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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Bioethanol 146<br />

Präferenzkonditionen <strong>in</strong> die Vere<strong>in</strong>igten Staaten weitergeliefert (Caribbean Bas<strong>in</strong> Initiative).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Verbrennung <strong>der</strong> zuckerlosen Rückstände des Zuckerrohrs (Bagasse) zur Gew<strong>in</strong>nung von Strom und<br />

Prozesswärme haben die Ethanol-Fabriken <strong>in</strong> Brasilien e<strong>in</strong>e deutlich positive Energiebilanz.<br />

2008 wurde <strong>in</strong> Brasilien sogar mehr Ethanol (15,8 Mrd. Liter) als Benz<strong>in</strong> (15,5 Mrd. Liter) gekauft (Stand: Oktober<br />

2008). [11]<br />

Vere<strong>in</strong>igte Staaten<br />

Auch <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten führte <strong>der</strong> Ölschock Mitte <strong>der</strong><br />

1970er-Jahren zu e<strong>in</strong>em nationalen Treibstoff-Ethanol-Programm, um<br />

die Abhängigkeit von Ölimporten zu verr<strong>in</strong>gern. Steuererleichterungen<br />

für Treibstoffmischungen mit Ethanol aus Getreide („Gasohol“ = E10)<br />

ermöglichten die Entwicklung e<strong>in</strong>er Treibstoffethanol-Industrie.<br />

E<strong>in</strong>ige US-amerikanische Bundesstaaten aus dem „Gra<strong>in</strong> Belt“<br />

begannen nach <strong>der</strong> arabischen Ölkrise im Jahr 1973 damit, die<br />

Ethanolherstellung aus Mais f<strong>in</strong>anziell zu unterstützen. Der „Energy<br />

Tax Act“ aus dem Jahr 1978 erlaubte e<strong>in</strong>e Befreiung von <strong>der</strong><br />

Verbrauchssteuer für Biokraftstoffe, hauptsächlich für Benz<strong>in</strong>. Alle<strong>in</strong><br />

die E<strong>in</strong>nahmeausfälle durch Befreiung von <strong>der</strong> Verbrauchssteuer<br />

Informationstafel zum Ethanolanteil an e<strong>in</strong>er<br />

Tankstelle <strong>in</strong> Kalifornien<br />

wurden auf 1,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es US-Bundesprogramm garantierte e<strong>in</strong> Darlehen<br />

für den Anbau von Pflanzen für die Ethanolproduktion und im Jahr 1986 gaben die Vere<strong>in</strong>igten Staaten den<br />

Ethanolherstellern sogar kostenloses Getreide.<br />

Mit dem „Clean Air Act“ kam <strong>in</strong> den 1990er-Jahren e<strong>in</strong> weiterer Aspekt für den E<strong>in</strong>satz von Ethanol: die<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Luftqualität <strong>in</strong> den Großstädten durch Senkung von Emissionen aus dem Straßenverkehr. Im<br />

August 2005 unterschrieb <strong>der</strong> amerikanische Präsident George W. Bush e<strong>in</strong> umfassendes Energiegesetz, das unter<br />

an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> Produktion von Ethanol und Biodiesel von 14,8 auf 27,8 Milliarden Liter (bzw. von 4<br />

auf 7,5 Milliarden US-Gallonen) <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> nächsten zehn Jahre vorsieht.<br />

Die Herstellung und Nachfrage von Ethanol wächst <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten damit ständig an. Ungefähr 700 von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 165.000 Tankstellen besitzen Zapfsäulen mit E85. Ethanol ist vor allem im Mittleren Westen und <strong>in</strong><br />

Kalifornien erhältlich, wo auch das meiste Ethanol raff<strong>in</strong>iert wird. Seit Juni 2006 liegt die Kapazität bei 18<br />

Milliarden Liter (4,8 Milliarden Gallonen) Ethanol pro Jahr. Kapazitäten zur Produktion von weiteren 8 Milliarden<br />

Litern (2,2 Milliarden Gallonen) pro Jahr s<strong>in</strong>d im Bau. [12] Im Jahr 2007 wurden 24,6 Mrd. Liter Ethanol produziert.<br />

Kolumbien<br />

Kolumbiens Programm für Ethanol-Kraftstoff begann 2002, als die Regierung e<strong>in</strong> Gesetz zur Anreicherung des<br />

Benz<strong>in</strong>s mit sauerstoffhaltigen chemischen Verb<strong>in</strong>dungen verabschiedete. Anfangs bestand vor allem die Absicht,<br />

die Emission von Kohlenmonoxid durch Autos zu reduzieren. Später wurde Bioethanol von <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralölsteuer<br />

befreit, wodurch Ethanol billiger wurde als Benz<strong>in</strong>. Dieser Trend wurde sogar noch verstärkt, da die Benz<strong>in</strong>preise<br />

seit dem Jahr 2004 steigen und dadurch das Interesse für erneuerbare Treibstoffe (zum<strong>in</strong>dest für Autos) stieg. In<br />

Kolumbien werden die Preise für Benz<strong>in</strong> und Ethanol von <strong>der</strong> Regierung gesteuert. Als Ergänzung dieses<br />

Ethanolprogramms ist e<strong>in</strong> Programm für Biodiesel vorgesehen, um Diesel-Treibstoff mit sauerstoffhaltigen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen anzureichern und erneuerbaren Treibstoff aus Pflanzen herzustellen.<br />

Anfangs hatte vor allem die kolumbianische Zucker<strong>in</strong>dustrie Interesse an <strong>der</strong> Ethanolproduktion. Das Ziel <strong>der</strong><br />

Regierung war es, den Autotreibstoff allmählich auf e<strong>in</strong>e Mischung aus 10 % Ethanol und 90 % Benz<strong>in</strong> umzustellen.<br />

Anpflanzungen zur Ethanolgew<strong>in</strong>nung werden steuerlich geför<strong>der</strong>t.

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