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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biokraftstoff 205<br />

Artikel Biomassepotential).<br />

• Rohstoffpreise: Die Rohstoffpreise schwanken z. T. sehr stark. Landwirtschaftliche Produkte können sich,<br />

beispielsweise <strong>in</strong> schlechten Erntejahren, stark verteuern.<br />

• Herstellungskosten: Durch neue und weiterentwickelte Verfahren können sich die Produktionskosten verr<strong>in</strong>gern.<br />

Größere Produktionsmengen haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel den gleichen Effekt.<br />

E<strong>in</strong>ige Biokraftstoffe können auch regional <strong>in</strong> dezentralen, kle<strong>in</strong>en Produktionsanlagen wirtschaftlich hergestellt<br />

werden, wie z. B. Pflanzenöl und Bioethanol auf landwirtschaftlichen Betrieben bzw. <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Alkoholbrennereien.<br />

Aber auch <strong>in</strong> Großanlagen werden sie gewonnen. Anlagen zur Produktion von Biodiesel und BtL-Kraftstoff dagegen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Errichtung und Betrieb komplexer und erfor<strong>der</strong>n größere, überregionale Produktionse<strong>in</strong>heiten.<br />

Biokraftstoffe kommen als Re<strong>in</strong>kraftstoffe und als Beimischungen zu fossilen Kraftstoffen zum E<strong>in</strong>satz. Innerhalb<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union werden verb<strong>in</strong>dliche Ziele für den Anteil von Biokraftstoffen am Energiemix des<br />

Transportsektors diskutiert. Mit <strong>der</strong> EU-Richtl<strong>in</strong>ie 2003/30/EG wurden Beimischungen von 2 % bis 2005, 2,75 % bis<br />

2006 und 5,75 % bis 2010 gefor<strong>der</strong>t. Wegen <strong>der</strong> mangelnden Umsetzung wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU-Richtl<strong>in</strong>ie 2009/28/EG<br />

(Biokraftstoffrichtl<strong>in</strong>ie) e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dlicher Wert von 10 % bis 2020 festgelegt. Gemäß dem Biokraftstoffquotengesetz<br />

müssen <strong>in</strong> Deutschland <strong>der</strong>zeit (2009) fossilen Kraftstoffen 5,25% Biokraftstoffe beigemischt werden, bezogen auf<br />

den Energiegehalt des Kraftstoffs.<br />

Die Besteuerung von Biokraftstoffen ist <strong>in</strong> Deutschland im § 50 des Energiesteuergesetzes geregelt. Als<br />

Beimischung <strong>in</strong> fossilen Kraftstoffen unterliegen Biokraftstoffe dem vollen Steuersatz für Kraftstoffe. Für re<strong>in</strong>e<br />

Biokraftstoffe dagegen ist die Energiesteuer reduziert. Für Bioethanol und Biomethan gilt e<strong>in</strong>e komplette<br />

Steuerermäßigung. Für Pflanzenöl-Kraftstoff und Biodiesel muss e<strong>in</strong> Steueranteil gezahlt werden, <strong>der</strong> jährlich<br />

ansteigt, bis <strong>der</strong> volle Steuersatz für fossile Kraftstoffe erreicht ist. Die Besteuerung <strong>der</strong> zuvor steuerbefreiten<br />

Biokraftstoffe (ursprünglich bis 2009 M<strong>in</strong>eralölsteuerbefreiung, ab 2010 von <strong>der</strong> nachfolgenden Energiesteuer<br />

befreit) ab August 2006 war zunächst umstritten. Die Wirtschaftlichkeit vieler Produktionsanlagen war dadurch nicht<br />

mehr gegeben. Durch das Bundesverfassungsgericht wurde allerd<strong>in</strong>gs die Rechtmäßigkeit <strong>der</strong> Besteuerung<br />

festgestellt. [1]<br />

Bewertung von Biokraftstoffen<br />

(siehe Artikel Bioenergie)<br />

Konkurrenz zur Bereitstellung von Lebensmitteln<br />

Bei den Biokraftstoffen werden ähnliche Vor- und Nachteile wie bei an<strong>der</strong>en Bioenergien gesehen. In <strong>der</strong><br />

Diskussion s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Nutzungs- und Flächenkonkurrenz. Nutzungskonkurrenz wird vor allem bei <strong>der</strong><br />

Verwendung von potentiellen Nahrungsmitteln (Mais, Getreide, etc.) für die Kraftstofferzeugung gesehen.<br />

Vorübergehend gestiegene Preise für landwirtschaftliche Produkte im Jahr 2007 wurden als Folge des Ausbaus <strong>der</strong><br />

Biokraftstofferzeugung gesehen. Verschiedene Quellen belegen allerd<strong>in</strong>gs, dass die Ursachen multifaktorell waren<br />

(Ernteausfälle, hohe Energiepreise, Börsenspekulationen, etc.). [2] [3] [4] [5] Derzeit wird nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Teil <strong>der</strong><br />

landwirtschaftlichen Produktion für die Biokraftstofferzeugung verwendet. Bei anhaltend starkem Ausbau ist aber<br />

zukünftig mit e<strong>in</strong>er wachsenden Nutzungskonkurrenz zu an<strong>der</strong>en Anwendungen zu rechnen. [4] [6] Höhere Preise für<br />

landwirtschaftliche Produkte werden aber auch als positiv für die Landwirtschaft - <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong><br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n - gesehen. Derzeit ist die heimische Produktion oft nicht konkurrenzfähig gegenüber billigen<br />

Agrarimporten aus Industrielän<strong>der</strong>n, so dass Landwirte erwerbslos werden. [7] [4] Durch Nutzung von degradierten<br />

Flächen soll e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Flächenkonkurrenz möglich se<strong>in</strong>. [8] In <strong>der</strong> EU wird durch verschiedene<br />

Maßnahmen versucht, die Nutzungskonkurrenz zu verr<strong>in</strong>gern. So wurde die Flächenstilllegung aufgehoben und die<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklung von Treibstoffen aus pflanzlichen Abfällen <strong>in</strong>tensiviert (Cellulose-Ethanol,<br />

BtL-Kraftstoff). Das Biomassepotential ist so begrenzt, dass durch Rapsanbau auf <strong>der</strong> gesamten deutschen<br />

Anbaufläche nur 10 % des Kraftstoffbedarfs gedeckt werden könnte. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Nutzung von Holz <strong>in</strong>

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