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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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α-L<strong>in</strong>olensäure 3<br />

Mehrere an<strong>der</strong>e Fettsäuren tragen den Bestandteil L<strong>in</strong>olensäure im Namen, unterscheiden sich jedoch chemisch. Die<br />

gamma-L<strong>in</strong>olensäure ((all-cis)-Octadeca-6,9,12-triensäure) gehört zur Gruppe <strong>der</strong> Omega-6-Fettsäuren.<br />

Dihomogammal<strong>in</strong>olensäure ((all-cis)-Eicosa-8,11,14-triensäure) besteht aus 20 Kohlenstoffatomen. Die <strong>der</strong><br />

L<strong>in</strong>olensäure namentlich ähnliche L<strong>in</strong>olsäure ist h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Octadecadiensäure.<br />

Der Name L<strong>in</strong>olensäure leitet sich vom griechischen Wort l<strong>in</strong>os für Le<strong>in</strong> (Flachs) ab.<br />

Vorkommen<br />

L<strong>in</strong>olensäure ist e<strong>in</strong> chemischer Bestandteil vieler Triglyceride, welche den Hauptanteil <strong>der</strong> natürlichen Fette und<br />

Öle ausmachen. E<strong>in</strong>e ganze Reihe natürlich gewonnener pflanzlicher Öle ist reich an L<strong>in</strong>olensäure. Hierzu gehören<br />

unter an<strong>der</strong>em Chiaöl (möglicherweise höchster Gehalt mit 50–65 %), Perillaöl (ca. 60 %), Le<strong>in</strong>öl (ca. 50 %),<br />

Hanföl (ca. 17 % α-L<strong>in</strong>olensäure und ca. 4 % γ-L<strong>in</strong>olensäure), Walnussöl (ca. 15 %), Rapsöl (ca. 9 %) und Sojaöl<br />

(ca. 8 %).<br />

Gew<strong>in</strong>nung und Darstellung<br />

Die Fettsäure lässt sich durch alkalische Verseifung aus den entsprechenden Triglyceriden gew<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong>dem die<br />

entsprechenden Fette o<strong>der</strong> Öle mit Alkalien gekocht werden. Da die natürlichen Fette und Öle stets viele<br />

unterschiedliche Fettsäuren enthalten, schließt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Trennung des entstandenen Gemisches an.<br />

Kommerziell wird sie vor allem aus Le<strong>in</strong>öl gewonnen. [3]<br />

Eigenschaften<br />

Physikalische Eigenschaften<br />

Sorgfältig gere<strong>in</strong>igte und unter Luftausschluss aufbewahrte L<strong>in</strong>olensäure ist e<strong>in</strong>e farblose, ölige und fast geruchlose<br />

Flüssigkeit. Das Molekulargewicht beträgt 278,43 g·mol –1 und die Dichte 0,92 g·cm –3[1] Sie hat e<strong>in</strong>en Schmelzpunkt<br />

von -11 °C [2] und e<strong>in</strong>en Siedepunkt von 232°C [2] . Die Fettsäure ist unlöslich <strong>in</strong> Wasser, jedoch gut <strong>in</strong> vielen<br />

organischen Lösungsmitteln.<br />

Chemische Eigenschaften<br />

L<strong>in</strong>olensäure ist sehr oxidationsempf<strong>in</strong>dlich und altert an <strong>der</strong> Luft rasch unter Gelbfärbung, die auf die Bildung von<br />

Hydroperoxiden zurückzuführen ist. Im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Oxidation kommt es zur Verharzung unter Bildung von<br />

Firnis, dieser Vorgang wird auch als Trocknung bezeichnet.<br />

Biologische Bedeutung<br />

L<strong>in</strong>olensäure ist e<strong>in</strong> essentieller Nährstoff und spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen. Sie wird von<br />

den gleichen Enzymen zu Eicosapentaensäure (EPA) verarbeitet, die auch aus L<strong>in</strong>olsäure<br />

Dihomogammal<strong>in</strong>olensäure (DGLA) und Arachidonsäure (AA) produzieren. Aus DGLA und EPA werden<br />

wie<strong>der</strong>um entzündungshemmende Eicosanoide gebildet (Serie 1 und Serie 3), während aus <strong>der</strong> Arachidonsäure<br />

entzündungsför<strong>der</strong>nde Serie-2-Eikosanoide gebildet werden. Alpha-L<strong>in</strong>olensäure wirkt also entzündungshemmend,<br />

da sie<br />

1. Enzymaktivität auf sich zieht, die sonst Arachidonsäure produzieren würde und<br />

2. aus ihr die entzündungshemmenden Serie-3-Eikosanoide gebildet werden.

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