<strong>der</strong>n reichlich<br />

gesammelt werden können.<br />

Den besten Geschmack haben die ersten, etwa 20 Zentimeter langen<br />

Pflanzen im Frühjahr o<strong>der</strong> bei größeren Pflanzen die Triebspitzen. Der<br />

unangenehmen Wirkung <strong>der</strong> Nesselhaare kann man entgegenwirken,<br />

Brennnesselsp<strong>in</strong>at mit Salzkartoffeln und Ei<br />

<strong>in</strong>dem man die Triebe <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Tuch wickelt und stark wr<strong>in</strong>gt, sie kurz blanchiert o<strong>der</strong> ihnen e<strong>in</strong>e kräftige Dusche<br />

verabreicht. Ist die Pflanze getrocknet, verliert sie ebenfalls ihre reizende Wirkung.

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