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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biodiesel 111<br />

verdampfen. Erreicht das Motoröl im Fahrbetrieb diese Temperatur, verdampft <strong>der</strong> Dieselkraftstoff aus dem<br />

Motoröl. Da RME jedoch erst ab etwa 130 °C zu verdampfen beg<strong>in</strong>nt und das Motoröl diese Temperatur nicht<br />

erreicht, reichert sich Biodiesel im Motoröl an. Durch hohe örtliche Temperaturen im Schmierkreislauf zersetzt sich<br />

RME allmählich (siehe auch Cracken, Verkokung, Polymerisation), was zu festen o<strong>der</strong> schleimartigen Rückständen<br />

führt. Dies und die Verschlechterungen <strong>der</strong> Schmiereigenschaften bei hoher Kraftstoffkonzentration im Motoröl<br />

kann zu erhöhtem Motorverschleiß führen, weswegen bei RME-Betrieb kürzere Ölwechsel<strong>in</strong>tervalle notwendig<br />

s<strong>in</strong>d. [32]<br />

Fahrzeuge mit bestimmten Rußpartikelfiltern können technische Probleme bekommen, wenn diese Systeme darauf<br />

ausgelegt s<strong>in</strong>d, alle 500–1.000 km die E<strong>in</strong>spritzmenge zwecks Verbrennung <strong>der</strong> Partikel im Filter zu erhöhen. Beim<br />

E<strong>in</strong>satz von Biodiesel ist nach bisherigen Kenntnissen ke<strong>in</strong> Nachbrennen des Filters notwendig. [33]<br />

E<strong>in</strong>spritztechnik<br />

Erfahrungen im PKW- und Nutzfahrzeugbereich zeigen, dass es je<br />

nach E<strong>in</strong>spritztechnik nach mehrjähriger Biodieselverwendung zu<br />

Schädigungen <strong>der</strong> Kraftstoffpumpe kommen kann. Das betrifft<br />

beson<strong>der</strong>s die direkte<strong>in</strong>spritzenden Pumpe-Düse-Motoren. Da<br />

Biodiesel zähflüssiger ist als fossiler Diesel, stellen die fe<strong>in</strong>en<br />

Schmierkanäle e<strong>in</strong> größeres H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis dar, so dass die Pumpe trocken<br />

laufen und dadurch zerstört werden kann. Dem wi<strong>der</strong>sprechen<br />

allerd<strong>in</strong>gs Prüfstandsversuche bei Porsche, die an e<strong>in</strong>em<br />

Mercedes-Benz-Motor im Biodiesel-Betrieb auch nach 500 Stunden<br />

Biodiesel für Mercedes 300D<br />

Laufzeit hohe Sauberkeit und e<strong>in</strong>e Verschleißm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung um 60% im Vergleich zum Normalbetrieb mit üblichem<br />

Dieselkraftstoff aufzeigten. Zudem werden technische Lösungen von Deutz und Fendt auf Basis fremdgeschmierter<br />

E<strong>in</strong>spritzpumpen angeboten, die ke<strong>in</strong>e diesbezüglichen Probleme aufweisen.<br />

Motoren mit Common-Rail-Technologie, die für Biodiesel zugelassen s<strong>in</strong>d, bef<strong>in</strong>den sich bereits auf dem Markt. [34]<br />

Die Optimierung von E<strong>in</strong>spritzzeit und –menge kann über e<strong>in</strong>en Sensor optimiert werden, <strong>der</strong> dem<br />

Motormanagement Informationen vermittelt, welcher Kraftstoff o<strong>der</strong> welches Kraftstoffgemisch aktuell e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wird. [35] So wird es möglich, unabhängig vom verwendeten Kraftstoff und dessen Mischungsverhältnis die<br />

Abgasnormen e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Verbrauch und Emissionen<br />

Biodiesel senkt deutlich die Ruß-Emission (bis zu etwa 50 %), doch<br />

<strong>der</strong> Gehalt an schädlichen Partikeln bleibt vergleichbar mit<br />

M<strong>in</strong>eralöl-Diesel. Demgegenüber verursacht er e<strong>in</strong>e um bis zu etwa 40<br />

% höhere Kohlenwasserstoff- sowie teilweise höhere<br />

NO x -Emissionen. [36]<br />

Es gibt H<strong>in</strong>weise darauf, dass die durch Biodiesel bed<strong>in</strong>gten<br />

Emissionen weniger krebserregend se<strong>in</strong> können als die durch<br />

herkömmlichen Diesel verursachten. [37]<br />

Wegen <strong>der</strong> etwas ger<strong>in</strong>geren Energiedichte können Leistungse<strong>in</strong>bußen<br />

von etwa 5–10% o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> ebenso erhöhter Treibstoffverbrauch<br />

auftreten. [38]<br />

Erfolgreicher Flottene<strong>in</strong>satz im Busbereich <strong>der</strong><br />

Graz AG Verkehrsbetriebe (Biodiesel aus<br />

gebrauchten Pflanzenölen)

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