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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Ethanol 522<br />

Explosionen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, zum an<strong>der</strong>en war Ethanol während des Zweiten Weltkriegs leicht aus<br />

landwirtschaftlichen Produkten gew<strong>in</strong>nbar, im Gegensatz zum knappen Benz<strong>in</strong>.<br />

Weitere Nutzung von Ethanol<br />

Ethanol ist e<strong>in</strong> wichtiges Lösungsmittel und Zwischenprodukt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Chemischen Industrie.<br />

Besteuerung und Vergällung<br />

Grundsätzlich unterliegt Ethanol <strong>in</strong> Deutschland <strong>der</strong> Branntwe<strong>in</strong>steuer. Diese beträgt <strong>der</strong>zeit € 13,03 / Liter re<strong>in</strong>em<br />

Alkohol und wird <strong>in</strong> Deutschland von <strong>der</strong> Zollverwaltung beim Hersteller erhoben.<br />

Die Verwendung von Ethanol ist für technische Zwecke (Druckerei, Lackherstellung, Re<strong>in</strong>igungsmittelproduktion,<br />

Kosmetik und ähnliche) und als Brennspiritus steuerfrei möglich. Um zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass dieses Ethanol ohne<br />

Entrichtung <strong>der</strong> Steuer als Genussmittel getrunken o<strong>der</strong> solchen beigefügt wird, wird unversteuerter Alkohol unter<br />

Zollaufsicht vergällt. Vergällung bedeutet, dass Ethanol mit an<strong>der</strong>en Chemikalien, wie beispielsweise MEK<br />

(Methylethylketon = 2-Butanon, mit zwei weiteren branntwe<strong>in</strong>steuerrechtlich vorgeschriebenen<br />

Markierungskomponenten), Petrolether, Cyclohexan, Phthalsäurediethylester (Diethylphtalat) o<strong>der</strong> ähnlichem<br />

versetzt wird, um es für den menschlichen Genuss unbrauchbar zu machen.<br />

Bei dem <strong>in</strong> Form von Brennspiritus als Brennstoff verwendeten Ethanol, beispielsweise für Rechauds sowie<br />

Camp<strong>in</strong>g- und Expeditionskocher, wird dem Ethanol zusätzlich zum MEK noch das extrem bittere<br />

Denatoniumbenzoat (1 Gramm/100 Liter) beigemischt. Die früher übliche Verwendung von Pyrid<strong>in</strong>en als<br />

Vergällungsmittel für Brennspiritus ist branntwe<strong>in</strong>steuerrechtlich zwar immer noch erlaubt, diese werden aber wegen<br />

ihrer gesundheitlichen Bedenklichkeit seit ca. 1993 von deutschen Herstellern nicht mehr e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Zu beobachten ist zudem, dass e<strong>in</strong>ige Spiritusabfüller, vermutlich aus Kostengründen, dem Ethanol diverse<br />

Fremdstoffe, Regenerate etc. beimischen. Abfüller, die <strong>in</strong> ihrem Produkt nur Ethanol verwenden, werden dies<br />

zumeist durch die Kennzeichnung „UN 1170“ auf <strong>der</strong> Flasche deutlich machen.<br />

Die Vergällungsmittel haben meist ähnliche Siedepunkte wie Ethanol, so dass sie sich durch Destillieren nur<br />

schwierig entfernen lassen. Die Vergällungsmittel Diethylphtalat (Verwendung auch als Weichmacher) und MEK<br />

stellen e<strong>in</strong> Problem bei <strong>der</strong> Verwendung als Re<strong>in</strong>igungsmittel dar: Farben und Lacke, die an sich resistent gegen<br />

Ethanol s<strong>in</strong>d, können erweichen o<strong>der</strong> angegriffen werden.<br />

Brennspiritus ist nicht zu verwechseln mit sogenanntem Trockenspiritus, leicht entzündlichen weißen Würfeln, die<br />

meistens aus Urotrop<strong>in</strong> (Hexamethylentetram<strong>in</strong>) o<strong>der</strong> dem Tetramer des Alkanals Ethanal, Metaldehyd, bestehen.<br />

E<strong>in</strong> bekanntes Produkt ist <strong>der</strong> Trockenbrennstoff Esbit.<br />

Physikalische und chemische Eigenschaften<br />

Flammpunkt 12 °C<br />

Zündtemperatur 425 °C (DIN 51794)<br />

Explosionsgrenzen untere: 2,5 Vol.-%/obere: 15 Vol.-%<br />

Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Energiedichte pro kg<br />

Energiedichte pro Liter<br />

dynamische Viskosität<br />

k<strong>in</strong>ematische Viskosität<br />

1180 m·s −1 (20 °C)<br />

Temp.-Abhängigkeit: −3,6 m·s −1 ·°C −1<br />

7,44 kWh·kg −1 = 26,78 MJ·kg −1<br />

5,87 kWh·l −1 = 21,14 MJ·l −1<br />

1,2 · 10 −3 Pa·s (20 °C)<br />

1,52 · 10 −6 m 2 ·s −1 (20 °C)

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