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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biokunststoff-Verpackung 225<br />

die auch im Verpackungsbereich e<strong>in</strong>gesetzt werden, gehören vor allem Thermoplastische Stärke (TPS),<br />

Celluloseacetat und Polylactide (PLA; nur <strong>in</strong> Blends) während Verfahren zur Herstellung von biobasiertem<br />

Polyethylen (Bio-PE), Polypropylen (Bio-PP) und an<strong>der</strong>en Kunststoffen entwickelt und etabliert werden.<br />

Eigenschaften<br />

Ebenso wie herkömmliche Verpackungen erfüllen Biokunststoff-Verpackungen die<br />

Aufgabe, verpackte Waren zu schützen und <strong>der</strong>en Lagerung, Laden, Transport,<br />

Verkauf, Dosierung und Entnahme zu vere<strong>in</strong>fachen bzw. erst zu ermöglichen sowie<br />

<strong>der</strong> Produktpräsentation und <strong>der</strong> Information über den Inhalt zu dienen. Vor allem<br />

aufgrund ihrer günstigen Umweltbilanz bzw. des positiven Umweltimage und<br />

aufgrund des zusätzlich möglichen Entsorgungsweges durch die Kompostierung im<br />

Bioabfall und dem damit verbundenen Potenzial, das Abfallaufkommen nicht<br />

verrotten<strong>der</strong> Kunststoffe erheblich zu reduzieren, werden <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

zunehmend Biokunststoff-Verpackungen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Biologische Abbaubarkeit<br />

Die Eigenschaft vieler Biokunststoffe, bei Kompostierung biologisch abbaubar zu<br />

se<strong>in</strong>, eröffnet bei Verpackungen neben <strong>der</strong> thermischen und <strong>der</strong> stofflichen<br />

Verwertung die Verwertung über die Kompostierung (Bioabfall) als zusätzlichen<br />

Entsorgungsweg. Je nach verwendeten Materialien s<strong>in</strong>d die Verpackungen<br />

Flasche für Haarwaschmittel aus<br />

PLA-Blend (Prototyp)<br />

ausschließlich bei den <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>dustriellen Kompostierung gewährleisteten höheren Temperaturen (z.B. Polylactide -<br />

PLA) o<strong>der</strong> auch bei niedrigeren Temperaturen im privaten Kompost (z.B. Thermoplastische Stärke, e<strong>in</strong>ige<br />

PLA-Copolymere) abbaubar. Die Regelungen, ob Biokunststoff-Verpackungen von Haushalten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Biotonne<br />

entsorgt werden dürfen, s<strong>in</strong>d kommunal unterschiedlich und reichen von e<strong>in</strong>em kompletten Verbot <strong>der</strong> Entsorgung<br />

als Biomüll bis zur Empfehlung, die Biotonne mit Abfallsäcken aus Biokunststoff auszukleiden.<br />

Rechtliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

→ Hauptartikel Verpackungsverordnung<br />

Biokunststoffe im Verpackungsbereich unterliegen vor allem den<br />

rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Verpackungsverordnung (VerpackV),<br />

die 1991 erstmalig im Deutschen Bundestag beschlossen wurde, sowie<br />

die Bioabfallverordnung (BioAbfV). Ziel <strong>der</strong> aktuell gültigen<br />

Verpackungsverordnung von 1998 ist es, die Umweltbelastungen aus<br />

Verpackungsabfällen zu verr<strong>in</strong>gern und die Wie<strong>der</strong>verwendung o<strong>der</strong><br />

Verwertung von Verpackungen zu för<strong>der</strong>n (§ 1 Abfallwirtschaftliche<br />

Ziele). Mit <strong>der</strong> dritten Novellierung <strong>der</strong> Verpackungsverordnung vom<br />

27. Mai 2005 wurde e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Ausnahmeregelung für biologisch<br />

abbaubare Werkstoffe (und damit auch für die Mehrheit <strong>der</strong> Biokunststoffe, e<strong>in</strong>geführt: [1]<br />

Biologisch abbaubare Verpackung<br />

(Cellulosebasierter Kunststoff)<br />

• § 16, Übergangvorschriften (2) § 6 f<strong>in</strong>det für Kunststoffverpackungen, die aus biologisch abbaubaren Werkstoffen<br />

hergestellt s<strong>in</strong>d und <strong>der</strong>en sämtliche Bestandteile gemäß e<strong>in</strong>er herstellerunabhängigen Zertifizierung nach<br />

anerkannten Prüfnormen kompostierbar s<strong>in</strong>d, bis zum 31. Dezember 2012 ke<strong>in</strong>e Anwendung. Die Hersteller und<br />

Vertreiber haben sicherzustellen, dass e<strong>in</strong> möglichst hoher Anteil <strong>der</strong> Verpackungen e<strong>in</strong>er Verwertung zugeführt<br />

wird. [2]

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