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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Douglasie 396<br />

Ökologie<br />

Als nicht heimische Art wird die Douglasie <strong>in</strong> Mitteleuropa als Neophyt betrachtet, da sie sich mittlerweile auch von<br />

selbst über Naturverjüngung stark ausbreitet und <strong>in</strong> bestimmte Son<strong>der</strong>standorte e<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>t.<br />

Die wichtigsten Pilzschädl<strong>in</strong>ge für die Douglasie s<strong>in</strong>d die Rostige Douglasienschütte (Rhabdocl<strong>in</strong>e pseudotsugae<br />

H.Sydow) und die Rußige Douglasienschütte (Phaeocryptopus gäumannii (Rohde) Petrak). Beide Pilze s<strong>in</strong>d<br />

Ascomyceten; die Infektion mittels <strong>der</strong> Sporen erfolgt direkt durch die Epi<strong>der</strong>mis bei <strong>der</strong> Rostigen, bzw. durch die<br />

Stomata <strong>der</strong> Blätter bei <strong>der</strong> Rußigen Douglasienschütte. Das Symptom ist jeweils e<strong>in</strong>e Verfärbung <strong>der</strong> Blätter von<br />

gelbgrün bis h<strong>in</strong> zu rostbraun. Die Entnadelung erfolgt jahrweise, sodass benadelte und unbenadelte Jahrestriebe an<br />

e<strong>in</strong>em Ast nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vorkommen können. Die Küsten-Douglasie sche<strong>in</strong>t weniger anfällig für e<strong>in</strong>en Befall <strong>der</strong><br />

Rostigen Douglasienschütte zu se<strong>in</strong>, weshalb sie <strong>in</strong> Deutschland bevorzugt angebaut wird. Außerdem kann<br />

Grauschimmelfäule (Botrytis c<strong>in</strong>erea Pers.) auf Douglasien vorkommen.<br />

Wissenswertes<br />

Der höchste Baum Deutschlands steht im Freiburger Stadtwald, wie neueste Lasermessungen ergeben haben (vgl.<br />

Webl<strong>in</strong>ks). Diese 90 Jahre alte Douglasie Waldtraut vom Mühlenwald im Stadtwald von Freiburg im Breisgau im<br />

Stadtteil Günterstal ist 63,33 m hoch und damit 1,73 m höher als die Douglasie im Eberbacher Stadtwald, die bisher<br />

als höchster Baum Deutschlands galt (Stand: 2006 62,45 m; Stand 2008: 61,6 m). Er löste damit die 100 Jahre alte<br />

„Douglasie Nr. 3“ ab, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Forst nördlich des Tennenbacher Tals im Kreis Emmend<strong>in</strong>gen bei Freiburg im<br />

Breisgau steht.<br />

Die Douglasie dient als Wahrzeichen des US-Bundesstaates Oregon.<br />

Quellen<br />

Literatur<br />

• Phan Hoang Dong (Hrsg.): Zum Anbau und Wachstum <strong>der</strong> Douglasie. Mitteilungen aus <strong>der</strong> Forschungsanstalt für<br />

Waldökologie und Forstwirtschaft Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (Nr. 55). Forschungsanstalt für Waldökologie und<br />

Forstwirtschaft Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, Trippstadt 2005, 220 S.<br />

• Renate Bürger-Arndt (2000): Kenntnisse zur Synökologie <strong>der</strong> Douglasie als Grundlage für e<strong>in</strong>e<br />

naturschutzfachliche E<strong>in</strong>schätzung. – Forst und Holz 55 (22): 707-712. (ISSN 0932-9315)<br />

• Frantisek Hapla, Wolfgang Knigge: Untersuchung über die Auswirkungen von Durchforstungsmaßnahmen auf<br />

die Holzeigenschaften <strong>der</strong> Douglasie. Schriften aus <strong>der</strong> Forstlichen Fakultät <strong>der</strong> Universität Gött<strong>in</strong>gen und <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>sächsischen Forstlichen Versuchsanstalt, <strong>Band</strong> 81. Sauerlän<strong>der</strong>, Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 1985, ISBN<br />

3-7939-5081-6<br />

• Arm<strong>in</strong> Heid<strong>in</strong>gsfel<strong>der</strong>, Thomas Knoke: Douglasie versus Fichte. E<strong>in</strong> betriebswirtschaftlicher Leistungsvergleich<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage des Provenienzversuches Kaiserslautern. Schriften zur Forstökonomie, <strong>Band</strong> 26. Sauerlän<strong>der</strong>,<br />

Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 2004, ISBN 3-7939-7026-4<br />

• Horst Kramer: Wachstum und Behandlung <strong>der</strong> Douglasie im pazifischen Nordwesten von Amerika. Schriften aus<br />

<strong>der</strong> Forstlichen Fakultät <strong>der</strong> Universität Gött<strong>in</strong>gen und <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsischen Forstlichen Versuchsanstalt, <strong>Band</strong><br />

75. Sauerlän<strong>der</strong>, Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 1983, 114 S., ISBN 3-7939-5075-1<br />

• Kurt Göhre et al.: Die Douglasie und ihr Holz. Akademie-Verlag, Berl<strong>in</strong>-Ost 1958<br />

• Mart<strong>in</strong> Gossner (2004): Diversität und Struktur arborikoler Arthropodenzönosen fremdländischer und<br />

e<strong>in</strong>heimischer Baumarten. E<strong>in</strong> Beitrag zur Bewertung des Anbaus von Douglasie (Pseudotsuga menziesii (Mirb.)<br />

Franco) und Roteiche (Quercus rubra L.). NEOBIOTA 5, 324 S. (ISSN 1610-0033)<br />

• Dietrich Knoerzer: Zur Naturverjüngung <strong>der</strong> Douglasie im Schwarzwald. Inventur und Analyse von Umwelt- und<br />

Konkurrenzfaktoren sowie e<strong>in</strong>e naturschutzfachliche Bewertung [2] . – Dissertationes Botanicae [3] 306, J. Cramer

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