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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Bioethanol 154<br />

amerikanischen Ethanolbranche nicht zu wie<strong>der</strong>holen: Dort s<strong>in</strong>d von über 250 Unternehmen, die vor 20 Jahren <strong>in</strong><br />

dieses Geschäft e<strong>in</strong>stiegen, nur zwei große übrig geblieben. Der Untergang dieser Projekte ist größtenteils auf<br />

mangelndes Verständnis für das Potential des erzeugten Nebenproduktes als Futtermittel zurückzuführen: Die<br />

anfallende Schlempe wurde meist gratis o<strong>der</strong> nur kostendeckend an die Landwirtschaft abgegeben. Dies wird heute<br />

von den deutschen Schnapsbrennern ähnlich praktiziert, jedoch verdienen diese Unternehmen am eigenen<br />

Markenprodukt o<strong>der</strong> am höherwertigen Neutralalkohol <strong>in</strong> Getränkequalität. Für Ethanol als Biokraftstoff jedoch<br />

steht <strong>der</strong> Preis fest. Ökonomische Beweglichkeit gibt es daher im Rohwarene<strong>in</strong>kauf und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vermarktung <strong>der</strong><br />

Nebenerzeugnisse.<br />

Aus Nordamerika wird bisher etwa e<strong>in</strong> Fünftel <strong>der</strong> dort anfallenden Maiskleberfutter nach Europa exportiert. Große<br />

Anstrengungen werden angesichts <strong>der</strong> neuen Entwicklung nun unternommen, weitere Anwendungen für „DDGS“<br />

(destillers dry gra<strong>in</strong> solubles) zu suchen. Die Entwicklung wird deutlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> 2002 eröffneten Bioraff<strong>in</strong>erie <strong>in</strong><br />

Spr<strong>in</strong>gfield <strong>in</strong> Kentucky, <strong>der</strong> weltweit e<strong>in</strong>zigen Anlage dieser Art. Dort entwickelt Alltech für die Ethanol- und<br />

Futtermittelbranche nachgelagerte Gärprozesse zur Erzeugung höherwertiger Futtermittel und neuer<br />

Lebensmittelzusätze, sowie neue Cellulosekomplexe als Futterzusatzstoffe.<br />

Landwirtschaft und Ökologie<br />

Durch e<strong>in</strong>e Intensivierung <strong>der</strong> Landwirtschaft für die Bioethanolgew<strong>in</strong>nung treten die bei allen landwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen bekannten ökologischen Probleme auf. Dazu gehören:<br />

• Bodenverbrauch durch Ackerbau: Erosion, Verdichtung<br />

• Bee<strong>in</strong>flussung von Grund- und Oberflächengewässer durch Ackerbau:<br />

• Nährstoffaustrag durch Düngemittel, zum Beispiel Stickstoff und Phosphor<br />

• Entnahme und Verbrauch im Falle des Bewässerungsackerbaues.<br />

• Treibhausgase neben CO 2 , zum Beispiel Lachgas als Folge ackerbaulicher Tätigkeit<br />

• E<strong>in</strong>satz von Pflanzenschutzmitteln<br />

• Nutzungsdruck auf die „Landschaft“ im Allgeme<strong>in</strong>en (Intensiv-Ackerbau), zum Beispiel unter<br />

Biodiversitätsgesichtspunkten und <strong>der</strong> Flächenkonkurrenz<br />

E<strong>in</strong>e Wahrnehmung <strong>der</strong> klassischen Kritikpunkte an <strong>der</strong> mit <strong>in</strong>dustriellen Methoden betriebenen Landwirtschaft wird<br />

auch unter dem Blickw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> nachwachsenden <strong>Rohstoffe</strong> e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t, um diese <strong>in</strong> die Abwägung <strong>der</strong> Güter mit<br />

e<strong>in</strong>zubeziehen. Um diese Probleme zu m<strong>in</strong>imieren werden Konzepte e<strong>in</strong>er nachhaltigen Landwirtschaft gefor<strong>der</strong>t<br />

und entwickelt.<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Biokraftstoff Ertrag/ha<br />

Kraftstoffäquivalenz Kraftstoffäquivalent<br />

[29] [30]<br />

[l] pro Fläche<br />

[l/ha] [31]<br />

Pflanzenöl (Rapsöl)<br />

Biodiesel<br />

(Rapsmethylester)<br />

Bioethanol (Weizen)<br />

Biomethan<br />

BtL<br />

1590 l [29] 0,96 1526<br />

1550 l [36] 0,91 1411<br />

2760 l [29] 0,65 1794<br />

3540<br />

kg [36]<br />

4030 l [36]<br />

1,4 4956<br />

Preis<br />

[cent]<br />

98,1/l (11/2009) [34] 102,2<br />

107,9/l (KW<br />

49/2009) [37]<br />

93,2/l (E85,<br />

11/2009) [38]<br />

Preis Kraftstoff-<br />

äquivalent<br />

[cent/l] [32]<br />

118,6<br />

133,1<br />

Fahrleistung<br />

[km/ha] [29]<br />

[33]<br />

23300 +<br />

17600 [35]<br />

23300 +<br />

17600 [35]<br />

22400 +<br />

14400 [35]<br />

93/kg (06/2008) [39] 66,4 67600<br />

0,97 [40] 3909 nicht am Markt k.a 64000

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