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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Eschenholz 503<br />

Herkunft<br />

Das Verbreitungsgebiet <strong>der</strong> Esche erstreckt sich be<strong>in</strong>ahe über ganz Europa, man f<strong>in</strong>det sie beson<strong>der</strong>s häufig im<br />

nördlichen Alpenvorland, <strong>in</strong> Polen und im Baltikum. In Mitteleuropa zählt sie nach Buche und Eiche zu den<br />

wichtigsten heimischen Laubnutzhölzern. Man f<strong>in</strong>det Eschen <strong>in</strong> Auwäl<strong>der</strong>n und an Bach- und Flussläufen<br />

(sogenannte „Wassereschen“), daneben aber auch auf eher trockenen Kalkböden („Kalkeschen“). Sie ist auch e<strong>in</strong><br />

häufiger Straßen- und Alleebaum. [3]<br />

Aussehen<br />

Eschen gehören zu den Bäumen mit fakultativer Farbkernbildung. Spl<strong>in</strong>tholz und Kernholz s<strong>in</strong>d hell, weißlich,<br />

gelblich o<strong>der</strong> weißrötlich. Teilweise kann das Kernholz älterer Bäume auch e<strong>in</strong>e dunklere bis schokoladenbraune<br />

Farbe annehmen, was unerwünscht ist. E<strong>in</strong>e gesuchte Beson<strong>der</strong>heit s<strong>in</strong>d Farbkerne mit <strong>der</strong> Farbe von Holz des<br />

Olivenbaums (Olea europaea) mit im Querschnitt welligen Zonen von olivbrauner und hellbrauner Farbe. Das Holz<br />

ist r<strong>in</strong>gporig, die Gefäße des Frühholzes s<strong>in</strong>d deutlich größer und <strong>in</strong> vom Spätholz abgesetzten mehrreihigen Kreisen<br />

angeordnet. Entsprechend deutlich s<strong>in</strong>d die Jahresr<strong>in</strong>ge erkennbar. Die Holzstrahlen s<strong>in</strong>d schmal und auf<br />

Längsflächen als „Spiegel“ erkennbar. Gehobelte Flächen zeigen e<strong>in</strong>en matten Glanz. [3]<br />

Eigenschaften<br />

Das Eschenholz ist mit e<strong>in</strong>er mittleren Rohdichte von 690 kg/m³ e<strong>in</strong> schweres und auch hartes Holz mit günstigen<br />

Festigkeitseigenschaften. Se<strong>in</strong>e Zugfestigkeit und Biegefestigkeit übertrifft die <strong>der</strong> Eiche. Es ist elastisch, abriebfest<br />

und durch die hohe Bruchschlagarbeit zäher als die meisten an<strong>der</strong>en heimischen Holzarten. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />

mechanischen Eigenschaften umso günstiger, je breiter die Jahresr<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d. Jahresr<strong>in</strong>ge mit e<strong>in</strong>er Breite über<br />

1,5 Millimeter, wie sie bei „Wassereschen“ häufig auftreten, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Zeichen für e<strong>in</strong>e gute Holzqualität. E<strong>in</strong><br />

ausgeprägter Farbkern bee<strong>in</strong>flusst die Holzqualität nicht. Eschenholz kann sowohl händisch als auch masch<strong>in</strong>ell gut<br />

bearbeitet werden, gedämpft lässt es sich ähnlich gut wie die Buche biegen. Die Oberflächen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach<br />

behandelbar, was beson<strong>der</strong>s für das Beizen gilt. Das Holz ist wi<strong>der</strong>standsfähig gegen schwache Laugen und Säuren.<br />

Es ist jedoch nur wenig witterungsbeständig, und auch bei Kontakt mit dem Boden wird das Holz rasch geschädigt.<br />

Da es sich nur schwer imprägnieren lässt, wird das Holz im Freien selten verwendet. [3]<br />

Verwendung<br />

Eschenholz wird sowohl als Massivholz als auch <strong>in</strong> Form von Furnieren häufig e<strong>in</strong>gesetzt, so für Küchen-, Wohn-<br />

und Schlafzimmermöbel o<strong>der</strong> <strong>in</strong> gebogener Form für Sitzmöbel. Des Weiteren wird es für Wand- und<br />

Deckenverkleidungen und zur Herstellung von Parkett- und Dielenböden verwendet. Für alle diese Anwendungen<br />

wird helles Holz ohne Farbkern bevorzugt. Eschenholz wird beson<strong>der</strong>s dann e<strong>in</strong>gesetzt, wenn hohe Ansprüche an die<br />

Festigkeit, Zähigkeit und Elastizität gestellt werden, so zur Herstellung von Stielen für Hämmer, Beile, Schaufeln,<br />

Hacken und Äxte, Sensen, Rechen und an<strong>der</strong>e Gartengeräte. Auch Sport- und Turngeräte wie Sprossenwände,<br />

Schlaghölzer o<strong>der</strong> Schlitten werden aus Eschenholz gefertigt. In <strong>der</strong> Stellmacherei war das Eschenholz von<br />

überragen<strong>der</strong> Bedeutung und galt als am besten geeignet zur Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln<br />

und Leiterwagen. Es hatte auch große Bedeutung im Fahrzeug- und Waggonbau. Die Deutsche Reichsbahn hatte für<br />

viele Anwendungen den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Esche sogar vorgeschrieben. Sie wurde auch im Masch<strong>in</strong>enbau zum Beispiel zur<br />

Herstellung von Dreschmasch<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> Webstühlen e<strong>in</strong>gesetzt. [3]

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