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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Blockheizkraftwerk 300<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Wesentlich für die Wirtschaftlichkeit e<strong>in</strong>er BHKW-Anlage ist e<strong>in</strong>e große jährliche Betriebsstundenzahl im hohen<br />

Lastbereich <strong>der</strong> Kraftmasch<strong>in</strong>e (typisch etwa 4.000 Volllaststunden pro Jahr). Dabei wird angestrebt, die<br />

Investitionen <strong>in</strong> die Anlage betriebswirtschaftlich durch die f<strong>in</strong>anzielle Vergütung für erzeugte Strom- und<br />

Wärmemengen (o<strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> hierfür entstehenden Kosten) auszugleichen.<br />

Bei wärmegeführten BHKW wird dazu mit Hilfe <strong>der</strong> Jahresdauerl<strong>in</strong>ie des Wärmebedarfs (e<strong>in</strong>er Kurve, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

aufgetragen ist, wie viele Stunden im Jahr welche Wärmeleistung für die Gebäude erfor<strong>der</strong>lich ist) die<br />

Wärmeleistung festgestellt, die etwa 3000 Stunden im Jahr gefor<strong>der</strong>t wird. Die Spitzenwärmeleistung des BHKW<br />

wird auf diese Leistung festgelegt; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel s<strong>in</strong>d dies 25–30 Prozent des Spitzenwärmebedarfes. Um die<br />

Leistung <strong>in</strong> Stufen erbr<strong>in</strong>gen zu können, s<strong>in</strong>d die BHKW meist modular mit mehreren Motoren ausgestattet.<br />

Im Wohnbereich schwankt <strong>der</strong> Heizenergiebedarf jahreszeitlich sehr stark, im Hochsommer entsteht er nur für die<br />

Brauchwassererwärmung. Zurzeit existieren erst wenige BHKW-Modelle, welche die erzeugte Wärme und damit<br />

auch den gekoppelt produzierten Strom verän<strong>der</strong>n können („modulieren<strong>der</strong> Betrieb“). Bedarfsschwankungen –<br />

begrenzt durch Wärmespeicher – können jedoch ausgeglichen werden; an<strong>der</strong>enfalls ist e<strong>in</strong> Parallelbetrieb mit e<strong>in</strong>em<br />

herkömmlichen Brenner anzuraten. Fehlen für solche Schwankungen des Wärmebedarfs ausgleichende Maßnahmen,<br />

kommt es zu häufiger An- und Abschaltung („Takten“) <strong>der</strong> BHKW-Anlage, was zu e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Effizienz<br />

und Lebensdauer führen kann.<br />

Bei e<strong>in</strong>er umfassenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden alle Investitions- und Betriebskosten – also<br />

Abschreibungen, Brennstoff und Wartung – e<strong>in</strong>gerechnet und den Erlösen für Strom und Wärme bzw. den<br />

e<strong>in</strong>gesparten Beträgen hierfür gegenübergestellt.<br />

Im Sommer kann zum Beispiel für die Abnahme <strong>der</strong> Wärme bei fehlendem Heizenergiebedarf e<strong>in</strong>e zusätzlich zu<br />

<strong>in</strong>vestierende Absorptionskältemasch<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gesetzt werden, die Kälte zur Klimatisierung erzeugt. Man spricht dann<br />

von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Zukünftig ist auch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von BHKW als Virtuelles Kraftwerk geplant,<br />

<strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>e Vielzahl dezentraler BHKW zentral gesteuert werden. Bed<strong>in</strong>gt durch den zunehmenden Anteil an W<strong>in</strong>d-<br />

und Solarenergie, die nicht bedarfsgerecht Strom liefern und ebenfalls ke<strong>in</strong>e Grundlast gewähren können, könnten<br />

BHKWs mit nachgeschaltetem Puffer noch rentabler arbeiten: Lokal liefern sie die notwendige elektrische Leistung,<br />

wärmeseitig können Wärmespeicher gefüllt werden.<br />

E<strong>in</strong> Grundproblem <strong>der</strong> Vermarktung von BHKW speziell <strong>in</strong> E<strong>in</strong>- und Mehrfamilienhäusern ist <strong>der</strong> im Vergleich zu<br />

üblichen Erdgas- o<strong>der</strong> Ölheizungen höhere Anschaffungspreis.<br />

Öffentliche För<strong>der</strong>ung<br />

BHKW, betrieben mit kaltgepresstem Rapsöl<br />

BHKW werden <strong>in</strong> Deutschland seit dem 1. Januar 2009 durch das<br />

Gesetz für die Erhaltung, die Mo<strong>der</strong>nisierung und den Ausbau <strong>der</strong><br />

Kraft-Wärme-Kopplung, kurz Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz<br />

geför<strong>der</strong>t. Netzbetreiber s<strong>in</strong>d verpflichtet, e<strong>in</strong>e BHKW-Anlage an ihr<br />

Stromnetz anzuschließen und den <strong>in</strong>s öffentliche Netz e<strong>in</strong>gespeisten<br />

Strom zu vergüten. Die Vergütung setzt sich zusammen aus dem<br />

[1]<br />

Durchschnittspreis für Basislaststrom (Baseloadpreis) an <strong>der</strong><br />

Leipziger Strombörse EEX, e<strong>in</strong>em KWK-Zuschlag gemäß dem<br />

KWK-Gesetz sowie e<strong>in</strong>em Netzentgelt für die dezentrale E<strong>in</strong>speisung.<br />

Außerdem erhalten ab dem 1. Januar 2009 die KWK-Anlagen auch für<br />

den Strom, <strong>der</strong> z. B. im Versorgungsobjekt (Hotel, Wohnhaus, etc.) selbst genutzt wird, e<strong>in</strong>en KWK-Zuschlag. Auch<br />

KWK-Anlagen, die nach dem (alten) KWK-Gesetz vom 1. April 2002 kategorisiert wurden bzw. werden können,<br />

erhalten ab dem 1. Januar 2009 für den außerhalb <strong>der</strong> öffentlichen Netze verwendeten Strom e<strong>in</strong>en KWK-Zuschlag.<br />

Die Höhe orientiert sich dabei an den Vorgaben des KWK-Gesetzes von 2002.

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