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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Bruttokraftstoffertrag 332<br />

Bruttokraftstoffertrag<br />

Der Bruttokraftstoffertrag ist e<strong>in</strong>e Kenngröße für Biokraftstoffe auf <strong>der</strong> Basis von Agrarrohstoffen. Er gibt den<br />

produzierbaren Energiegehalt e<strong>in</strong>es Biokraftstoffs pro Fläche an und ist damit e<strong>in</strong>e Kenngröße für die<br />

Flächenproduktivität. Der Energiegehalt ergibt sich aus dem Produkt <strong>der</strong> produzierten Menge des Kraftstoffs und<br />

dessen Energiegehalt (Brennwert).<br />

Angegeben wird <strong>der</strong> Bruttokraftstoffertrag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel als GJ/ha (Gigajoule pro Hektar). Alternativ erfolgt die<br />

Angabe <strong>in</strong> l Kraftstoffäquivalente/ha, wobei die Menge des durch den Biokraftstoff ersetzten Kraftstoffs (Benz<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> Dieselkraftstoff) auf <strong>der</strong> Basis des unteren Heizwertes verwendet wird.<br />

Der Bruttokraftstoffertrag berücksichtigt lediglich die im Kraftstoff enthaltene Energie, jedoch nicht die zur<br />

Erzeugung des Biokraftstoffs aufgewendete Energie. Zur Beurteilung <strong>der</strong> tatsächlich e<strong>in</strong>gesparten fossilen Energie<br />

pro Hektar dagegen muss <strong>der</strong> Nettoenergieertrag bestimmt werden.<br />

Literatur<br />

• Norbert Schmitz, Jan Henke, Gernot Klepper: Biokraftstoffe - e<strong>in</strong>e vergleichende Analyse. Fachagentur<br />

<strong>Nachwachsende</strong> <strong>Rohstoffe</strong> e.V., Gülzow 2009 (pdf [1] )<br />

BtL- Kraftstoff<br />

BtL-Kraftstoffe (Biomass to Liquid, deutsch: Biomasseverflüssigung) s<strong>in</strong>d synthetische Kraftstoffe<br />

(XtL-Kraftstoffe), die aus Biomasse hergestellt werden. Die Verfahren zur BtL-Produktion s<strong>in</strong>d noch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Entwicklung und noch nicht konkurrenzfähig. E<strong>in</strong>e erste großtechnische Versuchsanlage <strong>der</strong> CHOREN Industries<br />

GmbH wurde 2008 <strong>in</strong> Freiberg (Sachsen) fertiggestellt, wird jedoch kommerziell noch nicht genutzt.<br />

Die wichtigsten Schritte des gängigsten Herstellungsverfahrens s<strong>in</strong>d die Pyrolyse <strong>der</strong> Biomasse, bei <strong>der</strong> das<br />

sogenannte Synthesegas erzeugt wird, sowie die anschließende Synthese mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren o<strong>der</strong><br />

dem Methanol-to-Gasol<strong>in</strong>e-Verfahren (MtG). Als Endprodukt können Kraftstoffe erzeugt werden, die sich chemisch<br />

etwas von konventionellen Kraftstoffen wie Benz<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Diesel unterscheiden, aber ebenfalls <strong>in</strong> Otto- o<strong>der</strong><br />

Dieselmotoren verwendet werden können. BtL-Kraftstoffe s<strong>in</strong>d Biokraftstoffe <strong>der</strong> zweiten Generation. Das bedeutet,<br />

dass sie e<strong>in</strong> breiteres Rohstoffspektrum haben als Biodiesel o<strong>der</strong> Bioethanol und z. B. auch cellulosereiche Biomasse<br />

wie Stroh und Holz genutzt werden kann. Der Kraftstoffertrag pro Hektar Anbaufläche könnte somit erhöht<br />

werden. [1]<br />

E<strong>in</strong>ige an<strong>der</strong>e Kraftstoffe, die ebenfalls durch e<strong>in</strong>e Biomasseverflüssigung erzeugt werden, werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht<br />

den BtL-Kraftstoffen zugeordnet. Dieses s<strong>in</strong>d z. B. die durch Biokonversion aus Zucker, Stärke o<strong>der</strong> Cellulose<br />

erzeugen Kraftstoffe Bioethanol und Cellulose-Ethanol sowie Furanics. Auch bei e<strong>in</strong>er pyrolytischen<br />

Direktverflüssigung von Biomasse zu Pyrolyseöl und anschließen<strong>der</strong> Aufbereitung zu Kraftstoff wird das Produkt<br />

meist nicht als BtL-Kraftstoff bezeichnet.

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