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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biokraftstoff 206<br />

Verbrennungsanlagen könnte immerh<strong>in</strong> 10 % des deutschen Gesamtenergiebedarfs decken. {Quelle?}<br />

Umwelt- und Klimabilanz<br />

(siehe Artikel Bioenergie)<br />

Pflanzen nehmen während des Wachstums das Treibhausgas CO 2 auf.<br />

Bei <strong>der</strong> Zersetzung o<strong>der</strong> Verbrennung <strong>der</strong> Biomasse wird nur die<br />

gebundene Menge frei, so dass <strong>der</strong> Kohlenstoff-Kreislauf geschlossen,<br />

und die CO 2 -Bilanz somit neutral ist. Beim <strong>in</strong>tensiven Pflanzenanbau<br />

werden große Mengen an fossilem Treibstoff benötigt, welcher die<br />

Klimabilanz verschlechtert. Bei <strong>der</strong> energie<strong>in</strong>tensiven Produktion des<br />

<strong>in</strong> großen Mengen benötigten Stickstoff-Düngers<br />

(Haber-Bosch-Verfahren) werden ebenfalls große Mengen CO 2<br />

freigesetzt. Auf landwirtschaftlichen Flächen führt die Verwendung<br />

des Düngers zu Emissionen des starken Treibhausgases Lachgas<br />

Die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen aus den<br />

Früchten <strong>der</strong> Ölpalme ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diskussion.<br />

(Distickstoffoxid N 2 O). Das Treibhauspotential ist fast 300-fach stärker als das von Kohlendioxid. Dadurch kann die<br />

Klimabilanz von Biokraftstoff schlechter als bei fossilen Kraftstoffen ausfallen o<strong>der</strong> zu nur ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>sparungen<br />

führen. Zudem ist Lachgas maßgeblich an <strong>der</strong> Zerstörung <strong>der</strong> Ozonschicht beteiligt. [9] [10] Bei optimiertem Anbau<br />

s<strong>in</strong>d beispielsweise bei <strong>der</strong> Rapsdiesel- bzw. Bioethanolerzeugung jedoch E<strong>in</strong>sparungen von etwa 50, 60 o<strong>der</strong> 70 %<br />

(Raps, Mais, Zuckerrohr) denkbar. [11] [12] [13] [14] Für Biodiesel berechnen Studien ebenfalls e<strong>in</strong>e positive<br />

Klimabilanz. 25 bis 80 % Treibhausgasm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung gegenüber fossilen Kraftstoffen s<strong>in</strong>d möglich, abhängig von<br />

Rohstoffbereitstellung, Herstellungsverfahren und Qualität <strong>der</strong> verfügbaren Daten. [15] [16] Weiter Studien kommen<br />

zu dem Schluss, dass nachhaltigere Anbaumethoden, die Nutzung von organischen Rest- und Abfallstoffen und die<br />

bevorzugte Erzeugung von Biokraftstoffen mit ger<strong>in</strong>gem Herstellungsaufwand (z. B. Pflanzenöl und Biogas) die<br />

Klimabilanz deutlich verbessern können. [17] [18] [19] [20] E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Faktor ist die Art <strong>der</strong> genutzten<br />

Anbauflächen. Die Erschließung von Regenwald o<strong>der</strong> Torfmooren für die Energiepflanzenanbau ist sehr negativ, die<br />

Nutzung von degradierten Böden positiv für die Klimabilanz. [21] In Zukunft wird e<strong>in</strong>e stärkere Nutzung von<br />

unkonventionellen Ölressourcen (z. B. Ölschiefer, Ölsande) erwartet. Deren CO 2 -Bilanz ist deutlich schlechter als<br />

bei konventionellem Öl, so dass die Treibhausgase<strong>in</strong>sparung von Biokraftstoffen gegenüber fossilen Kraftstoffen<br />

zunehmen wird. [22]<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Jahren steht Biodiesel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kritik, da für die Produktion Palmöl verwendet wird. Für die E<strong>in</strong>richtung<br />

von Palmölplantagen werden häufig Regenwaldflächen brandgerodet. Diese stellen e<strong>in</strong>e Klimagassenke dar und<br />

beherbergen e<strong>in</strong>e große Biodiversität. [23] Dagegen wird argumentiert, dass <strong>in</strong> Mittel- und Nordeuropa Palmöl<br />

energetisch nicht nutzbar sei, da <strong>der</strong> Treibstoff sich bei niedrigen Temperaturen verfestigt und da nur 5 % <strong>der</strong><br />

Palmölproduktion energetisch genutzt wird. [24]<br />

Nachhaltigkeit<br />

Durch die seit August 2009 <strong>in</strong> Deutschland gültige Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung (BioSt-NachV) bzw.<br />

seit September 2009 gültige Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) soll e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Produktion sichergestellt werden. Grundlage <strong>der</strong> Verordnungen s<strong>in</strong>d entsprechende Anfor<strong>der</strong>ungen gemäß <strong>der</strong><br />

EU-Richtl<strong>in</strong>ie 2009/28/EG (Erneuerbare-Energien-Richtl<strong>in</strong>ie). [25] Mit <strong>der</strong> Biokraft-NachV soll sichergestellt werden,<br />

dass flüssige Biomasse, die zur Stromerzeugung e<strong>in</strong>gesetzt und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

vergütet wird, nur unter Beachtung verb<strong>in</strong>dlicher ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsstandards hergestellt<br />

wird. Nicht nachhaltig hergestellte Biomasse soll künftig nicht mehr nach dem EEG vergütet werden. Der Nachweis,<br />

dass die Nachhaltigkeitsanfor<strong>der</strong>ungen erfüllt werden, ist durch e<strong>in</strong> Zertifizierungsverfahren (Zertifizierung<br />

(Biomasse))zu erbr<strong>in</strong>gen. Die Ausstellung ist an die E<strong>in</strong>haltung anerkannter Zertifizierungssysteme gebunden und

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